Deutsche grüne Aktie des Tages: Encavis AG
Vor zwei Wochen haben die Aktionäre der Encavis AG (WKN: 609500 / ISIN: DE0006095003) keine guten Nachrichten erhalten, das Management möchte gerne die Dividende streichen und wann es wieder eine gibt, steht auch in den Sternen. In den nächsten Jahren würde ich nicht damit rechnen. Wenig überraschend ging es mit dem Aktienkurs weiter abwärts. Seit August 2022 hat die Aktie ein Drittel verloren.
Encavis ist ein im MDAX notierter Hamburger Solar- und Windparkbetreiber. In Europa betreibt er mehr als 200 Solarparks und mehr als 100 Windparks. Die Dividende wurde aber nicht gestrichen, weil es schlecht läuft.
Im Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz auf 487,34 Millionen Euro (Vorjahr 332,7 Millionen Euro), der Gewinn nach Steuern stieg auf 78,49 Millionen Euro (Vorjahr 75,32 Millionen Euro).
Wie du sicherlich weist, will die EU jetzt grünen Strom, überall sollen jetzt Wind- und Solarparks gebaut werden. Die deutsche Politik hat dafür jetzt einige Hürden beseitigt, damit der Bau schneller gehen soll.
Encavis möchte nun bis 2027 sein Portfolio auf 5,8 Gigawatt ausbauen, dies wäre mehr als das 2,5-fache. Darüber hinaus sollen dann 2,2 GW in der Errichtung sein. Encavis benötigt somit das Geld als Eigenkapital für den Bau der neuen Anlagen und will deshalb keine Dividende ausschütten. Deswegen glaube ich auch, dass bis 2027 wohl keine Dividende gezahlt werden wird.
Die Aktie hat anscheinend noch immer keine Bodenbildung erreicht. Realistisch betrachtet müsste die Aktie noch weiter fallen, da wir immer noch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) von fast 29 haben, das ist sportlich.
Wenn die Aktie weiter nachgibt und alles so kommt, wie man es sich bei Encavis vorstellt, dann wäre es eine interessante Aktie, welche zumindest einmal auf die Watchlist sollte. Wir werden sehen, ob die Erleichterungen durch die Politik für den Bau auch wirklich etwas beschleunigen oder ob es nur heiße Luft der Politik war.
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