Österreichische Bau-Aktie des Tages: STRABAG SE

Es geht seit Monaten abwärts mit Aktien aus dem Bausektor, was wenig überraschend ist. Die Baumaterialien sind richtig teuer geworden, die Löhne steigen und die Bauzinsen sorgen für den Rest. Es gibt aber eine Aktie, die sich gegen diese Korrektur wehrt und nur rund 15 Prozent verloren hat seit Juni 2021, die 1885 gegründete STRABAG SE (WKN: A0M23V / ISIN: AT000000STR1) aus Wien.

STRABAG ist tätig im Bereich Hoch-, Tief-, Ingenieur-, Bahn-, Leitungs-, Kanal-, Tunnel- und Verkehrswegebau. In Deutschland ist die STRABAG die Nummer 1 im Verkehrswegebau. Über die Jahre wurde so einige Wettbewerber aufgekauft. Mittlerweile arbeiten rund 72.900 Mitarbeiter für das Unternehmen. Mehr als 45 Prozent des Umsatzes wird in Deutschland erwirtschaftet, mehr als 17 Prozent in Österreich. STRABAG ist in ganz Europa tätig, Afrika, Amerika und den Nahen Osten.

Das Interessante an dieser Aktie ist, dass sehr viele Aufträge aus dem öffentlichen Sektor stammen, vom Staat. Daher wirken sich die steigenden Zinsen nicht wirklich auf die Auftragslage aus. Zum Ende des ersten Halbjahres 2022 standen für 23,97 Milliarden Euro Aufträge in den Büchern, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Die Regierungen in Europa, den USA und vielen anderen Ländern haben jahrelang die Infrastruktur vernachlässigt, kaputt gespart. Dies wollen sie jetzt nachholen und haben für die nächsten Jahre höhere Investitionen eingeplant, was gut ist für STRABAG.

Im ersten Halbjahr 2022 stieg der Umsatz um rund 11 Prozent auf 7,246 Milliarden Euro. Das EBITDA sank auf 324,67 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 406,29 Millionen Euro), das EBIT sank auf 63,63 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 140,19 Millionen Euro).

Warum ging der Gewinn zurück? Nun ja, die Energiepreise sind einer der Gründe. Auch beim Bau benötigt man öfter mal Gas. Hinzu kommt, dass die Zementwerke ebenfalls Gas benötigen und dadurch die Einkaufspreise angezogen sind. Dann haben wir noch die Lieferverzögerungen, wie überall. Dies schlägt sich nieder.

Ich gehe aber davon aus, dass für Neuaufträge die Kosten eingepreist werden. Bei Altverträgen ist es eher schwerer, mehr Geld im Nachhinein zu verlangen, weil alles teurer geworden ist. Für das Gesamtjahr rechnet man bei STRABAG mit einer Bauleistung von rund 16,6 Milliarden Euro und einer EBIT-Marge von 4 Prozent.

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Die aktuelle Dividendenrendite beträgt 5,26 Prozent, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei etwas über 7.

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