Deutsche biopharmazeutische Aktie des Tages: Formycon AG
Wer vor zehn Jahren bei der oberbayerischen Formycon AG (WKN: A1EWVY / ISIN: DE000A1EWVY8) als Aktionär eingestiegen ist, der konnte aus 1.000 Euro 47.000 Euro machen. Allerdings war dies zur damaligen Zeit auch eine riskante Aktie, ist sie immer noch eigentlich. Ende letzter Woche hatte die Aktie Allzeithoch.
Formycon ist ein kleines Unternehmen, nur 171 Mitarbeiter. Gegründet wurde es 1999 als ein unabhängiger Entwickler von qualitativ hochwertigen biopharmazeutischen Nachfolgeprodukten, sogenannten Biosimilars. Der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Ophthalmologie, Immunologie und wichtigen chronischen Erkrankungen. Zielmärkte sind insbesondere die EU, USA, Japan, Kanada und Australien.
Aber was ist überhaupt ein Biosimilar? Es ist ein biologisches Arzneimittel, das einem anderen zugelassenem biologischen Arzneimittel sehr ähnlich ist und auf die gleiche Art wirkt. Diese werden auf den Markt gebracht, wenn der Patentschutz beim Original (Referenzarzneimittel) abgelaufen ist. Dieses Biosimilar ist dann üblicherweise günstiger als das Original.
Ein Biosimilar ist aber kein Generika. Ein Generika ist eine 1 zu 1 Kopie. Beim Biosimilar gibt es eine geringfügige Variabilität (Mikroheterogenität) auf molekularer Ebene. Die gibt es aber auch beim Original zwischen den einzelnen Chargen. Es entspricht aber was die Sicherheit, Qualität, biologischer Aktivität und Wirksamkeit angeht, dem Original.
Forschung und Entwicklung kostet bekanntlich Geld. In dieser Branche erwirtschaftet man daher nicht immer Gewinn. Das letzte profitable Geschäftsjahr war 2018. Im Geschäftsjahr 2021 betrug der Umsatz 36,97 Millionen Euro (Vorjahr 34,23 Millionen Euro). Der Verlust nach Steuern lag bei -13,48 Millionen Euro (Vorjahresverlust -5,93 Millionen Euro).
Wie ich bereits eingangs erwähnte, ist die Formycon-Aktie durchaus riskant. Wer hier investiert, muss langfristig denken. Die Anzahl der Mitarbeiter haben über die vergangenen Jahre zugenommen, ein Wachstum ist durchaus erkennbar. Natürlich kann es bei der Entwicklung neuer Produkte auch Rückschläge geben und nicht das gewünschte Ergebnis dabei herauskommen. Dann hat man Geld verbrannt und die Aktie stürzt ab.
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