ALLZEITHOCH! Japanische Aktie des Tages: Mitsui & Co. Ltd.
In Japan gibt es sieben traditionell große Handelshäuser, genannte Sōgō Shōsha. Diese Handelshäuser sind weltweit aktiv, unterhalten in den wichtigsten Ländern Niederlassungen. Der Sinn dieser Handelshäuser ist, weltweit die japanischen Industrieerzeugnisse zu vermarkten. Sie stellen eine wichtige Säule der japanischen Volkswirtschaft dar.
Vor Beginn der Industrialisierung, also vor dem Ende des 19. Jahrhunderts, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, waren sie ein Bestandteil der sogenannten Zaibatsu. Das waren damals sehr große Industriekonglomerate mit einer Vielzahl von Produktionsbetrieben, wozu auch eine Bank und eben ein Handelshaus gehörte.
Japan hat bekanntlich den Zweiten Weltkrieg verloren und die Alliierten haben diese dann zerschlagen. Dennoch blieben sie aber miteinander sehr eng verbunden, als sogenannte Keiretsu. Sie waren zwar rechtlich gesehen selbstständig, wirtschaftlich aber voneinander abhängig.
Die große Zeit der Handelshäuser war in den 1960er-Jahren bis Ende der 1980er-Jahre, bis die Bubble Economy geplatzt ist. Mit der Globalisierung haben die großen Handelshäuser ihre Wichtigkeit verloren, die japanischen Unternehmen haben eher den direkten Kontakt zu den Kunden gesucht, nicht mehr über einen Zwischenhändler.
Die Mitsui & Co. Ltd. (WKN: 853656 / ISIN: JP3893600001) geht bis auf das Jahr 1876 zurück. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 44.300 Mitarbeiter in 129 Büros in 63 Ländern. Gehandelt werden Eisen- und Stahlprodukten, Industriemotoren, Mineralien, Gas- und Ölprodukte, Chemikalien, Kunststoffe, Lebensmittel, Arzneimittel, Konsumgüter und vieles mehr.
Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2021/2021 um mehr als 40 Prozent auf umgerechnet rund 80,11 Milliarden Euro. Der Gewinn nach Steuern ist explodiert, er stieg um mehr als 172 Prozent auf umgerechnet rund 6,23 Millionen Euro.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei etwas über 6, die Dividendenrendite bei rund 3,39 Prozent. Gestern hatte die Aktie Allzeithoch. Seit dem Corona-Crash im März 2020 hat sich die Aktie mehr als verdoppelt.
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