Konzentriere dich auf dich selbst und vergiss die Angeber in deinem Umfeld
Viele Menschen lassen sich von ihrem Umfeld beeinflussen, oft auch quasi nötigen, sich demselben Konsumdrang zu unterwerfen. Wenn ein Bekannter sich ein neues Auto kauft, dauert es nicht sehr lange und der Nächste im Bekanntenkreis zieht nach. Einige Zeit später wieder einer, der sich auch einen Neuwagen gekauft hat. Dies geht immer so weiter, da ist kein Ende in Sicht.
Jeder versucht den anderen zu zeigen, dass er sich das auch leisten kann. Dies ist einfach nur dumm. Viele können es sich in Wahrheit gar nicht leisten, die kaufen alles auf Pump oder leasen das Auto. Sie wollen ihr Umfeld nur blenden und zeigen, was sie für ein toller Hecht sind.
Neuwagen, wie auch Jahreswagen, sind in der Anschaffung so teuer, dass nach nur wenigen Jahren sich der Wert schon halbiert hat. Es ist reine Geldverbrennung. Das Klügste ist, sich einen guten Gebrauchtwagen zu kaufen. Es muss ja kein Mercedes sein. Es gibt deutlich günstigere Marken. Noch besser ist gar kein Auto, oft ist dies aber nicht möglich.
Was spricht gegen ein fünf Jahre altes Auto? Es bringt dich auch von A nach B. Allerdings ist es wahrscheinlich nicht das neueste Modell, aber mir ist dies immer egal. Ich weiß, einigen nicht, da liegt aber schon der Denkfehler. Man muss nicht immer das Neueste haben.
Jeder versucht den anderen zu übertrumpfen. Dies ist nicht nur beim Auto so. Auch bei Reisen, Bekleidung oder teurer Technik ist dies der Fall. Man muss nicht in einem Vier-Sterne-Hotel wohnen. Was ist so schlimm an Airbnb oder einem günstigen Ferienhaus, wo man sich selbst verpflegen muss?
Ich brauche nicht das neueste Handy. Meines ist jetzt schon so einige Jahre alt. Meine Technik, sei es Radio oder Computer, sind auch älter. Es stört mich nicht, solange alles funktioniert. Klamotten kaufe ich mir fast nie. Vor einiger Zeit habe ich mir eine neue Arbeitshose und einen 10er-Pack Socken gekauft, das war’s. Dies reicht wieder für einige Jahre. Alle anderen Sachen sind noch in Ordnung. Es ist mir egal, dass die älter sind.
Lass dich nicht von diesen Blendern in den Konsumrausch hineinziehen. Sollen sie ihr Geld doch verprassen. Sie werden schon sehen, was sie davon haben. Sei schlau, spare dein Geld, investiere es klug und du wirst diesen Konsumjunkies weit voraus sein.
Während die ihr Geld verprasst haben und im Alter den Gürtel viel enger schnallen müssen, lässt du es dir dann gutgehen. Schöne Reisen, schickes Auto, auch wenn etwas älter und viel Spaß. Klingt doch gut, oder? Im Alter ohne Geld leben ist alles andere als lustig.
Viele Menschen werden älter, als sie überhaupt denken. Wer sein Geld verprasst wird nicht viel Rente bekommen, davon kenne ich so einige. Die arbeiten mit 70 Jahren immer noch, weil sie es müssen, nicht weil sie es wollen, wie ich. Deren Rente reicht nicht, obwohl sie viel Geld verdient haben. Was machen die wohl, wenn sie nicht mehr arbeiten können? Von was leben die dann? Bis 90 arbeiten wird wohl kaum gehen. Sie werden ihren Kindern zur Last fallen oder dem Steuerzahler, so sieht es aus.
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Autos können tatsächlich ein großer Luxus sein. Als ich mein Auto über meine GmbH gekauft habe, habe ich mir auch überlegt ob es unbedingt neu sein muss. Mit 35% Rabatt und ein paar Details, die ich sonst nirgends gefunden habe, bin ich am Ende doch bei einem Neuwagen gelandet. Klingt einerseits tatsächlich verschwenderisch.
Andererseits ist es “nur” ein günstiger Kleinwagen, während man in meiner Branche üblicherweise im teuren Kombi oder Geländewagen vorfährt. Das gibt dann schon den ein oder anderen verwunderten Blick wie man nur sowas fahren kann.
Das gilt dann aber wiederum auch von meiner Seite, denn ich habe vor das Auto locker 10-15 Jahre zu fahren (mal schauen ob es dann noch Nicht-Elektrische Tankstellen gibt 😉 ), während die Anderen dann schon die zweite oder dritte – vermutlich auch noch finanzierte – Fahrzeugrunde hinlegen und ich mich frage wie man so viel Geld verbrennen kann. Ich muss glücklicherweise keine Kunden damit beeindrucken.
Für mich ist mein Kleinwagen tatsächlich eine Luxusinvestition gewesen. Vorher hatte ich nur ein nicht wetterfestes Fortbewegungsmittel und das ging nach vielen Jahren mit kaltnassen Herbst-/Wintertagen doch etwas an die Gesundheit. Diese Zeit hat allerdings geholfen die so wichtige Bodenhaftung nicht zu verlieren, sowohl beim fahren als auch mental. Plötzlich fühlen sich auch die kleinen Dinge wie der größte Luxus an.
