Japanische Handelsaktie des Tages: Itochu Shoji
In Japan gibt es sieben große Handelshäuser, die sogenannten Sōgō Shōsha. Diese entstanden Ende des 19. Jahrhunderts mit der Industrialisierung. Sie gehören zu den sogenannten Zaibatsu, große Industriekonglomerate, welche aus vielen verschiedenen Unternehmen bestanden. Diese Produkte mussten verkauft werden, dass übernahm das zum Konglomerat gehörende Handelshaus. Eine Bank gehörte auch noch immer dazu.
Da Japan bekanntlich einer der Verlierer des Zweiten Weltkrieges war, wurden diese Industriekonglomerate durch die Alliierten aufgelöst, die Unternehmen sollten alleine weiterbestehen. Auch wenn die Handelshäuser offiziell nicht mehr zu ihnen gehörten, waren sie dennoch für die Industrieunternehmen weiterhin tätig und haben deren Erzeugnisse international und national verkauft. Diese Verbundenheit besteht bis heute.
Itōchū Shōji (WKN: 855471 / ISIN: JP3143600009) wurde 1858 als Leinenhandel gegründet, beschäftigt heute rund 4.200 Mitarbeiter an etwa 100 Niederlassungen in 62 Ländern. Heute wird mit Textilien, Maschinen, Metallen, Mineralien, Energie, Chemikalien, Lebensmitteln, Immobilien, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie vieles mehr gehandelt.
2022 war wieder ein Rekordjahr für Itōchū Shōji. Der Umsatz stieg auf umgerechnet 86,416 Milliarden Euro (Vorjahr 72,814 Milliarden Euro). Der Gewinn nach Steuern hat sich mehr als verdoppelt auf 5,78 Milliarden Euro (Vorjahr 2,828 Milliarden Euro).
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt dadurch bei knapp 8, die Dividendenrendite bei rund 3,72 Prozent. Seit 2009 hat sich die Aktien bis heute versiebenfacht, notiert aktuell etwa zehn Prozent unter Allzeithoch.
Die japanischen Handelshäuser sind durchaus spannende Aktie seit der Finanzkrise gewesen. Dadurch, dass sie sehr breit aufgestellt sind und quasi mit allem Möglichen handeln, kann schnell auch mal ein Geschäftsbereich kompensiert werden, wenn es dort etwas schlechter läuft. Überhaupt ist Japan sehr vielversprechend für Buy and Hold Anleger durch die vielen Technologieunternehmen. Da gibt es eine Menge Perlen.
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