Australische Aktie des Tages: Whitehaven Coal Ltd.
Durch den Krieg in der Ukraine ist auch bei uns in Deutschland die bisher absolut nicht mehr denkbare Diskussion über den Kohleausstieg neu zu entfachen. Selbst die Grünen haben jetzt erkannt, dass die Energiesicherheit wichtiger ist, als deren Ideologien. Man mag es gar nicht mehr für möglich halten.
Jetzt wird ganz laut darüber nachgedacht, Atom- und Kohlekraftwerke länger laufen zu lassen. Die Kohle muss aber irgendwo herkommen. Aus Russland möchte man sie aber wohl auch ungern weiter importieren. Immerhin stammen 57 der Steinkohle, die Deutschland im Jahr verbraucht, aus Russland.
Der größte Steinkohleexporteur ist China, Russland befindet sich nur auf Platz sechs. Auf Platz fünf ist Australien. Dort werden im Jahr 410 Megatonnen Steinkohle gefördert, was sechs Prozent der weltweiten Förderung entspricht. In Russland werden zum Vergleich nur vier Prozent gefördert.
Darum schauen wir uns heute auch mal ein Kohleunternehmen von dort an, die Whitehaven Coal Ltd. (WKN: A0MSK7 / ISIN: AU000000WHC8). Seit September 2020 hat sich diese Aktie fast versechsfacht, seit Ende Januar 2022 fast verdoppelt.
Die Kohlenachfrage außerhalb Russlands wird vermutlich zunehmen. Selbst über einen Gas- und Ölimportstopp wird jetzt schon fleißig diskutiert, was ich richtig finde, auch wenn wir mehr bezahlen müssen. Unsere Freiheit hat ihren Preis.
Wobei die Russen ihr Öl aktuell so schon kaum loswerden und wenn, dann mit hohen Preisabschlägen. Kein Händler will gerne dabei erwirscht werden, dieses Zeug zu handeln. China und Indien werden aber sicherlich aushelfen, wobei Shell zugegriffen hat. Der Konzern will aber seine Preisdifferenz von 20 Millionen USD für die Ukraine spenden. Es hagelte vorher einen Shitstorm in den sozialen Medien.
Whitehaven Coal betreibt mit seinen 2.5000 Mitarbeitern vier Minen, davon drei Tagebau- und eine große Untertagemine im Gunnedah Coal Basin, in New South Wales.
Der Kohlepreis ist auf Rekordhoch. Davon sollte auch Whitehaven Coal durchaus die nächsten Jahre profitieren können. So schnell kann weltweit die Produktion nicht hochgefahren werden. Daher sollte man jetzt nicht so auf die Bilanzen der letzten Jahre schauen oder auch auf die Dividende. Dies wird 2022 deutlich anders aussehen.
Aber schauen wir uns die Geschäftszahlen einmal dennoch an. Im Geschäftsjahr 2021 sank der Umsatz auf 1,557 Milliarden AUD (Vorjahr 1,722 Milliarden AUD). Nach Steuern stand ein Verlust in Höhe von 543,91 Millionen AUD in den Büchern (Vorjahresgewinn 30,04 Millionen AUD). Die beiden Jahren waren von Corona geprägt, die sagen nichts aus. 2018 lag der Nachsteuergewinn noch bei 527,9 Millionen AUD.
Ich glaube schon, dass die Rohstoffunternehmen die nächsten Jahre gute Geschäfte machen werden wegen Russland. Die westliche Welt wird sich andere Lieferanten suchen und es wird Jahre dauern, bis die Produktionen bei denen hochgefahren werden können und sich die Rohstoffpreise dann wieder halbwegs normalisieren, was auch immer das dann bedeuten wird.
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