Eigenheim auf Pump in der Pampa kann Sinn machen
Wer kennt es nicht, das legendäre Eigenheim auf Pump in der Pampa. Es wird immer gerne behauptet, dass dies Geldvernichtung sei. Begründet wird dies meist mit einer Konzentration der Menschen in den Großstädten und der damit verbundenen Landflucht. Während früher die Menschen lieber auf das Land gezogen sind, hat sich dieser Trend mittlerweile wieder umgekehrt.
Der Trend ist definitiv so, dies kann man nicht verneinen. Die Städte sind attraktiver geworden. Während sie früher eher trist und grau waren, sind sie heute viel grüner geworden, es wurden mehr Parks und Grünstreifen angelegt, sie wurden sauberer und die Möglichkeiten seine Freizeit zu bringen wurden ausgebaut. Dementsprechend sind dort auch mehr Arbeitsplätze entstanden.
Dennoch hat ein Haus in der Pampa seine Berechtigung. Ich bin selbst seit 20 Jahren Immobilienmakler und wohne in einem Haus mit 7.500 Quadratmeter Grundstück. Während ich früher auf den See gucken konnte, hat sich dies durch den Bauboom Ende der 90er Jahre geändert. Es sind sehr viele neue Eigenheime auf den Dörfern entstanden.
Das Dorf, in dem ich wohne, liegt zwischen der Ostseeküste im Norden und der Müritz Region, mit der Mecklenburgischen Seenplatte, im Süden. Beides sind Touristenregionen, wo es den Menschen wirtschaftlich sehr gut geht. Es wird immer noch sehr viel gebaut und es entstehen eine Vielzahl von neuen Arbeitsplätzen, nicht nur in der Touristik. Bei uns in der Region ist dies alles etwas anders. Hier sieht es wirtschaftlich viel schlechter aus, dementsprechend sind die Immobilienpreise auch deutlich niedriger.
Bauland kann man schon ortsüblich erschlossen für unter 20 Euro den Quadratmeter kaufen, hängt vom Ort ab, gibt auch deutlich teurere Dörfer. Mit einem 130 Quadratmeter Bungalow und kleiner Garage darauf, Grundstück bisschen gepflastert zur Garage hin, Rest Rasen und Klärgrube darunter, kostet dies rund 225.000 Euro als Neubau, in einfacher Ausführung. Wer lieber ein 1,5 geschossiges Haus bauen möchte, liegt ebenfalls in dieser Preisregion, wenn man es einfach hält.
So ein Häuschen könnte man bei 30 Jahren Laufzeit mit rund 750 Euro monatlich abbezahlen. Als Alternative könnte man natürlich auch ein neugebautes Haus mieten, dies würde rund 1000 Euro kalt kosten in unserer Region, wenn es das geben würde. Einfamilienhäuser zur Miete gibt es nicht so viele und als Neubau noch seltener.
Natürlich hat man als Eigenheimbesitzer auch die Instandhaltungskosten zu tragen, welche sonst der Vermieter trägt. Irgendwann kann mal die Heizung kaputtgehen, das Dach und die Fenster werden schon 40 Jahre durchhalten, da dürfte bis dahin nicht viel passieren. Irgendetwas ist aber jedes Jahr, was Geld kostet. Dennoch könnte man jeden Monat die 250 Euro Differenz zwischen Kreditrate und Miete zurücklegen für Instandhaltungsmaßnahmen, von daher nimmt es sich im Grunde nichts, ob man mietet oder kauft.
Viel interessanter sind allerdings Häuser, welche Ende der 90er Jahre gebaut worden sind. Diese kann man bereits für knapp unter 100.000 Euro kaufen. Natürlich muss dann das Bad neu gemacht werden, neues Parkett, einmal durchgemalert und neue Einbauküche rein, dann hat man aber für rund 125.000 Euro ein gut bewohnbares Haus. Dies könnte man ebenfalls mit 750 Euro monatlichen Raten abbezahlen, allerdings dann innerhalb von 17 Jahren.
Nachdem das Haus abbezahlt ist, fällt die monatliche Bankbelastung weg. Natürlich hat das Haus wahrscheinlich einen gewissen Wertverlust erlitten. Die Wertzuwächse wie in Berlin gibt es hier nicht, aber dennoch hat es einen Wert und ist bezahlt. Es wurde Vermögen geschaffen. So schlecht ist daher das Haus in der Pampa nicht.
Was anderes ist es, wenn man die 225.000 auf dem Konto hätte und das Haus direkt ohne Bankkredit bezahlen würde, dies wäre nicht so schlau. Die 225.000 Euro an der Börse investiert wäre die bessere Wahl.
