Niederländische Aktie des Tages: Koninklijke Philips N.V.
Heute schauen wir uns einmal eine Krisenaktie an, die niederländische Koninklijke Philips N.V. (WKN: 940602 / ISIN: NL0000009538). Im Mai 2021 hatte die Aktie noch Allzeithoch, bis heute hat sie 75 Prozent verloren.
Im Mai 2022 wurde noch eine Dividende in Höhe von 0,85 Euro für 2021 ausgeschüttet, was einer Dividendenrendite von rund 6,57 Prozent entspricht. 2021 konnte Philips noch einen Rekordgewinn nach Steuern in Höhe von 3,319 Milliarden Euro vermelden. Jetzt kriselt es.
Philips kennt man als Hersteller von Fernsehern, elektrischen Zahnbürsten, Bügelstationen, Küchengeräten, Luftreiniger, Kaffeemaschinen, Rasierapparate, Monitore, Projektoren, Beleuchtungsmittel und vieles mehr.
Allerdings hat Philips auch noch einen andere Sparte, die der Medizintechnik. Der Konzern musste 5,5 Millionen Beatmungsgeräte gegen Atemaussetzer im Schlaf, Apnoe genannt, zurückrufen. Der darin enthaltene Schaum steht im Verdacht, im Lauf der Zeit giftig zu werden.
Das hat im dritten Quartal 2022 richtig durchgeschlagen, es mussten 1,3 Milliarden deswegen abgeschrieben werden. Dies führte zu einem Nettoverlust von 1,5 Milliarden Euro. Das EBITA fiel um 60 Prozent auf 209 Millionen Euro. Der Umsatz fiel um sechs Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Von den rund 78.200 Mitarbeitern sollen jetzt 4.000 Stellen abgebaut werden.
Als wenn das noch nicht genug wäre, leidet Philips auch noch sehr stark unter Lieferengpässen. Dies wird sich im vierten Quartal deutlich bemerkbar machen.
Das letzte Mal notierte die Philips-Aktie so niedrig im Dezember 2011. Philips handelt bereits, baut Stellen ab, versucht die Lieferprobleme zu lösen und Kosten einzusparen. Dies kann die Aktie langfristig wieder interessant machen. Ob wir jetzt schon die Talsohle gesehen haben, ist möglich, kann aber natürlich auch noch weiter nach unten gehen.
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