Deutsche Chemie-Aktie des Tages: Evonik Industries AG

Über den Essener Chemiekonzern Evonik Industries AG (WKN: EVNK01 / ISIN: DE000EVNK013) hatte ich erst kürzlich geschrieben. Seitdem hat sie noch weiter nachgegeben, was zu einer aktuellen Dividendenrendite von 5,55 Prozent und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) von etwas über 10 geführt hat.

Auf der einen Seite hat sich die Chemiebranche in letzter Zeit eine goldene Nase aufgrund der hohen Energiepreise verdient, dies hat man gerne ausgenutzt für Preisanpassungen. Auf der anderen Seite droht der Chemiebranche in Europa eine mögliche Gasknappheit, welche zu erheblichen Problemen führen kann. Chemiekonzerne nutzen Erdgas zur Energie- und Dampferzeugung.

Evonik verbraucht an allen Standorten weltweit etwa 15 Terawattstunden im Jahr, davon rund ein Drittel in Deutschland. Dies macht übrigens 0,5 Prozent des deutschen Gasverbrauchs aus, nur mal so nebenbei.

Nun sind Anleger bei europäischen Chemieaktien natürlich vorsichtig, weil die Gefahr besteht, wenn das Gas wirklich nicht reicht, dass die Chemieunternehmen Probleme bekommen und der Aktienkurs dann abstürzt. Der von Evonik ist tatsächlich schon abgestürzt, eigentlich aber schon seit 2015.

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Evonik hat an seinem Chemiepark Marl, einem der größten Chemiestandorte in Deutschland und der größte Produktionsstandort von Evonik überhaupt, sich etwas überlegt, um das Gasproblem in den Griff zu bekommen.

Das Werk wird auf Autogas umgestellt, LPG-Gas. Somit kommt der Standort ohne Russengas aus und das nicht mehr benötigte Erdgas kann zum Auffüllen der Erdgasspeicher in Deutschland verwendet werden.

Evonik hat dort ein eigenes neues Gaskraftwerk errichten lassen von Siemens, Grundsteinlegung war 2020. Eigentlich sollte es mit Erdgas laufen. Erdgas galt bekanntlich als Übergangstechnologie in der Politik auf dem Weg hin zu den erneuerbaren Energien. Nun wird das Gaskraftwerk mit Autogas betrieben. Das eigene Kohlekraftwerk muss länger laufen, sollte eigentlich stillgelegt werden.

Wirtschaftlich läuft es bei Evonik rund. Die Q2-Zahlen 2022 sind kürzlich herausgekommen. Das bereinigte EBITDA stieg um 12 Prozent auf 728 Millionen Euro. Für das laufende Gesamtjahr soll das bereinigte EBITDA zwischen 2,5 Millionen Euro und 2,6 Millionen Euro liegen.

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