Günstige deutsche Agrar-Aktie des Tages: BayWa AG
Die BayWa AG (WKN: 519406 / ISIN: DE0005194062) geht zurück bis auf das Jahr 1893, damals noch unter dem Namen Bayerische Zentral-Darlehenskasse. Ziel war es durch einen Einkauf großer Mengen an Produktionsmitteln Landwirten günstigere Einkaufspreise zu verschaffen und dann ihre Erzeugnisse zu vermarkten. Dies macht die BayWa heute noch und ist damit zu Europas größten Agrarhändler geworden.
Das Geschäft ist allerdings deutlich gewachsen. Der umsatzstärkste Geschäftsbereich ist BayWa r.e. (6,5 Milliarden Euro), welcher 2022 mit 24 Prozent zum Gesamtumsatz beitrug. BayWa r.e ist in 30 Ländern tätig und ein Entwickler, Dienstleister, PV-Großhändler und Anbieter von Energielösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Der aktuelle Plan das Managements sieht vor, das internationale Solarhandelsgeschäft „Solar Trade“ zu veräußern und mit diesem Geld das Projektgeschäft bis 2026 zu verdreifachen.
BayWa handelt mit Saatgut, Pflanzenschutzmitteln, Futtermittel, Stallzubehör, landwirtschaftliche Maschinen und Ersatzteile, Haus- und Hofbedarf, Baustoffe, Heizöl, Diesel, Holzpellets, Schmierstoffe und vieles mehr.
Im Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz auf 27,062 Milliarden Euro (Vorjahr 19,839 Milliarden Euro), der Gewinn nach Steuern auf 168,1 Millionen Euro (Vorjahr 70,6 Millionen Euro). Auf diesen niedrigen Gewinn sollte man nicht viel geben. Es ist in dieser Branche üblich, permanent andere Unternehmen aufzukaufen und damit den Gewinn zu drücken. Somit beträgt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) etwas über 8, die Dividendenrendite 2,78 Prozent. Die Aktie wird aktuell mit einem Kursabschlag von rund einem Fünftel gehandelt.
BayWa ist eine Aktie, welche man sehr langfristig betrachten muss. Wir sehen durch den Klimawandel, dass immer mehr Ackerbauflächen nicht mehr genutzt werden können, weil sie staubtrocken sind. Die Naturkatastrophen nehmen zu, es kommt immer wieder zu Waldbränden, Überschwemmungen, Heuschreckenplagen und vielem mehr. Auch werden immer mehr Flächen versiegelt und stehen dadurch nicht mehr für den Ackerbau zur Verfügung.
Das Ergebnis wird sein, dass bei einer immer stärker wachsenden Weltbevölkerung, das Getreide knapp wird und somit die Preise steigen werden. Auch die Getreidegroßhändler werden davon vermutlich profitieren in Zukunft.
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