Chemie-Hochdividendenaktie des Tages: BASF SE

Die BASF-Aktie (WKN: BASF11 / ISIN: DE000BASF111) hat sich seit Februar 2018 halbiert, keine gute Nachricht für die Altaktionäre. Ob dies bereits die Talsohle ist, da bin mir auch noch nicht so sicher, ich denke nein. Dieser Kursrutsch hat zu einer Dividendenrendite in Höhe von 7,22 Prozent geführt.

Während in Europa Stellen gestrichen werden, wird das China-Geschäft ausgebaut. In Zhanjiang, in der Provinz Guangdong, hat eine neue Produktionsanlage für technische Kunststoffe den Betrieb aufgenommen.

Insgesamt möchte BASF am neuen Verbundstandort 10 Milliarden Euro investieren. Dort sollen jährlich 60.000 Tonnen technische Kunststoffe für chinesische Kunden produziert werden. Damit wäre dies der drittgrößte Verbundstandort nach Ludwigshafen und Antwerpen. China ist der größte und auch am schnellsten wachsende Chemiemarkt.

Im Januar 2023 hat BASF mit dem Bau der dritten und abschließenden Erweiterung der Produktionsanlagen für Methylendiphenylisocyanate am Verbundstandort in Geismar (Louisiana) für die nordamerikanischen Kunden begonnen. Bis 2026 soll die Produktionskapazität auf rund 600.000 Tonnen pro Jahr ansteigen.

Es ist gut, dort zu sein, wo die Kunden sitzen, zumindest aus Anlegersicht. Früher war es einmal so, dass aus Deutschland die Welt beliefert wurde. Dies hatte sich vor einigen Jahrzehnten geändert und man ging dorthin, wo die Kunden waren. War auch nicht schlimm, aus diesen Ländern kamen auch Unternehmen zu uns und haben hier Fabriken eröffnet.

Dann gab es eine Entwicklung Richtung Osteuropa, weil es hier zu teuer war zu produzieren und dann ging es noch weiter östlich, bis nach China und seit Neuesten auch noch vermehrter in die USA. Dies kostet Deutschland und Europa Millionen von Arbeitsplätzen. Aus Anlegersicht ist es aber nachvollziehbar.

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Allerdings muss man eine Sache im Hinterkopf bewahren. Was ist, wenn China Taiwan angreift? Dann wird es westliche Sanktionen geben. Fabriken westlicher Unternehmen in China werden vermutlich verstaatlicht als Gegenreaktion. Man kann dort nicht mehr verkaufen und Waren bekommt man auch keine mehr von dort. Diese Investitionen in China müssen dann abgeschrieben werden.

Dann sind die Aktienkurse in der Tiefgarage, viele Unternehmen werden dies nicht überleben. Dies muss man bei solchen Unternehmen immer beachten. Aktuell macht China 12,8 Prozent des Gesamtumsatzes aus (2022). Dies wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. BASF wird immer abhängiger von China, wie viele andere Unternehmen auch.

Schauen wir uns einmal das erste Quartal 2023 von BASF an. Der Umsatz sank auf 20 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 23,1 Milliarden Euro). Das EBIT vor Sondereinflüssen sank auf 1,9 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 3,8 Milliarden Euro).

Der einzige Geschäftsbereich, der zugelegt hat, ist das Agrargeschäft, dort stieg der Umsatz auf 3,9 Milliarden Euro (Vorjahresquartal 3,4 Milliarden Euro). Für das Gesamtjahr 2023 soll der Umsatz zwischen 84 Milliarden Euro und 87 Milliarden Euro betragen, das EBIT vor Sondereinflüssen soll zwischen 4,8 Milliarden Euro und 5,4 Milliarden Euro betragen.

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Die Energiekosten sinken seit einiger Zeit wieder. Die weltweite Konjunktur tut sich schwer. Ein wichtiger Kundekreis für die BASF ist der Automobilsektor, für den es aktuell auch nicht sehr gut aussieht. Der Konsumgüterbereich kommt auch nicht so richtig voran.

Das Aktienrückkaufprogramm wurde im Februar 2023 vorzeitig beendet, sollte eigentlich bis Jahresende laufen und 3 Milliarden Euro umfassen, tatsächlich investiert wurden 1,4 Milliarden Euro. Die Dividende soll bisher weiter fließen. 2023 und 2024 werden weltweit Kosteneinsparungsmaßnahmen vollzogen werden und 2.600 Stellen gestrichen. Dies soll 500 Millionen Euro jährlich einsparen außerhalb der Produktion.

Am Standort Ludwigshafen sollen bis 2026 Anlagenschließungen und Kapazitätsanpassungen erfolgen, dies spart weitere 200 Millionen Euro jährlich. Vermutlich wird diese wegfallende Produktion dann wohl im Ausland erfolgen.

BASF ist eine eher riskante Aktie, nichts für Anfänger. Wenn die Kosteneinsparungen so kommen, der Markt sich wieder beruhigt und die BASF in China weiter kräftig wächst, dann kann dies eine vielversprechende Aktie sein, wenn man die Talsohle so halbwegs erwischt. Ich denke, es geht noch weiter nach unten. Es sind viele Unds. Dann haben wir noch das Taiwan-Risiko.

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