Belgische Immobilien-Aktie des Tages: Warehouses De Pauw N. V.
Immobilienaktien befindet sich derzeit aufgrund der steigenden Zinsen und Rezessionsängsten im Sinkflug. Jetzt könnte man pauschal als Anleger sagen, dann lasse ich wohl mal lieber die Finger von solchen Aktien für die nächsten Jahre.
Wir sollten hier die Spreu vom Weizen trennen. Es ist richtig, dass viele geplante Bauprojekte gestoppt worden sind, weil sich die Bauherren die Zinsen nicht mehr leisten können. Es gibt aber einen Teilbereich, da wird noch immer kräftig investiert, der Bereich der Logistikimmobilien. Logistik boomt, vor allem durch den Onlinehandel.
In Belgien gibt es das 1977 gegründete Unternehmen Warehouses De Pauw (WKN: A2PXG1 / ISIN: BE0974349814). Das Unternehmen besaß zum Ende des ersten Halbjahres 2022 271 Logistikimmobilien im Wert von 6,424 Milliarden Euro in Belgien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Niederlande und Rumänien. In Belgien ist Warehouses De Pauw der Marktführer. Die Vermietungsrate beträgt 98,9 Prozent, bei einer durchschnittlichen Mietvertragslaufzeit von 11 Jahren.
Mieter sind beispielsweise der Onlinemodehändler Wehkamp, Speditionen wie Kühne + Nagel, Intertrans, Distrilog Group, Steenkamp oder auch Unternehmen wie Vetipak Co-Packing, Metro und Lactalis.
Logistikimmobilien werden üblicherweise sehr langfristig vermietet, wie eben schon angedeutet. Selbst, wenn wie jetzt, über Rezessionsängste, Stellenabbau und wenig Wachstum beim Onlinehandel gesprochen wird, hat dies in der Regel keine Auswirkungen auf die Mietverträge. Die laufen ja sehr lange, deshalb können die auch nicht einfach gekündigt werden, wenn die Wirtschaft etwas kränkelt. Dies ist gut für den Vermieter.
Aktuell bezahlt Warehouses De Pauw für seine Kredite rund 2 Prozent Zinsen. Auch wenn die Zinsen gestiegen sind und wohl auch noch etwas steigen werden, wird es immer noch ein gutes Geschäft sein. Dies wird sich auch nicht gleich bemerkbar machen, da die Zinsbindungen noch Jahre laufen. Hinzu kommt, dass die Entwicklungspipeline gut gefüllt ist und jedes Halbjahr viele neue Immobilien hinzukommen.
Werfen wir einen Blick in die Bilanz, genauer gesagt auf die ersten neun Monate 2022. Der Umsatz lag bei 236,19 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 207,6 Millionen Euro). Der Nettogewinn betrug 588,65 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 715,08 Millionen Euro).
Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich die Aktie verdoppelt. Darin ist bereits der 40-prozentige Kursrückgang seit Dezember 2021 eingerechnet. Die Dividendenrendite beträgt 3,32 Prozent.
Werbung