Tesla-Aktie wir immer riskanter – wann kommt der große Knall?

Cathie Wood von Ark Invest sieht die Tesla Aktie 2025 bei 3.000 Dollar, was einer Bewertung von rund 2,875 Billionen Dollar (2.875 Milliarden Dollar) entsprechen würde. Diese Bewertung ist einfach verrückt. Dies entspräche einer höheren Bewertung, als Apple heute hat. Allerdings hat Apple 2020 operativ fast 65,34 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet. Dies ist vermutlich mehr, als alle Autobauer der Welt zusammen 2020 verdient haben.

Selbst die aktuelle Bewertung von 700 Milliarden Dollar ist mehr als gaga. Solche Aussagen zu Kurszielen beruhen darauf, dass es im Interesse von Cathie Wood ist, dass der Aktienkurs steigt. Sie hat die Aktie selbst in ihren ETFs.

An der Börse wird bekanntlich die Zukunft gehandelt. Im Falle von Tesla offenbar aber nicht. Tesla hatte im Geschäftsjahr 2020 knapp zwei Milliarden Dollar operativen Gewinn ausgewiesen, Volkswagen mehr als das Sechsfache, bei einem Börsenwert von rund 158 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn bei VW fiel nur so „schlecht“ wegen Corona aus, sonst wäre er fast doppelt so hoch gewesen, wie die Jahre zuvor.

Viele Anleger lassen sich bei Tesla blenden, sie schauen sich nicht die Zahlen an. Woher kommt der Gewinn bei Tesla? Weil Tesla die Autos so profitabel verkauft? Nein, weil Tesla an andere Autobauer Emissionszertifikate verkauft, damit deren CO2-Flottenbilanz schöner aussieht.

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Nun sind die anderen Autobauer, vor allem die deutschen, endlich aus dem Schlaf der Seligen erwacht und überfluten den Markt mit Elektroautos, dank staatlicher Förderung. Die Produktpalette wird weiter ausgebaut. Tesla hat gerade einmal vier Modelle auf dem Markt, Volkswagen alleine will bis 2025 80 neue Elktromodelle auf den Markt bringen, darunter auch 30 Hybride, welche Tesla gar nicht im Angebot hat, aber nachgefragt werden.

Für Tesla bedeutet dies eine Menge Probleme. Die CO2-Flottenbilanz der anderen Automobilhersteller wird sich deutlich verbessern in den nächsten Jahren, die werden Tesla dann keine Emissionszertifikate mehr abkaufen, was sich auf die Einnahmen auswirken wird.

Tesla war der Pionier in der Elektromobilität. Mal abgesehen vom zentralen Chip ist Tesla den anderen Herstellern nicht mehr voraus, war es auch nie. Es wurde in der Öffentlichkeit nur nicht so wahrgenommen. Einige Anleger sind mit Scheuklappen durch die Gegend gelaufen und dachten, Tesla ist allen anderen Autobauern zehn bis zwanzig Jahre voraus. So ist es nicht, war es auch nie. Die Elektrotechnik hatten die deutschen Autobauer alle in ihren Schubladen liegen, nur nicht breit umgesetzt, weil sie die Notwendigkeit nicht sahen.

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Tesla muss seine Modell-Palette ganz schnell sehr stark ausbauen, um sich auch ein paar Marktanteile in anderen Bereichen zu sichern. Dafür muss Tesla aber mit seinen Autos Geld verdienen, was bisher nicht funktioniert. Eine breite Produktpalette kostet sehr viel Geld, dafür werden eine Menge Fabriken benötigt, die bisher fehlen. Ich tippe dann mal wieder auf Kapitalerhöhungen zur Finanzierung, welche zu Verwässerungen führen.

Die Konkurrenz hat die Fabriken bereits, muss sie nur umrüsten. Auch dies kostet Geld, kann aber durch die Einnahmen im Bereich der Verbrennungsmotoren gedeckt werden und am Ende des Tages verdienen diese Autobauer immer noch Geld, trotz der hohen Investitionen. Selbst für die Aktionäre bleibt noch eine Dividende übrig.

Tesla ist mittlerweile nur noch einer von vielen Autoherstellern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Marktwert von Tesla sich der Realität anpassen wird. Bisher waren die Anleger euphorisch, weil der Aktienkurs immer weiter hochgeschossen ist. Es wird der Moment kommen, da reicht dies den Anlegern nicht mehr, da kommt es auf die reinen Zahlen an, nämlich dem Gewinn aus dem Autoverkauf, der bisher ausbleibt.

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