So vermeidest du Dividenden-Streichungen in Krisen
Dividenden-Streichungen sieht niemand gerne. Leider kommen sie aber öfter vor. Ganz schlimm wird es, wenn man auf diese Dividenden angewiesen ist und davon seinen Lebensunterhalt bestreiten muss bzw. seine gesetzliche Rente aufstockt.
Meistens passiert dies bei Unternehmen, welche von der allgemeinen Weltkonjunktur abhängig sind. Dies sind dann üblicherweise die produzierenden Hersteller und Leiharbeitsunternehmen. Auch einige andere Branchen, aber das produzierende Gewerbe trifft es immer.
Die Konsequenz daraus ist, diese Unternehmen generell nicht ins Portfolio mit aufzunehmen. Allerdings dazu ein paar Einschränkungen. Wenn wir uns einmal die jetzige Krise anschauen, was die Menschen so alles gekauft haben, dann würde ich die Lebensmittelhersteller, Getränkeproduzenten (keine Brauereien, Bierkonsum sinkt) sowie die Unternehmen für Verbrauchsgüter (Waschmittel, Toilettenpapier, Shampoo, etc.) herausnehmen. Diese Branchen laufen auch in Krisen.
Wir haben in der Corona-Krise 2020 allerdings bei Coca-Cola und Pepsi gesehen, dass es im Kerngeschäft durchaus kriselt. Kneipen und Restaurants mussten schließen, Veranstaltungen wurden abgesagt. Bei Pepsi nicht das Problem, dass Snackgeschäft hat fast alles abgefedert. Bei Coca-Cola schon ein Problem. Dies hat zwar nicht zu Dividendenstreichungen geführt, dennoch zeigt es, dass auch augenscheinlich krisensichere Unternehmen erwischen kann. Dies ist aber eine Ausnahme wegen der Pandemie, bei anderen Krisen läuft es dennoch recht gut bei denen.
Wofür geben die Menschen sonst noch Geld aus? Zum Arzt gehen fast alle Menschen, OK, ich nur zum Zahnarzt, einen Hausarzt habe ich nicht. Ich war seit über 30 Jahren bei keinem anderen Arzt, außer dieses Jahr im Impfzentrum für meine Corona-Impfung. Medikamente brauchen viele Menschen. Die Arztpraxen und Krankenhäuser müssen ausgestattet werden, mit Medizintechnik und Verbrauchsmaterialien. Herzschrittmacher, Hörgeräte, alles was zu in die Menschen implantiert wird. Die ganzen Labore, welche die Tests machen, benötige Hilfsmaterialien dafür.
Jeder muss irgendwo wohnen. Was liegt da Nahe, als die großen Wohnungsvermieter? Strom, Wasser, Fernwärme, Gas, alles Kosten, die jeden Monat entstehen. Für diese Bereiche schaue dir lieber die US-Aktien an, bei Wohnungsvermietung die deutschen.
Jeder Deutsche zahlt im Jahr im Schnitt 2.371 Euro für seine privaten Versicherungen. Die deutschen Versicherer schütten gute Dividenden aus, die amerikanischen eher weniger, dafür steigen die Aktien aber stärker.
Software-Unternehmen laufen auch gut. Die großen Schlachtschiffe wie Microsoft und SAP verdienen ihr Geld, andere große auch. Auch interessant sind die ganzen Technologie-Unternehmen, Cyber-Security, IT-Systemhäuser und alles, was mit der Zukunft zu tun hat.
Wenn du möglichst keine Dividendenkürzungen haben möchtest, investiere in das, für das du Geld in der Krise ausgegeben hast. Andere Menschen machen dies in Regel auch so.
Werbung
Ich bin ehrlich gesagt skeptisch was den Anlagehorizont 50+ Jahre für Wohnungsvermietung gerade in Deutschland angeht. Bis dahin wird es sicher mal das ein oder andere Wahlergebnis gegeben haben, das die linken Utopien mit Deckelungen, Enteignungen usw. ausufern lassen. Dabei wird dann insbesondere auf die großen Vermietungsunternehmen geschossen.
