Burggraben-Aktie des Tages: ASML Holding N.V.

Wer Halbleiter herstellen möchte, benötigt Lithografiemaschinen. Diese Maschinen belichten Fotolacke auf den Wafern, wodurch Strukturen entstehen. Diese Strukturen werden dann auf das Silizium des Wafers übertragen. Eine Börsenweisheit sagt: „Manchmal ist es besser, in die Schaufelhersteller zu investieren, anstatt in die Goldgräber.“

Mit einem Marktanteil von 85 Prozent ist die niederländische ASML Holding N.V. (WKN: A1J4U4 / ISIN: NL0010273215) Weltmarktführer für diese Lithografiemaschinen, bei der EUV-Lithografie sogar der einzige Anbieter weltweit. ASML hat somit einen großen und tiefen Burggraben.

EUV ist ein extrem ultraviolettes Licht, mit dem man Chips von unter sieben Nanometern produzieren kann. Je kleiner der Chip, desto schneller die Prozesse und so geringer der Stromverbrauch. Kunden von ASML sind beispielsweise TSMC und Samsung.

Bei ASML platzen die Auftragsbücher. Der Konzern könnte 50 Prozent mehr verkaufen, wenn er nur das Personal und die Fabriken dafür hätte. Um die Maschinen schneller ausliefern zu können, hat man sich bei ASML dazu entschieden, die finalen Test und Abnahmen beim Kunden vor Ort durchzuführen. Analysten gehen davon aus, dass sich die Chipbranche bis Ende 2030 verdoppeln wird.

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Derzeit gibt es Probleme mit den Exporten nach China. ASML hält sich da erst einmal zurück, beliefert keine chinesischen Kunden mehr, da die USA Exportbeschränkungen gegen China im Halbleiterbereich verhängt haben. Die USA wollen die Chinesen ausbremsen und ihre heimische Chipindustrie schützen, haben für diese sogar 52 Milliarden USD an Subventionen bereitgestellt.

ASML weiß gar nicht wohin mit dem Geld. Ein Aktienrückkaufprogramm jagt das nächste. Im Juli 2021 wurde ein neues über bis zu 9 Milliarden Euro verkündet, Laufzeit bis 31. Dezember 2023.

Im Q2 2022 lag der Nettoumsatz von 5,4 Milliarden Euro bei einem Nettogewinn von 1,4 Milliarden Euro. Im Q3 soll der Nettoumsatz zwischen 5,1 Milliarden Euro und 5,4 Milliarden Euro betragen.

Seit November 2021 hat sich die Aktie halbiert, hat jetzt ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) von etwas über 28 und eine Dividendenrendite von rund 1,67 Prozent. Je mehr Aktien ASML zurückkauft, desto interessanter wird die Dividende langfristig. Von 2020 auf 2021 hat sich die Dividende verdoppelt. Der Marktwert von ASML liegt bei rund 160 Milliarden Euro, da sind 9 Milliarden für den Aktienrückkauf schon ordentlich.

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