Krankenversicherer-Aktie des Tages: UnitedHealth Group
Die USA haben den größten Krankenversicherungsmarkt der Welt, 3.800 Milliarden USD wurden 2019 dort ausgegeben. Pro Kopf werden in den USA pro Jahr mehr als 12.000 USD für die Gesundheit investiert. Jeder zehnte Amerikaner hat allerdings gar keine Krankenversicherung. Viele, die eine haben, sind unterversichert und haben eine hohe Selbstbeteiligung.
Für die Krankenversicherer herrscht Goldgräberstimmung. Selbst 2020, als die Krankenhäuser mit Corona-Infizierten voll waren, haben sie super Geschäfte gemacht, waren profitabel, konnte die Dividenden erhöhen. Der Staat hat viele Kosten übernommen.
Die UnitedHealth Group (WKN: 869561 / ISIN: US91324P1021) hat mehr als 50 Millionen Kunden, 97 Prozent des Umsatzes wird in den USA erwirtschaftet. Gestern kamen die neuesten Zahlen heraus. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz auf 241,4 Milliarden USD (Vorjahreszeitraum 213,8 Milliarden USD), bei einem Nettogewinn von 15,35 Milliarden USD (Vorjahreszeitraum 13,2 Milliarden USD).
Ein wesentlicher Teil der Wachstumsstrategie sind Zukäufe. Seit der Gründung des Unternehmens 1977 wurden 19 Übernahmen durchgeführt. Aktuell möchte UnitedHealth gerne das britische Gesundheitstechnologieunternehmen EMIS Group für 1,5 Milliarden USD in bar übernehmen.
Überhaupt ist man bei UnitedHealth gerade in Übernahmestimmung. Im März war einer 5 Milliarden USD teuren Übernahmen von der LHC Group die Rede, einen Anbieter für häusliche Krankenpflege. Im April hieß es, dass die Houston ansässige Kelsey-Seybold-Klinik übernommen werden soll. Im Juni wurde Healthcare Associates of Texas aufgekauft. Aktuell läuft auch noch eine Klage des US-Justizministeriums, wegen kartellrechtlichen Bedenken gegen die Übernahme von Change Healthcare. Viel los im Moment bei UnitedHealth.
Die Aktie hat ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) von knapp 27, nicht ganz so günstig und eine Dividendenrendite von rund 1,32 Prozent. Wer vor zehn Jahren eingestiegen ist, konnte sein Investment verzehnfachen. Die Aktie notiert rund 7 Prozent unter Allzeithoch.
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