Hallo Finanzheini,
die Mieten steigen trotzdem weiter, nur langsamer. Die Linken haben ein Rad ab, die SPD auch. Die Umfrageergebnisse sagen alles. Inflation plus etwas mehr in DE ist noch drin. Nicht alle haben nur Immobilien in Berlin. Bin ja selbst Immobilienmakler, kenne die Vermietungen gut. Die großen deutschen Wohnungsunternehmen kaufen seit einiger Zeit im Ausland zu, dass wird immer mehr. Da ist es nicht so schlimm. So steigt die Dividende und der Kurs weiter.
LG Klaus
Hallo Klaus,
leider tendiere ich auch immer mehr zu der Einschätzung, dass es mit der Vermietung von Wohnungen bzw. Häusern zukünftig schwieriger werden könnte. Vermieter haben im Vergleich zum Ausland in Deutschland unerfreulich wenig Rechte, über ihr Eigentum zu verfügen. Das tiefrote Berlin ist da nur trauriger Vorreiter (die Mietpreisbremse erweist sich da gerade als echter Rohrkrepierer, da noch weniger Mietwohnungen auf den Markt kommen).
Die aktuellen Entwicklungen lassen mich privat davor zurückschrecken, Vermietungsobjekte zu erwerben. Von den preislichen Entwicklungen in attraktiven Lagen ganz abgesehen.
Da tendiere ich eher noch zur Ferienimmobilie, die vermietet und selbst genutzt werden kann. Ich habe gehört, dass es da in Meck-Pomm noch einige Perlen zu entdecken gibt.
Es grüßt der Mogul
Hallo Mogul,
es gibt solche Perlen in Meck-Pomm. Einige haben aber auch Preisvorstellungen wie von Hamburg. Man muss suchen. Ich habe letztes Jahr zwei Ferien-Bungalows am Wasser verkauft, die wären dafür gut geeignet gewesen. Erst kürzlich einen Dreiseitenhof mit Seegrundstück. Oft ist zwischen den Häusern und See noch eine Gemeinschaftsfläche, in diesem Fall nicht. Der Preis lag aber bei 700.000 Euro. Vor ein paar Jahren habe ich ein halbes Baugebiet am Wasser verkauft, da sind viele Ferienimmobilien für Großstädter entstanden. Ferienimmobilien lassen sich gut vermieten in Meck-Pomm. Letztes Jahr 34 Millionen Übernachtungen.
Der Immobilienmarkt verschiebt sich. Den Maklern wird es auch immer schwerer gemacht. Bald müssen die Hauseigentümer die Hälfte der Provision zahlen. Wieder so eine blödsinnige Idee der Politiker. Dann erhöht der Eigentümer einfach den Preis um 3 Prozent plus Steuer. Es werden immer noch Mietshäuser neugebaut. Die Käufer suchen aber nicht mehr in den Ballungsgebieten, sondern in den Kleinstädten. Die Preise sind hier niedriger, vor allem in Meck-Pomm. Es gibt Schnäppchen, man muss nur Geduld haben. Das Preisleistungsverhältnis ist in den Kleinstädten besser.
LG Klaus
Mit den linken Utopien meinte ich auch nicht nur die Linken. Grün-rot-rot ist doch heute ein einziger zäher Brei geworden, bei der man keine relevante Position findet, die von den jeweils anderen kritisch oder gar gegenteilig gesehen wird.
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen nicht im Immobilienmarkt tätig zu sein. Klar kann der lukrativ sein, aber ich fühle mich da einfach nicht wohl. Im Gegensatz dazu an der Börse, da fühle ich mich pudelwohl. Spätestens seit Corona ist für mich klar, dass auch eine Krise daran nichts ändert. Immobilien bilde ich dann eben börslich ab. Doch aus obigen Gründen meide ich dabei den deutschen Wohnimmobilienmarkt.
Hallo Finanzheini,
wenn man sich die letzten Jahrzehnte anschaut, dann hat die Börse den Immobilienmarkt geschlagen. Ich bin zwar Immobilienmakler, besitze aber nur ein eigenes Haus und Ackerland, wie auch Wald. Die Ackerlandpreise haben sich vervielfacht. Dafür bekomme ich Pacht. Ich kaufe lieber Immobilienaktien, stressfreier. Vor einiger Zeit habe ich CR Capital Real Estate gekauft. Rund 5% Dividendenrendite. Die bauen Häuser am Rand von Leipzig und Berlin, nur eben in günstig, sehen alle irgendwie gleich aus. Dies macht sie so günstig. Machen auch Hausverwaltung und sozialen Wohnungsbau.
LG Klaus