US-Notenbank lässt Aktienkurse einbrechen
Mit der Santa Claus Rally, welche zu fast 80 Prozent eintrifft, haben wir mächtig Schiffbruch erlebt. Es traten leider die 20 Prozent ein. Ein Handelstag war gut, einer mittel und die verbleibenden mies. Das Jahr fängt bereits übel an. Ich persönlich hoffe auf das zweite Halbjahr.
Heute hat sich die Fed, die US-Notenbank, mal wieder zu Wort gemeldet, in Form ihres FOMC-Protokolls. Das ist das Sitzungsprotokoll des Federal Open Market Committee, welches zwei Wochen nach der Fed-Sitzung veröffentlicht wird.
Man war offenbar davon überrascht, dass die Inflation höher war, als sie vermutet hatten. Solche Aussagen „liebt“ die Börse ja bekanntlich, es ging gleich abwärts. Anleger haben ihre Aktien abgestoßen und eine kleinere Verkaufswelle ausgelöst.
So ziemlich jede Aktie hat heute zum Handelsende einen mitbekommen, selbst die in letzter Zeit immer stärker nachgefragten Old Economy Aktien. Die Anleger wollten reale Werte, etwas Handfestes. Heute ist auch das egal, ab in den Keller damit.
Der Arbeitsmarkt in den US macht sich, es läuft wieder besser, die Wirtschaft boomt. Dies nimmt alles zusammen nun die Notenbank zum Anlass, die Zinsen schneller anzuheben. Höhere Zinsen gelten als Gift für Technologiewerte.
In diesem Fall bedeutet Technologie nicht nur Software und Technik im Sinne von Computer, sondern auch Medizintechnik, Automatisierungstechnik, Pharma und vieles mehr, dass meist gleich mit heruntergerissen, wie heute.
Dies kann noch länger so weitergehen. Ich hoffe ja auf einen Turnaround diese Woche. Charttechnisch gesehen wäre dies bei vielen Aktien jetzt fällig. Es wird Zeit, einige Stoßgebete in den Himmel zu schicken.
Die US-Notenbank plant drei Zinsanhebungen dieses Jahr und die Anleihekäufe werden auch schneller beendet, als gedacht wurde. Die Fed hat seit der Finanzkrise 5,5 Billionen US-Dollar in Wertpapiere gesteckt und ist somit der größte Anleihekäufer der Welt.
Über das Tapering wird schon länger geredet. Die Fed will 20 Milliarden US-Dollar monatlich weniger Staatsanleihen kaufen und 10 Milliarden US-Dollar weniger hypothekarbesicherte Wertpapiere. Dies würde bedeuten, dass das Anleihekaufprogramm im März dieses Jahres beendet wird. Danach soll wohl schon die erste Zinsanhebung erfolgen.
Als Anleger können wir uns jedes Mal, wenn eine Zinsanhebung erfolgt, vermutlich auf eine Korrektur am Aktienmarkt einstellen.
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Hallo Klaus,
das ist ja überraschend viel hoffen in diesem Beitrag. Mal auf die zweite Wochenhälfte (das wird wohl nichts) mal auf die zweite Jahreshälfte. Was ist da los bei dir?
Das sind jetzt doch nur die normalen irrationalitäten der Börse die nichts mit der Wirtschaft zu tun haben. Jetzt wird halt die ganze heiße Luft aus den Tech Werten gelassen. Wer langfristig investiert, den kümmert es nicht, der zieht stoisch seinen Plan durch. Wer kurzfristiger unterwegs ist, der wurde schon vor Wochen von der Fed gewarnt, dass es genau so kommen wird und hätte reagieren können.
Den meisten Unternehmen geht es gut und die Gewinne und Dividenden werden auch dieses Jahr weiter kommen. Dazwischen pendeln halt die Kurse so, wie die Massen sie treiben.
Hallo Timo,
die ganze Börse besteht aus Hoffnung. Jeder will dort reich werden.
Ich schreibe bereits seit einem halben Jahr davon, dass vermutlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 es wieder aufwärtsgehen wird. Lies mal meine alten Beiträge. Für Ende dieser Woche habe ich aber in der Tat mit einer Gegenbewegung gerechnet, oft kommt die nach einer negativen “Fed-Meldung”. Auch die Charttechnik deutet darauf hin, dass die Gegenbewegung fällig wäre. Dies fällt aber wohl aus.
Der Wirtschaft geht es gut, ja, aber das ist den vielen kurzfristig orientierten Anlegern egal. Die sind von der jetzigen Entwicklung überrascht und stoßen ihre Aktien ab, sonst würde die Kurse nicht nachgeben. Diese Anlegergruppe hatte auf steigende Kurse gehofft. Eigentlich ist daran aber nichts überraschend. Der Aktienmarkt war schon lange heißgelaufen.
Ich habe vor dem Platzen der Internetblase an der Börse angefangen, das Spielchen kenne ich schon, es wiederholt sich immer in der einen oder anderen Form. Da ich langfristig orientiert bin, ist mir das egal, ich sitze es aus.
Jede Woche wird eine andere Sau durch das Dorf getrieben oder um es auf die Börse zu beziehen, jede Woche eine andere blöde Meldung, die eigentlich nicht neu ist. Heute sind es die Arbeitsmarktzahlen. Es wird seit über 1,5 Jahren von fehlenden Bauteilen gesprochen, Fabriken stehen teilweise still oder fahren mit verringerter Produktionskraft. Dies erleben wir überall, auch im Bausektor, die Preise waren und sind explodiert. Seit Mitte 2021 sinken beispielsweise wieder die Bauholzpreise, auch andere Preise für Baumaterialien geben nach. Dennoch kosten die natürlich mehr als vor Corona und dies wird sich auch nicht ändern. Die Preissteigerungen fallen aber geringer aus, dies wird die Börse mit beruhigen. Experten sprechen von der zweiten Jahreshälfte, dass wieder vieles halbwegs normal sein wird. Auch Omikron ist wohl nicht so schlimm, wie angenommen. Dies ist ebenfalls beruhigend.
Allerdings mussten die Experten sich, was den Chipsektor angeh,t auch korrigieren. Jetzt heißt es, die Chipknappheit wird das gesamte Jahr 2022 weiterhin bestehen. Erst hieß es erste Jahreshälfte. Der Brand bei ASML vor ein paar Tagen hat auch wieder für Unruhe in diesem Sektor gesorgt. Ende März endet das Anleihekaufprogramm der Fed. Dann haben wir diese Unsicherheit auch aus dem Markt. Gleich danach soll der erste Zinsanhebung kommen, eine von drei in diesem Jahr.
Ich glaube schon, dass es die zweite Jahreshälfte besser laufen wird, als in der ersten. Dann sind einige Unsicherheitsfaktoren weg bzw. entschärft. Lassen wir uns überraschen.
LG und ein schönes Wochenende Klaus