Günstige deutsche Nebenwerte-Aktie des Tages: JOST Werke SE
Wenn man den Automobil-Experten zuhört und sich die vielen Automobilhersteller in China anschaut, welche mit subventionierten Autos auf den europäischen Markt drängen, dann steht es wohl nicht gut um die deutsche Automobilindustrie. Die Elektromobilität haben die deutschen Autobauer verpennt. Während Unternehmen wie Tesla sich Marktanteile gesichert haben, wurde in den Chefetagen und der Politik in Deutschland weiter geschlafen.
Mit der Abschaffung der Prämie für Autos hat man den deutschen Automobilherstellern einen schweren Schlag zugesetzt. Aber was will man von einem Kinderbuchautor als Wirtschaftsminister auch erwarten, der nicht einmal eine Insolvenz erklären kann? Robert Habeck hat denselben politischen Fehler wiederholt, der bereits bei den Windkraftanlagen und Solarmodulen begannen wurde. Durch den Wegfall der Elektroauto-Prämie gehen die Skaleneffekte im Heimatmarkt verloren, womit die Preise der E-Autos nicht so stark gesenkt werden können und die Wettbewerbsfähigkeit mit China noch mehr verloren geht. Vor zehn Jahren war Deutschland Marktführer für Solarmodule, jetzt sind es die Chinesen.
Somit ist es theoretisch keine gute Idee, in diesem Sektor zu investieren oder gibt es vielleicht doch interessante Nischen? Denken wir mal nach. Verbrennermotoren haben bei PKWs keine Zukunft, bei LKWs und Bussen langfristig auch nicht. Wer dafür Bauteile produziert, hat ein Problem. Somit bleiben die Bauteile übrig, deren Hersteller man sich mal anschauen kann.
Einer wären die hessischen JOST Werke (WKN: JST400 / ISIN: DE000JST4000), welche sicherheitsrelevante Systeme für die Nutzfahrzeugindustrie herstellen. Etwas mehr als ein Viertel des Umsatzes entfällt auf die Landwirtschaft, rund drei Viertel auf die Transport-, Bergbau-, Bau- und Forstmaschinenindustrie.
Produziert werden unter anderem Sattelkupplungen, Stützwinden, Kugellenkkränze, Königszapfen, Containerverriegelungen, Bauteile für Wechselsysteme, Anhängerkupplungen, Zugösen, Zuggabeln, Lenksysteme, Achsaufhängungen und Dreipunktvorrichtungen.
Für die JOST Werke arbeiten derzeit über 4.500 Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen unterhält Vertriebs- und Produktionsstätten in über 25 Ländern auf sechs Kontinenten.
Die Aktie hat seit Anfang des Jahres ein Fünftel verloren. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei unter 10, die Dividendenrendite bei 3,17 Prozent. Der Kursrückgang kommt natürlich nicht von ungefähr. In der Branche herrscht keine gute Stimmung, viele Aktien werden in Sippenhaftung genommen.
Im dritten Quartal 2023 lag der Umsatz bei 292 Millionen Euro, belastet durch Währungseffekte (Vorjahresquartal: 327,1 Millionen Euro). Das bereinigte EBIT stieg um 9,9 Prozent auf 33,4 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 30,4 Millionen Euro). Die bereinigte EBIT-Marge stieg um 2,1 Prozent auf 11,4 Prozent (Vorjahresquartal: 9,3 Prozent). Für das Geschäftsjahr 2023 soll der Umsatz auf Vorjahresniveau bleiben, das bereinigte EBIT soll im hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber 2022 wachsen. Die bereinigte EBIT-Marge soll sich gegenüber 2022 deutlich verbessern.
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