Andererseits sollte man Kredite eigentlich meiden. Bei einem Haus ist das immer verzwickt. Wenn man quasi einen unkündbaren Job hat oder sicher ist, sofort wieder einen neuen zu bekommen, sollte die Firma einmal pleitegehen oder man gekündigt werden, dann kann ein Kredit sinnvoll sein, wenn er zum Vermögensaufbau dient.
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Hallo Klaus,
diese Rechnungen, die aufzeigen, dass Mieten und Aktien kaufen rentierlicher ist als das Eigenheim in der Pampa, sind immer gut und schön. Aber sie sind nur graue Theorie. Im echten Leben sieht es doch so aus, dass keiner der Mieter so konsequent seinen Kostenvorteil an der Börse investiert. Am Ende kommen die meisten Immobilienbesitzer (auch wenn es sich um selbst bewohnte Immobilien handelt) auf ein größeres Vermögen. Der klare Vorteil der Häuslebauer liegt doch darin, dass sie die Kreditrate nicht mal eben aussetzen können, weil gerade das Auto kaputt ist oder die Waschmaschine streikt.
Viele Grüße
Mike
Es ist immer interessant, neben einer Boomregion bzw. in diesem Fall zwischen zwei touristischen Boomregionen (Küste und Seenplatte) über Vermietung von Eigenheimen nachzudenken. Einer der Hauptgründe dafür, Hotelfachpersonal zu finden besteht nämlich darin, dass bezahlbarer Wohnraum fehlt.
Dieses Muster ließe sich auch auf andere Boomregionen übertragen, in denen direkt der Wohnraum knapp und teuer ist. Kaufe also in der Nachbarschaft einer solchen Region relativ günstige Mietimmobilien und du kannst dir über die Jahre einen zusätzlichen Einkommenstrom aufbauen.
In meinem Fall funkioniert das für den Großraum Berlin prächtig. Wir planen noch mehr hinzuzukaufen. Bis dato ist alles zu guten Konditionen vermietet. Hinzu kommt, dass Bommregionen das Preisniveau in ihrer Nachbarschaft bereits mittelfristig heben. Dank dieses Effekts kann sogar eine hübsche Rendite erwirtschaftet werden.
Danke für den interessanten Artikel. Meiner Meinung nach macht ein Eigenheim auf jeden Fall Sinn. Bin auch eher für Randbezirke oder Dorf in Stadtnähe. Es ist ruhiger und auch die Preise für Grundstücke und Immobilien halten sich in Grenzen. Wenn man dort eine gute Immobilie findet ist das definitiv lohnenswert. Einfamilienhäuser kann man auch immernoch vermieten, falls es einen dann doch wieder in die Stadt zieht.
Hallo,
ich würde echt gerne viele deiner Artikel lesen, aber diese roten Navigationspfeile die immer Zentriert am Bildschirmrand mitlaufen verdecken, zumindest in der mobilen Ansicht , immer ein paar Buchstaben. So dass man immer nur wenige Zeilen lesen kann ohne zu scrollen. Das verdirbt, zumindest mir, leider total den Lesespaß. Es würde mich riesig freuen wenn du meine Kritik annimmst und die Pfeile z.B. ganz nach unten schiebst oder noch besser gänzlich weg lässt 😉
Ich will dir natürlich nichts vorschreiben es ist dein Blog und du kannst den natürlich so gestalten wie du möchtest!
Auch hier beim schreiben fällt mir gerade auf , dass ich viel Geschick brauche um alles zu sehen was ich so tippe 😅
Viele Grüße
Enner
Hallo Enner,
ich freue mich über jede konstruktive Kritik. Die Pfeile hatte ich eingefügt, damit man schneller zum vorherigen oder nachfolgenden Beitrag schalten kann, ohne wieder zurück zur Hauptseite zu müssen. Eigentlich sollten die Pfeile das Leseerlebnis verbessern. Ich habe das Plugin jetzt deaktiviert, evtl. kann ich weiter unten etwas einbinden.
Liebe Grüße
Klaus
Hallo Klaus,
Jetzt macht das doch gleich viel mehr Spaß zu lesen ! 😁
Die Idee mit der Navigation ist ja auch gut, wenn man mal länger nicht da war kann man schnell alle Artikel lesen die man verpasst hat 👍
Wie gesagt wenn man die Pfeile weiter unten einfügen bzw. “Feste” Pfeile am Ende des Artikels keine Ahnung ob das kompliziert zu integrieren ist mit Web Programmierung kenne ich mich nicht so, eher mit Roboterprogrammierung 😅
Hallo Enner,
ich habe jetzt ein anderes Plugin eingebunden. In der Handy-Version sind die Pfeile deaktiviert. Habe es mit meinem Handy getestet, scheint zu funktionieren. Du kannst es gerne auch einmal mit deinem Handy testen, ob es auch dort deaktiviert ist.
Liebe Grüße
Klaus