Deutsche Aktie des Tages: Adidas AG

Nike (WKN: 866993 / ISIN: US6541061031), der größte Sportartikelhersteller der Welt, ist gezwungen, seine Waren zu verramschen, die Lager sind voll. Bei Nike hat man sich, wie bei anderen Konsumgüterherstellern auch, gewaltig verschätzt, was den Absatz angeht.

Man hatte kräftig Waren bestellt, weil man Angst hatte, dass die Lieferketten wieder zusammenbrechen. Dies ist aber nicht passiert und jetzt sitzen die auf der Ware. Belastend hinzu kommen die höheren Einkaufspreise und Transportkosten für das Zeug, vom starken Dollar gar nicht zu reden.

Es soll heute aber nicht um Nike gehen, sondern um Adidas (WKN: A1EWWW / ISIN: DE000A1EWWW0), deren Aktie und die anderer Sportartikelhersteller, gleich mit abgestürzt ist. Die Anleger glauben, dass es bei den Wettbewerbern nicht viel anders ist.

Im Gegensatz zu Nike musste Adidas über die letzte Zeit aber deutlich mehr Federn lassen, zwei Drittel Kursverlust seit Sommer 2021. Dadurch beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) rund 18, bei Nike sind es 22.

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Ich glaube nicht, dass die Adidas-Aktie schon den Tiefpunkt erreicht hat, auch wenn man den Eindruck bekommt, dass sie schon sehr stark überverkauft ist. Fakt ist, die Menschen haben immer weniger Geld. Die Energiekosten und die hohe Inflation belasten sie, immerhin schon 10 Prozent bei uns, der höchste Wert seit 1950. Selbst China hat mittlerweile das niedrigste Wachstum aller asiatischen Länder.

Adidas war Ende Juli gezwungen, seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 anzupassen. Während das währungsbereinigte Umsatzwachstum zwischen 11 Prozent und 13 Prozent liegen sollte, redet man jetzt eher vom mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

Die operative Marge soll wohl in Richtung 7 Prozent sinken, vorher 9,4 Prozent. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen soll nur noch bei rund 1,3 Milliarden Euro liegen, vorher waren es mal zwischen 1,8 Milliarden Euro und 1,9 Milliarden Euro. Alles Zahlen, welche den Anlegern nicht gefallen haben. Das Ergebnis ist die Talfahrt des Aktienkurses.

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Dennoch ist Adidas ein solides Unternehmen. Es wird sicherlich ein paar Jahre dauern, bis sich generell alles beruhigt hat und dann werden auch die Aktien wieder anziehen. Ich rechne nicht mit zehn Jahren Stagnation an der Börse, wie der Hedgefonds-Manager Stanley Druckenmiller, aber einige Jahre schon. In Krisenzeiten wie jetzt muss man sich mit Qualitätsaktien günstig eindecken. Wir sind aber noch lange nicht unten am Markt.

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