Deutsche Nutzfahrzeug-Aktie des Tages: Traton SE

Einige Analysten waren sehr skeptisch in der Vergangenheit, was den Absatz von LKWs anging. Die VW-Tochter Traton (WKN: TRAT0N / ISIN: DE000TRAT0N7), welche leichte Nutzfahrzeuge, LKWs und Busse herstellt, hat sich überraschend sehr gut geschlagen. 305.485 Fahrzeuge wurden 2022 verkauft, 2023 waren es bereits 338.200 Fahrzeuge, ein Plus von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr ist sehr gut.

Traton hatte diverse Probleme, es kriselte gewaltig. Es gab Lieferkettenprobleme, wie überall, Werksstillstände, das Russlandgeschäft musste abgeschrieben werden und Restrukturierungsmaßnahmen waren notwendig. Für 2024 rechnet der Konzern dennoch erstmals mit einer Rendite von neun Prozent.

Die Produktion konnte mittlerweile besser ausgelastet werden, die Teileversorgung hat sich verbessert. Neben Preiserhöhungen kamen auch Skaleneffekte zum Tragen. Die Bestellungen normalisieren sich jetzt wieder. Während der Lieferschwierigkeiten haben die Kunden mehr Fahrzeuge bestellt. In Brasilien gibt es neue Abgasregulierungen, welche den Markt etwas eintrüben. In Europa haben wir auch eine eingetrübte Stimmung in der Wirtschaft. Das Statistische Bundesamt vermeldet gerade, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland, verglichen mit dem Vorjahr, um 0,3 Prozent gesunken ist. Das grüne Wirtschaftswunder von Olaf Scholz fällt aus.

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Zu Traton gehören die Marken MAN, Navistar, Scania, und Volkswagen Truck & Bus. Für den Konzern arbeiten mehr als 100.000 Mitarbeiter an 28 Produktions- und Montagestandorten in 14 Ländern. In Rugao, 150 Kilometer nordwestlich von Shanghai, baut Traton derzeit ein neues LKW-Werk, welches 2025 mit der Produktion beginnen soll. Scania wird damit der erste westliche LKW-Hersteller sein, der zu 100 Prozent eigenständig in China produziert. China ist der größte Nutzfahrzeugmarkt der Welt. Vier von zehn LKWs über sechs Tonnen werden dort verkauft.

Seit September 2022 konnte sich der Aktienkurs fast verdoppeln. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei unter 5, die Dividendenrendite bei 3,24 Prozent.

China ist ein interessanter Markt, aber auch ein gefährlicher. Wir sehen gerade wieder, dass aufgrund der EU-Untersuchungen gegen chinesische Autobauer wegen Dumping, China Vergeltungsmaßnahmen gegen Branntweinhersteller aus der EU eingeleitet hat. Wenn China wirklich Taiwan angreifen sollte, dann wird es Sanktionen aus der EU hageln und China könnte westliche Fabriken verstaatlichen, was ein Totalverlust wäre.

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Wenn man sich anschaut, wie viel Geld deutsche Unternehmen in China investiert haben und investieren, dann kann einen schummrig werden. Nicht alles ist durch staatliche Investitionsgarantien durch den Steuerzahler abgedeckt. Mittlerweile wurden diese für Neuinvestitionen gekürzt. Richtig gewesen wäre eine komplette Streichung. Robert Habeck weigert sich bis heute, diese Zahl zu benennen. Dagegen dürften die 60 Milliarden Euro Haushaltsloch gar nichts sein, für die der deutsche Steuerzahler dann blechen muss.

Bekannt ist, 2021 waren es allein 1,952 Milliarden Euro Investitionsgarantien durch den Bund. 2022 ging es zurück auf 745,9 Millionen Euro und 2023 bis zum 14. August waren es nur noch 51,9 Millionen Euro. Der Bund verdient an den Investitionsgarantien über Gebühren und Entgelte. Dies steht aber in keiner Relation zu der Gefahr des Ausfalls. Seit dem 1. Januar 2013 sollen dies, was nur China betrifft, rund 383,1 Millionen Euro Einnahmen gewesen sein.

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