Von Dividenden Aktien leben – So geht’s!
Es hat durchaus Vorteile, von seinen Dividendenerträgen leben zu können. Deutschland ist ein Hochsteuerland, wer da von seinen Dividenden leben kann, kommt steuerlich dabei noch recht gut weg. Auf Dividendenerträge fallen „lediglich“ 25 Prozent Abgeltungssteuer plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag an (plus ggf. Kirchensteuer), ohne Kirchensteuer sind es 26,375 Prozent Belastung.
Um von seinen Dividenden leben zu können, muss als Erstes einmal ein Kassensturz gemacht werden. Wie hoch sind deine monatlichen Kosten? Erst wenn du das weißt, kannst du dich an die Lösung des Problems machen.
Bitte vergiss bei deiner Berechnung aber nicht, dass von der Dividende noch die eingangs genannten Steuern abgehen. Dividendeneinnahmen sind nicht jeden Monat gleich. Es kann sein, dass du den einen Monat viele Dividenden erhältst und im nächsten Monat relativ wenige. Daher solltest du das Geld nicht gleich auf den Kopf hauen, wenn du es erhältst.
Wenn du viel Dividenden erhalten möchtest, musst du natürlich auch Aktien mit hohen Dividendenrenditen kaufen. Je geringer die Dividendenrendite ist, desto mehr Geld musst du einsetzen und desto schlechter kommt der Zinseszinseffekt zum Wirken.
Je mehr Zeit du hast, desto besser ist es für dich. Die Zeit arbeitet für dich. Je länger du Zeit hast, desto weniger eigenes Geld musst du einsetzen. Stattdessen kannst du die erhaltenen Dividenden wieder für den Kauf neuer Aktien einsetzen.
Je mehr Geld du zusätzlich in dein Depot einzahlen kannst, desto schneller geht es. Mit ausreichend Zeit und Aktien mit hohen Dividendenrenditen reichen durchaus schon 150.000 bis 200.000 Euro selbst eingesetztes Kapital, um von den Dividendenerträgen leben zu können. Ein weiterer großer Teil kommt über die Dividenden hinzu, welche wieder reinvestiert werden.
Wenn du heute eine Aktie mit 5 Prozent Dividendenrendite kaufst, kannst du bei der richtigen Aktienwahl in 10 Jahren schon 10 Prozent Dividendenrendite vor Steuern erhalten, nach 20 Jahren noch mehr. Je früher du anfängst in Aktien zu investieren, desto schneller geht es.
Ein kleiner Trick. Rechne in Monaten. Schaue dir jedes Jahr an, wie viele Dividenden du erhalten hast und wie viele Monate du davon leben könntest. Auf diese Art kannst du dich sehr gut motivieren und siehst, wie nah oder fern dein Ziel noch ist.
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Ja, die Hochdividendenaktien machen es! Das ist der Grund, weshalb ich bei reinen ETF-Depots mit der Zielstellung Finanzielle Freiheit immer etwas skeptisch bin. Da brauchst du bei Dividenden zwischen 1 bis 2 Euro je Share einfach zu viel Heu im Schober.
Dein Hinweis, dass 150T bis 200T Euro genügen, wenn man sie in Hochdividendentitel investiert hält, werde ich für mich mal durchrechnen. Danke!
Hallo Mogul,
bei ETFs muss mann einfach zu viel Geld einsetzen, ich schätze mal 3 Mal so viel, als wenn man Aktien mit 5 Prozent oder mehr kaufen würde. Das Geld muss man erst einmal haben. Wenn man beim ETF vielleicht 1,5 Prozent Dividendenrendite hat, davon ncoh Steuer abgeht, dann bleibt nicht viel zum reinvestieren.
Liebe Grüße
Klaus
. . . seit wann zahlt man auf Dividende Steuern? Dividenden werden zu 100% ausbezahlt. Ich habe doch als Anteilseigner des Unternehmens schon den Gewinn versteuert – die Dividende wird doch vom versteuerten Gewinn ausbezahlt! Das würde doch bedeuten, dass der Besitzer eines Unternehmens den Gewinn seines Unternehmens versteuert und wenn er diesen Gewinn auf sein Konto überweist noch einmal als Einkommen versteuert? Mit Sicherheit nicht!
Hallo Manfred,
mit Sicherheit doch! Dies dürfte dein Finanzamt wohl anders sehen. Wofür war nochmal die Abgeltungssteuer und der Soli, ggf. auch Kirchensteuer? Was ist nochmal eine Quellensteuer?
LG Klaus
. . . mit Auszahlung einer Dividende wird der tagesaktuelle Wert meines Aktien-Depots um die Höhe der Dividende reduziert. Ich bezahle also die Dividende aus meinem eigenen Aktien-Vermögen.
Ja, soweit richtig. Dennoch ist dem Finanzamt dies egal. Im Ausland wird meist die Quellensteuer davon noch abgezogen und in DE gibt es nochmal einen Nachschlag beim Abzug. Insgesamt werden 26,375% in DE fällg, plus KSt ggf. Dies kann dazu führen, dass wenn kein DBA mit DE besteht oder der Wert der Quellensteuer über 15 Prozent liegt, mehr als die 26,375% Steuer abgezogen werden. Was zu viel an Quellensteuer im Ausland bezahlt wurde, kann man dann im Ausland beim FA zurückfordern. Dauert in Italien zwei Jahre, wenn es schnell geht und der Antrag nicht verschlampt wird. Die Rückerstattung ist natürlich ohne Zinsen. Es gibt übrigens auch beispielsweise in Australien Dividenden, welche nicht full franked vom Unternehmen sind.
. . . die Dividende der freenet-Aktie beträgt dieses Jahr 1,65 Euro. Wer 28.000 Anteilsscheine besitzt, erhält am 19.6.21 eine Dividendenzahlung von 46.200 Euro überwiesen. Nichts mit Abgeltungssteuer!
Falls ihr Aktienempfehlungen aussprecht: das ist eine Rendite von 8%! Aber der Aktienkurs sinkt am 19.6.21 um diese 1,65 Euro!
So war es die letzten 20 Jahre . . .
Dies ist ein Sonderfall, wie Telekom oder Deutsche Post, der sich auf Leistungen aus dem steuerlichen Einlagekonto bezieht, welche dann nicht als Einkünfte aus dem Kapitalvermögen versteuert werden (§ 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG). Steuern zahlst du trotzdem dann am Ende, wenn du die Aktie verkaufst, weil der Anschaffungspreis der Aktie entsprechend der Dividende gemindert wird, wodurch der Gewinn der Aktie steigt.
. . . alle diese Steuern fallen auf Zinszahlungen an, nicht auf Dividenden. Die Dividende wird von meinem eigenen bereits versteuerten Betriebsvermögen ausbezahlt. Mir gehört doch die Aktiengesellschaft, es ist nur eine Umbuchung von Konto der Aktiengesellschaft auf mein Konto.
Nein. https://www.gesetze-im-internet.de/estg/__20.html