Österreichische Nahrungsmittelaktie des Tages: Agrana Beteiligungs-AG

Der Krieg in der Ukraine hat dafür gesorgt, dass viele Aktien von Nahrungsmittelunternehmen aufgrund der höheren Energie- und Rohstoffkosten eingebrochen sind. Auch die Aktie der österreichischen Agrana Beteiligungs-AG (WKN: A2NB37 / ISIN: AT000AGRANA3) geriet unter die Räder, wobei man ehrlich sein muss, bereits seit Anfang 2017 geht es mit ihr eigentlich abwärts. Das Ergebnis ist eine aktuelle Dividendenrendite von rund 4,56 Prozent.

Agrana wird nicht jedem gleich etwas sagen. Das 1988 gegründete Wiener Unternehmen ist mit seinen etwa 9.000 Mitarbeitern in 25 Ländern aktiv. Bei der Herstellung von Fruchtzubereitungen ist Agrana Weltmarktführer, ein führender Produzent von Fruchtsaftkonzentraten, Zucker, Stärke, Bioethanol, Futter- und Düngemittel in Europa.

Bei der Zucker- und Stärkeherstellung fallen viele Nebenprodukte an, die dann zu 600.000 Tonnen Futter- und Düngemittel verarbeitet werden. So gibt es keine Abfallprodukte. Es wird alles in irgendeiner Form verwertet und bringt somit auch noch Geld ein. Von Spezialsirup als Bienenfutter, über Rübenschnitzelpellets, Melasse und Weizenkleie für Pferde, bis hin zu Biodünger, ist so eine breite Palette mit Nebenprodukten entstanden.

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Mit Zucker war lange kein Geld zu verdienen, mittlerweile sind die Margen wieder besser geworden durch den Krieg. Der Umsatz im ersten Quartal 2022/23 (1. März – 31. Mai 2022) stieg in diesen Geschäftsbereich gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als ein Drittel. Auch der Geschäftsbereich Bioethanol hat stark zugelegt.

Agrana ist auch in Russland mit 285 Mitarbeitern aktiv, dies soll auch so bleiben. Für den regionalen Markt und die GUS-Staaten werden Fruchtzubereitungen produziert. Im Geschäftsjahr 2020/21 machte dies einen Umsatz von 52,6 Millionen Euro aus.

In der Ukraine werden 809 Mitarbeiter 300 Kilometer südwestlich von Kiew beschäftigt. Dort werden Fruchtzubereitungen für die Molkereiindustrie sowie Fruchtsaftkonzentrate für Getränkehersteller produziert, Umsatz 2020/21 44,2 Millionen Euro. Die Produktion wurde nach Kriegsausbruch erst einmal stillgelegt und wird je nach Sicherheitslage temporär wieder hochgefahren. Hier wird ein außerordentlicher Abschreibungsbedarf notwendig.

Für das laufende Geschäftsjahr soll es mit dem Umsatz und Gewinn weiter aufwärtsgehen. Agrana erwartet die Preissteigerungen auch in neuen Kundenkontrakten weitergeben zu können.

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Im ersten Quartal 2022/23 sieht es schon einmal sehr gut aus. Der Umsatz stieg auf 886,3 Millionen Euro (Vorjahresquartal 705,8 Millionen Euro), das EBIT legte auf 51,6 Millionen Euro zu (Vorjahresquartal 20,9 Millionen Euro) und das Konzernergebnis stieg auf 36,1 Millionen Euro (Vorjahresquartal 12,1 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote liegt übrigens bei 51 Prozent, das sieht man nicht so oft in diesem Sektor.

Es tut sich einiges in diesem Sektor. Agrana möchte Ende diesen Monat auf der Messe BIOFACH in Nürnberg mit vielen Neuheiten aufwarten. Dazu gehören beispielsweise palmölfreie Bio-Kakaobutter-Crunchies, vegetarischer Bio-Leberkäse, vegane süße Brotaufstriche auf Basis eines Bio-Maissirups als Alternative zu Honig, vegane Burger und Panna Cotta, pflanzenbasierte Joghurts sowie Speiseeisvariationen. Der Markt der Veganer und Vegetarier wächst. Angeblich sollen schon 37 Prozent der Europäer Flexitarier, Vegetarier oder Veganer sein.

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