Holz-REIT des Tages: Weyerhaeuser Co.
Deutsche Auswanderer haben in den USA viele erfolgreiche Unternehmen gegründet. Der Rheinhesse Friedrich Weyerhäuser kaufte 1900 im Nordwesten der USA 364.000 Hektar Wald, was einer Fläche von 3.640 Quadratkilometern entspricht bzw. 1,5 Mal so groß wie das Saarland ist. So entstand der weltweit größte Holzverkäufer, die Weyerhaeuser Co. (WKN: 854357 / ISIN: US9621661043).
Heute besitzt das Unternehmen rund 50.000 Quadratkilometer Wald in den USA und bewirtschaftet unter Lizenz um die 57.000 Quadratkilometer Wald in Kanada. Das Unternehmen hat aber noch weitere Einnahmequellen.
Der klassische Verkauf von Holzstämmen und Hackschnitzeln hat im Geschäftsjahr 2020 nur 24,7 Prozent des Umsatzes ausgemacht. Weitere 3,7 Prozent des Umsatzes werden mit der Verpachtung von Standorten für Windkraftanlagen, der Exploration von Erdöl, Erdgas sowie Kohleflözgas und Geothermie verdient.
Der große Hauptumsatz, 76,9 Prozent, wird mit verarbeiteten Produkten erzielt, wie Bauholz, OSB-Platten, Holzpellets, Zellstoff, Papier und Verpackungsmaterialien. Es wird somit die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt, was deutlich mehr Geld einbringt.
Holzpreise schwanken natürlich immer etwas. Aktuell ist die Nachfrage so groß, dass die Preise explodiert sind und Weyerhaeuser sehr gutes Geld verdient. 2020 lag der Umsatz bei 7,532 Milliarden US-Dollar. Allein in den ersten drei Quartalen 2021 lag der Umsatz bereits bei 7,995 Milliarden US-Dollar. Analysten schätzen den Umsatz für 2021 auf rund 9,97 Milliarden US-Dollar. Beim Gewinn erwarten sie im Schnitt 3,13 US-Dollar je Aktie. Im Vorjahr lag der noch bei 1,29 US-Dollar je Aktie.
Die Nachfrage seitens der Bauindustrie wird nach Analystenmeinungen für 2022 weiter bestehen, wenn auch der Holzpreis etwas sinken wird. Dennoch sollte er auf einem anständigen Niveau für Weyerhaeuser sein.
Die Aktie ist mit einem Kurszuwachs innerhalb der letzten zehn Jahre von rund 115 Prozent nicht gerade der Überflieger, aber das Geschäftsmodell ist dafür zeitlos und risikoarm. Auch darf man nicht die Dividende vergessen, auch wenn sie nicht sehr üppig ausfällt. Die derzeitige Dividendenrendite beträgt rund 1,65 Prozent. Zusammen mit dem durchschnittlichen Kurszuwachs ist das schon gar nicht so schlecht, für eine super langweilige Old Economy Aktie.
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