So baust du ein Dividendendepot auf

Um von Dividenden leben zu können, muss man auch ein Dividendendepot aufbauen. Dies klingt jetzt banal, allerdings sehe ich oft, dass viele Anleger ziemlich wahllos Aktien kaufen, ohne Plan. Je nachdem, welche Namen sie gerade irgendwo bei YouTube gehört haben, dies wird dann gekauft. Viele Unternehmen schütten gar keine Dividende aus.

Ich besitze, bis auf eine Ausnahme, nur Aktien von Unternehmen, die eine Dividende ausschütten. Sonst kaufe ich die Aktien nicht. Dazu muss das Unternehmen auch Gewinn erwirtschaften. Bei dem einen Unternehmen handelt es sich um StoneCo. Ich gehe allerdings davon aus, dass in einigen Jahren eine Dividende ausgeschüttet wird.

Um jetzt ein Dividendendepot aufzubauen, muss man sich erst einmal überlegen, wie viel Zeit hat man, wie viel Geld steht zum Investieren zur Verfügung und wie viel Geld wird am Ende benötigt. Nur wenn man das weiß, kann man sich eine Strategie überlegen, wie man an das Ziel kommt.

Dazu sollte man sich überlegen, in welche Unternehmen mit Dividende möchte man investieren? Es gibt zwei Arten. Die einen schütten auch in Krisenzeiten Dividenden aus, die anderen nicht. Dies muss man vor dem Aktienkauf bedenken.

Ist man erst 18 Jahre alt und möchte zur Rente in 50 Jahren von den Dividenden leben können, dann kann man da ganz anders herangehen, als wenn es nur noch 10 Jahre bis zur Rente sind und man 500 Euro monatliche Dividendeneinnahmen benötigt.

Wer noch viel Zeit hat, kann auch auf kleinere Wachstumsunternehmen setzen. Es ist nicht schlimm, wenn die Dividendenrendite nur bei einem Prozent liegt. In 10 Jahren können es auch 5 Prozent Dividendenrendite oder mehr sein. Die Dividenden dann aber immer reinvestieren, nicht in den Urlaub davon fahren. Der Zinseszins bringt das Geld.

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Wenn die Zeit knapp ist, sollte man mehr auf Sicherheit gehen und von vornherein auf Unternehmen setzen, die höhere Dividendenrenditen aufweisen. Unter 4 bis 5 Prozent sollte man dann besser gar keine Aktien kaufen, besser mehr. Es wird von der Dividende noch die Abgeltungssteuer und der Soli abgezogen, dies darf man nicht vergessen.

Es gibt auch Unternehmen, die zweistellige Dividendenrenditen aufweisen. Auch diese kann man wählen. Man muss aber unbedingt genau hinschauen. Es gibt Unternehmen, bei denen läuft es wirtschaftlich schlecht. Die sollte man nicht kaufen. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die hohe Dividende gestrichen oder gekürzt wird. Dazu der fallende Aktienkurs.

Dann gibt es aber auch Unternehmen, bei denen läuft es wirtschaftlich rund. Bei US-REITs sieht man häufiger zweistellige Dividendenrenditen. Der Aktienkurs bewegt sich meist seitwärts, mal abgesehen von der jetzigen Krise. Der Gewinn liegt in der Dividende, nicht im Kurszuwachs.

Nun gibt es aber auch Unternehmen mit einer hohen zweistelligen Dividendenrendite und fallenden Aktienkurs, wo es wirtschaftlich gut läuft. Machen wir es konkret, der Tabakkonzern Imperial Brands. Die Aktie ist seit 5 Jahren am Fallen, über zwei Drittel Kursverlust. Der Gewinn ist relativ stabil, jedes Jahr. Der Umsatz steigt jedes Jahr. Trotzdem fällt der Kurs. Die Dividendenrendite beträgt rund 14 Prozent.

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Der Kursverlust ist höher als die Dividende. Normalerweise würde man eine derartige Aktie nicht kaufen. Operativer Gewinn letztes Jahr 3 Milliarden Britische Pfund, die Jahre zuvor um die 2,5 Milliarden Britische Pfund, Börsenwert 15,2 Milliarden Britische Pfund.

Wenn man wenig Zeit bis zur Rente hat, kann man dies auch pragmatisch sehen und es auf die Dividende absehen, den Kursverlauf ignorieren. Man kann darüber diskutieren, muss jeder selbst wissen. Die Aktie ist günstig bewertet. Übermäßig viel fallen kann sie eigentlich nicht mehr. Jedenfalls keine zwei Drittel mehr. Geraucht wird immer, auch in Krisen, Tabakpreise steigen stetig. Die Dividende sollte daher langfristig fließen.

Dies heißt jetzt nicht, dass du die Aktie kaufen sollst. Ich gebe keine Kaufempfehlungen. Es geht mir nur um gewisse Denkweisen. Dies könnte man so auch auf andere Aktien übertragen, wenn die Zeit drückt und das Geld zum Investieren überschaubar ist. Wichtig ist, dass die Unternehmen Gewinn machen und diesen auch in Zukunft erwirtschaften können. Das Geschäftsmodell muss es hergeben und auch in Krisenzeiten funktionieren. Sonst gibt es keine Dividende.

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