Hallo Finanzheini,
ich habe meinen SUV, war 5 Jahre alt beim Kauf, auch als firmenwagen laufen. Läuft mit der Ein-Prozent-Regel, Fahrtenbuch will ich nicht. Kostet echt eine Menge so. Die berechnen das nicht auf den Kaufpreis, sondern auf den Listenneupreis, den eh niemand zahlt. Totale Abzocke! Stell dir mal vor, du kaufst einen, der neu 100.000 Euro ksotet und hast selbst nur 15.000 Euro gebraucht bezahlt. Da schießt man sich soetwas von ins Knie.
LG Klaus
Hallo Klaus,
ich kann mich mal wieder zu 100% in Deinem Post wiederfinden. Klamotten? Nehm ich die alten von meinem Bruder! Handy? Das alte von meinem Onkel! Auto? Fahrrad und Zug (wobei man sagen muss, dass mir der Arbeitgeber eine BahnCard 100 finanziert). Urlaub? Zeltplatz und wohnen bei Freunden!
Neuster Film im Kino? Einfach ein paar Jahre warten und in der Mediathek schauen!
Die besten Dinge kosten meist eh kein Geld. Freunde, wandern, Fahrrad fahren. Nagut, beim Grillen mach ich meist eine Ausnahme.
Besten Gruß
Christoph
Hallo Christoph,
besser geht es nicht. Wenn ausreichend Vermögen vorhanden ist, kann man natürlich vieles nachholen, auf das man verzichtet hat. Grillen tue ich jeden Freitag und Samstag. Hab heute schon Rippchen gekauft.
LG Klaus
Hallo Klaus,
meine volle Zustimmung.
Hinzu kommt noch, dass das Kartenhaus beim leisesten Hauch in sich zusammenfällt. Da muss man nicht erst auf die Rente schauen.
Ich dachte immer, das sei eher ein US Phänomen, wenn die Konsum-, Haus oder Autokredite das monatliche Einkommen vollständig aufzehren. Aber auch hierzulande leben scheinbar viele Haushalte immer hart am Limit. Da muss nur irgendetwas mit dem Job sein und die Leasing- bzw. Kreditraten sind in Gefahr; es drohen Umschuldung und Privatinsolvenz.
Worauf ich auch erst durch Blogs wie Deine gekommen bin – es trifft bei weitem nicht nur bildungsferne Haushalte, sondern vor allem die Mittelschicht. Heute sehe ich genauer hin, bin für Zeichen von Reichtum auf Kredit oder einer Reichtumgsfassade sensibilisiert. Und siehe da: Da ist das Ärztehepaar, die – trotz Kindern !!! – Sonderschichten arbeiten mit freiwilligen Einsätzen als Notarzt. Oder: Er ist Wirtschaftsanwalt und sie Irgendwas-mit-Medien; beide haben ein gutes Einkommen und trotzdem laden sie seit Jahren niemanden mehr ein, sind nur noch gerstresst durch Überstunden und Jobreisen (die sie machen müssen!). Oder der verbeamtete Lehrer, der nicht weiß, wie er die Autoreparatur bezahlen soll. Es gibt so viele Beispiele. Wir sind ein Land mit vielen finanziellen Analphabeten.
Gruß, Mogul
Hallo Mogul,
ja, der Konsumdrang ist weit verbreitet. Corona hat es jetzt wieder gezeigt. Viele können ihre Rechnungen/Kredite nicht bezahlen. Es gibt Haufenweise Stundungsanträge bei den Banken. Deswegen kaufe ich nichts auf Kredit. Ich glaube, wir entwickeln uns nach und nach Richtung USA, was den Konsum angeht. Was mich immer ärgert ist, dass die Menschen Geld verdienen, gutes Geld, es verprassen und am Ende dem Steuerzahler auf der Tasche liegen. Von der Sorte kenne ich einige.
LG Klaus
Ich hatte früher schon mal versucht bei einem ehemaligen Fahrzeug ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch zu führen und habe das irgendwann aufgegeben. Das hat sich aber geändert. Mein Steuerberater hat mir für das neue Auto Vimcar empfohlen und damit lässt sich das Fahrtenbuch tatsächlich ziemlich einfach und vor allem vollständig führen. Man bekommt ein kleines Gerät das man auf die OBD-Schnittstelle im Auto steckt, das meldet nach jeder Fahrt Startpunkt, Endpunkt, Zeiten und Streckenlänge an einen Server und man kann sowohl per Handy als auch per Browser mindestens einmal in der Woche (= spätestens 7*24h nach der Fahrt) die Fahrten als privat, Wohnung-Tätigkeitsstätte, betrieblich oder gemischt klassifizieren und ggf. noch weitere Zusatzangaben erfassen. Lohnt sich insbesondere bei hohem Privatanteil und bei Autos mit hohem Bruttolistenpreis. Ich habe mir zweimal pro Woche eine Erinnerung in den Kalender gemacht und vergesse das somit nicht, falls doch wäre es automatisch eine Privatfahrt. Seitdem habe ich ein ordnungsgemäßes Fahrtenbuch und kaum Aufwand damit.
Ich hatte auch einmal über eine Software nachgedacht, es dann aber wieder verworfen, zu nervig. Vielen fliegt das Fahrtenbuch um die Orhen, das FA akzeptiert das oft so nicht, sagte mir mein Steuerbüro. Daher bleibe ich bei der ein Prozent Regel.