In der Schule und im Studium lernt man nicht viel für das Leben
Angeblich lernt man in der Schule für das Leben. Das Meiste, was man in der Schule lernt, braucht tatsächlich aber niemand später. Unser Schulsystem ist katastrophal. Beim Studium ist es nicht viel anders.
Haufenweise unnützer Kram. Wenn man den weglassen würde und dafür die wichtigen Dinge bei der Ausbildung verstärkt vermittelt bekäme, hätten wir super ausgebildete Studenten in Deutschland, nach denen sich jedes Unternehmen reißen würde.
Ich kenne einige BWL-Studenten und Bankkaufleute. Vor ihrem Studium waren sie normal, nach dem Studium konnte man mit ihnen nichts mehr anfangen. Sie haben eine Gehirnwäsche bekommen. Vom realen Leben verstehen sie nichts.
Der verstorbene Börsen- und Finanzexperte André Kostolany sagt einmal, dass ein Diplom bei jemanden, der Wirtschaftswissenschaften studiert hat, nur heißt, dass er lesen und schreiben kann. Von der realen Wirtschaft versteht derjenige nichts.
Ich habe einige Banker kennenlernen müssen. Sie verstehen wirklich meist nichts von Unternehmen, sie tun nur so. Die Banker werden immer jünger. Die alten Bankangestellten, welche wirklich noch meist Ahnung hatten, wurden entlassen, sie waren zu teuer. Heute kommen die Banker vom Studium und sind angeblich Experten und Berater. Zumindest steht dies auf ihren Visitenkarten.
Das Bildungssystem ändert sich. Nicht das staatliche, das ist Mist, da ist Hopfen und Malz verloren. Sieht man ja jetzt sehr gut. Andere Länder haben seit 20 Jahren in allen Schulen Internet, seit 10 Jahren für jeden Schüler Notebooks oder Tablets. Alles digital, Fernunterricht in Coronazeiten kein Problem.
Es kommen immer mehr private Universitäten in Deutschland auf den Markt, wo man super in speziellen Bereichen ausgebildet wird. Wer beispielsweise Programmieren lernen möchte, kein Problem. Leider sind die aber sehr teuer. Aber wie heißt es so schön? Was nichts kostet, ist auch nichts.
Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht, um dann nachzuschauen. So sehe ich das.
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Inhaltlich gebe ich dir recht – das meiste, was man lernt, braucht man wirklich nicht. Das wäre mir trotzdem egal, wenn die Schule dafür das leisten würde, was man fundamental brauchen würde, nämlich Meta-Fähigkeiten zu lernen.
Diszipliniert arbeiten, Probleme analysieren, Wissen strukturieren, Texte verstehen, Informationen für andere verständlich machen, Querbezüge herstellen, Argumentieren, Recherchieren, Interesse an Neuem. Das ist, was Lehrer meiner Meinung nach vor allem vermitteln sollten. Und ja, leider scheitern die meisten auch daran, aber dies ist der Punkt, wo man ansetzen sollte, nicht an irgendwelchen Fächern und Fachinhalten, und erst recht nicht an urgendwelchen Tablets und eBoards.
Für nichts, aber auch gar nichts davon braucht man Faktenwissen aus ganz bestimmten Fachbereichen oder bestimmte Technik.
Ich hab im Informatikstudium keine der Programmiersprachen gelernt, mit denen ich später gearbeitet habe. Ich habe fast nichts von der Mathematik gebraucht, die ich mühsam gepaukt habe. Aber ich habe im Studium anhand unwichtiger Programmiersprachen und irrelevanter Mathematik logisch denken und konzentriert in komplexe Systeme einarbeiten gelernt.
“Dinge”, die man lernt, sind immer Blödsinn. Die kann man leicht nachschlagen, wenn man weiß, wie man etwas nachschlägt. Abstrahieren, Denken, Strukturieren, Informieren sind wichtig. Die kann man im Prinzip mit allem lernen. Aber auch nur, wenn man es tut.
Hallo gnurpel,
ich fände es einfach schöner, gleich das beim Studium zu lernen, was man braucht. Wenn man Webanwendungen programmieren möchte und keine Karriere bei der NASA anstrebt, sollte man auch diese Programmiersprachen lernen und nicht eine zwei Semester lang, mit der man bei Toastern und Waschmaschinen die Lampen zum Leuchten bringen kann. Dafür braucht man nicht alle Bände vom Papula. Jetzt lernen die Kinder offenbar ab der dritten Klasse bei uns im Bundesland schon Englisch. Gibt sogar wohl schon einzelnen Schulen in DE, da machen die das sogar ab der ersten Klasse. Ist ein Anfang. Aber viel Blödsinn lernen die immer noch. Eine Spezialisierung in den Schulen fände ich gut. Jetzt fangen die ersten Schulen wohl auch mit Programmieren an.
LG Klaus