Lohnen sich chinesische Aktien und was muss man beachten?

China hat sich in den letzten Jahren sehr stark gewandelt. Früher war China die Werkbank der Welt. Heute ist China in vielen Bereichen mindestens mit westlichen Unternehmen gleichauf. In einigen Technologiebereichen ist China sogar allen anderen voraus.

Derzeit liefert sich China mit den USA einen Wettlauf um die weltweite Technologieführerschaft. Europäische Unternehmen spielen dabei keine nennenswerte Rolle mehr. Unsere Politik hat durch ihre merkwürdigen Gesetze, wie beim Datenschutz oder der Genforschung die Unternehmen zum Abwandern gezwungen.

Ob es nun um Künstliche Intelligenz geht, Smartphones, Robotik oder die 6G-Technologie, China ist an der Spitze. Bisher wird nur von 5G geredet, aber auch bei 6G ist China wieder ganz vorne mit dabei. Erste Testsatelliten hat China bereits ins All geschickt.

Durch die Neue Seidenstraße wächst der Export aus China jedes Jahr sehr stark. Exportweltmeister Deutschland war einmal. Heute ist es China. China ist hervorragend aufgestellt und hat einen Plan. Das Land sichert sich die notwendigen Rohstoffe für seine Produktion im Ausland, schafft Abhängigkeiten über Kredite mit vielen Ländern und baut so gleichzeitig neue Absatzmärkte auf. Dadurch bekommen die westlichen Unternehmen in diesen Regionen der Welt immer mehr Absatzprobleme. Deshalb können sich chinesische Aktien durchaus langfristig lohnen.

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Es gibt zwei große Probleme, welche chinesische Aktien riskant machen. Ein Problem sind die Spannungen zwischen China und den USA. Es gibt gefühlt laufend neue Sanktionen und Strafzölle. Huawei kam dadurch gewaltig unter die Räder. Man kann davon ausgehen, dass auch Europa sich mittelfristig mit China anlegen wird und Strafzölle sowie Sanktionen verhängt.

Deshalb sind die USA aktuell auf Kuschelkurs mit Deutschland und der EU. Die USA brauchen Europa, um Druck auf China auszuüben. Die Hackerangriffe und Diebstähle geistigen Eigentums auf Unternehmen nehmen immer mehr zu, nicht nur aus Russland. Geklaut wird alles, bis hin zum neuesten Mais-Saatgut direkt vom Feld in Iowa und Illinois, wo das FBI einen Vorstand eines chinesischen Unternehmens dabei beobachtet hat, wie er im Feld das Saatgut ausgebuddelt hat.

Das zweite Problem ist die chinesische Regierung. Sie greift immer mehr in die Unternehmenspolitik ein, sagt Börsengänge ab, verhängt Strafen, lässt Apps aus dem Store entfernen oder schränkt geschäftliche Tätigkeiten ein. Aktuell leiden darunter die E-Learning-Unternehmen. Der Aktienkurs von TAL Education ist seit Februar um 92 Prozent eingebrochen, der von New Oriental Education um 88 Prozent.

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Die chinesische Regierung möchte die Schülernachhilfe einschränken. Keine Nachhilfe mehr an Wochenenden oder in den Ferien, womöglich keine weiteren Zukäufe in diesem Bereich, Probleme bei der Kapitalbeschaffung und Einschränkungen mit Genehmigungen. Solche Probleme gibt es auch in anderen Sektoren. Schneller als man gucken kann, ist aus einem augenscheinlich gutem Investment ein sehr schlechter geworden. Deshalb besitze ich keine chinesischen Aktien, auch wenn mir Unternehmen wie Alibaba, Tencent, TAL Education und New Oriental Education sehr gut gefallen.

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