Herdentrieb am Aktienmarkt – Die Psychologie der Masse

Der Herdentrieb an der Börse kann ziemlich gefährlich sein. Sobald die Aktienkurse steigen, kaufen die Privatanleger wie verrückt Aktien, egal zu welchem Preis. Fallen die Kurse, geraten sie in Panik und verkaufen alle ihre Aktien, oft mit Verlust.

Als Trader sollte man verkaufen, wenn der Jubel am größten ist und einsteigen, wenn das Geschrei immer lauter wird. Dies wäre ideal.

Im Grunde hängt alles von der Stimmung an der Börse ab. Die Stimmung wird neben der Politik auch von den Medien gemacht. Früher war das noch nicht so dramatisch wie heute mit den ganzen sozialen Medien und dem Internet, dies wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Ein falscher Bericht und eine Aktie stürzt ab.

Fällt sie unter eine bestimmte Marke, werden automatische Verkäufe ausgelöst und es geht noch schneller runter. Danach verkaufen dann meist die Privatanleger. Die sind gewöhnlich die letzten in der Reihe. Den Letzten beißen bekanntlich die Hunde.

Einige zögern noch. Sie glauben, es könnte wieder aufwärtsgehen. Sobald der nächste Kursrutsch erfolgt, verkaufen auch sie, mit einem noch größeren Verlust. Im Grunde machen sie alles falsch. Man darf nicht verkaufen. Einen Kurseinbruch muss man aussitzen.

Generell sollte man bei Medienberichten immer aufpassen. Es gibt eigentlich in den Medien nur super erfolgreiche Unternehmen und die ganz schlechten. Medien wollen ihre Zeitschriften verkaufen und möglichst viele Werbeeinnahmen mit ihrer Webseite generieren, dafür brauchen sie viele Seitenaufrufe. Daher müssen die Überschriften schön aufreißerisch sein, entweder Jubel- oder Horrormeldungen.

  Aktie des Tages: Republic Services Inc.

Hier liegt die Gefahr beim Herdentrieb. Viele lesen es und danach handeln sie an der Börse auch. So werden aus Optimisten Pessimisten oder aus Pessimisten Optimisten. Alle handeln gleich. Auf diese Art schießen Aktienkurse nach oben oder unten. Es muss nur ein Gerücht die Runde machen und schon handeln alle danach gleich.

Daher brauchen Anleger einen langfristigen Anlagehorizont. Wenn du planst dir in einem Jahr ein Auto zu kaufen und nochmal schnell dein Geld an der Börse zu vermehren, damit das Auto etwas größer ausfällt, dann solltest du erst gar keine Aktien kaufen. Das geht meistens schief. Der langfristige Investor ist der erfolgreichere.

Man sollte seine Meinung auf gar keinen Fall von der Mehrheitsmeinung abhängig machen. Recherchiere selbst, bilde dir eine eigene Meldung. Die Bilanzen der Unternehmen sind dafür bestens geeignet. Bilde dir selbst eine Meinung, blende Emotionen aus. Die Wahrheit liegt in den Zahlen.

  Französische Spirituosen-Aktie des Tages: Rémy Cointreau S.A.

Richte dich nicht unbedingt danach, welche Aktien die Masse kauft. Ich liebe die Nischenaktien, die nicht so in der Öffentlichkeit stehen. Auch die entwickeln sich gut, der Kursverlauf ist meist nicht ganz so verrückt wie bei den Überfliegeraktien, aber man macht seinen Schnitt.

Ich lese sehr gerne die Quartalsberichte der Unternehmen, vor allem das Vorwort vom Vorstandsvorsitzenden. Da kann man oft vieles über die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens herauslesen. So kann man zwar auch nicht verhindern, dass eine Aktie aufgrund des Herdentriebes abstürzt, man kann aber gute Qualitätsaktien finden, welche sich dann auch wieder erholen werden.

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