Homo speculator – ein fürstlicher und gesunder Beruf

André Kostolany bezeichnete den Beruf des Spekulanten als schönsten Beruf der Welt. Wer meinen Blog schon eine Zeit lang folgt weiß, dass ich es mehr mit André Kostolany als mit Warren Buffett habe, wobei beide toll sind bzw. Kostolany war, welcher bereits verstorben ist. Man kann von solchen Menschen eine Menge lernen.

André Kostolany fand, dass ein Spekulant einen sehr gesunden Beruf ausübt. Er verglich Spekulieren mit Kreuzworträtsel lösen oder Schachspielen. Man braucht für beide Dinge Kopfarbeit, es hält geistig fit im Alter. Nun bin ich ja auch schon 70 Jahre, deswegen arbeite ich immer noch ein paar Stunden am Tag als Immobilienmakler, dies hält mich fit. Dazu beschäftige ich mich mit Aktien und tausche mich über meinem Blog mit jüngeren Menschen aus, auch sehr schön.

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André Kostolany zog den Beruf des Spekulanten der dreckigen Arbeit in einer staubigen Produktionshalle vor. Die körperliche Arbeit überließ er anderen, er konzentrierte sich lieber auf die profitablere geistige Arbeit. Es ist in der Tat so, dass mit körperlicher Arbeit nur sehr wenige Menschen reich werden, mit geistiger schon viel eher.

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Ein Spekulant brauchte zu André Kostolanys Zeiten nur ein Telefon, Radio und die Zeitung. Heutzutage reicht ein Smartphone oder Computer mit Internetanschluss. Auch sind die Gebühren für Aktienkäufe viel niedriger, teilweise sogar kostenlos.

Als Spekulant braucht man auch keinen Chef oder Angestellte, dies kann man alles selbst erledigen. Im Gegensatz zu einem Banker muss man sich auch nicht mit nervösen Kunden herumärgern. Man ist sein eigener Chef und kann machen, was man will, von wo aus man will. Mit einem Smartphone geht dies von fast jedem Ort der Welt aus.

André Kostolany war als Spekulant sehr erfolgreich, er hat eine Menge Geld verdient, ist den besten Hotels auf der Welt abgestiegen. Der ideale Spekulant hört das Gras wachsen, er liest zwischen den Zeilen in den Medienberichten. Ein Spekulant ähnelt einem Alkoholiker meint Kostolany, bei guten Nachrichten weint er, bei schlechten lacht er.

Er fragt sich ständig, ob er kaufen, verkaufen oder abwarten soll. Dieses Problem hat sich bis heute nicht geändert. Ich frage mich dies auch laufend. Egal wie man es macht, meistens macht man es dennoch falsch. Meist fällt die Aktie nach einem Kauf, es ist wie verhext. Langfristig entwickelt es sich aber in der Regel gut.

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André Kostolany sprach in Verbindung mit der Börse immer von Geld machen, nicht vom Geld verdienen. Allerdings birgt die Spekulation auch viele Risiken, man kann eine Menge Geld verlieren, auch über Nacht pleitegehen. Deshalb auch besser nicht auf Kredit Aktien kaufen.

Deswegen ist es besser und vor allem sicherer, an der Börse langfristig sein Geld zu investieren. Ich verwende lieber den Begriff investieren statt spekulieren, wobei ich gegen einen gelegentlichen Trade nichts habe. Es ist unmöglich, die Entwicklung einer Aktie kurzfristig vorauszusagen.

Selbst langfristig geht dies nicht. Man kann sich heute nur an den Bilanzen orientieren. Steigt der Umsatz und Gewinn seit Jahren, könnte dies auch so weitergehen, muss aber nicht. Kurzfristige Probleme kann man an der Börse aussitzen, auch einen Börsencrash. Deswegen sollte man eher weniger spekulieren, lieber investieren, sich als Mitinhaber des Unternehmens sehen. Buy and Hold ist eine sehr gute Börsenstrategie. Wer keine Aktien kaufen möchte, kann auch ETFs wählen.

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