Finnische Dividendenaktie des Tages: Kone Oy
Als Anleger liebe ich Unternehmen, welche neben den Produktverkauf auch ein sehr starkes Service-Geschäft haben. Dies ist wichtig, weil darüber auch in Krisenzeiten Geld in die Kasse kommt und die Dividenden ausgeschüttet werden können. Wenn dann noch die Dividendenrendite üppig ist, dann noch besser.
Somit kommen wir zu Kone (WKN: A0ET4X / ISIN: FI0009013403) aus Espoo, der zweitgrößten Stadt in Finnland. Gleich mal eine gute Nachricht zu Beginn, die Dividendenrendite liegt bei 4,22 Prozent und es wird vermutlich noch besser.
Die Aktie hat seit Oktober 2020 rund 45 Prozent verloren und scheint noch nicht die Talsohle erreicht haben. Wir liegen noch immer bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) von über 28, was nicht so günstig ist. Eine weitere Korrektur wäre angebracht.
Kone ist einer der größten Hersteller von Aufzügen, Rolltreppen und automatischen Türen. Für das Unternehmen arbeiten mehr als 62.700 Mitarbeiter an mehr als 1.000 Niederlassungen. Diese Mitarbeiter betreuen mehr als 1,4 Millionen installierte Anlagen.
Der Geschäftsbereich Neubau hat 2021 „nur“ 53,6 Prozent des Umsatzes ausgemacht, die Jahre zuvor war es nicht viel anders. 32,8 Prozent des Umsatzes wird mit der Wartung erzeugt und 13,6 Prozent mit Modernisierung.
Ein Blick auf die Bilanz zeigt, dass die Corona-Pandemie 2020 Kone nicht wirklich etwas angehabt hat. Der Umsatz fiel um 0,43 Prozent auf 9,939 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern stieg dafür um 0,85 Prozent auf 939,2 Millionen Euro. Man kann sagen, alles wie gehabt 2019.
2021 stieg der Umsatz auf ein Rekord von 10,514 Milliarden Euro, der Gewinn nach Steuern stieg auf 1,014 Milliarden Euro. Dies war zwar kein Rekord, aber sehr nah dran.
Das Schöne an diesem Geschäftsmodell ist, desto mehr Aufzüge, Rolltreppen und automatische Türen verkauft werden, desto mehr steigt langfristig der Service-Anteil am Umsatz und Gewinn. Somit wird das Unternehmen auch immer unanfälliger gegenüber weltweiten Krisen.
Es geht immer wieder etwas kaputt, dann muss repariert werden. Die regelmäßigen Wartungen sind auch in vielen Ländern Pflicht wegen Haftung bei möglichen Unfällen gegenüber dem Anlagenbesitzer. Von daher werden die Wartungsverträge auch bei einer Krise nicht gekündigt.
Es gab kürzlich eine Meldung vom TÜV. Der hatte letztes Jahr 650.000 Aufzüge in Deutschland überprüft. Mehr als die Hälfte hatte Mängel, 4.450 sogar gefährliche Mängel, wovon rund 2.600 stillgelegt wurden. Wenn das in anderen Ländern auch so ist, klingt das nach einem guten Geschäft für Aufzughersteller.
Die Kone-Aktie muss man langfristig sehen und vielleicht auch eher aus Dividendensicht.
Werbung