An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1

Der Börsenexperte André Kostolany wollte mit diesem Zitat sagen, dass man auch das Minus 1 aushalten muss. Viele denken, die Börse kennt nur eine Richtung, nach oben, so ist es nicht. Ein Aktienchart verläuft fast nie wie ein gerader Strich nach oben.

Es gibt Unternehmen, wo das so ist, dies sind aber Ausnahmen. Wenn man bei derartigen Unternehmen das Lineal an den 10 Jahreschart anlegt, dann ist es eine gerade Linie, kommt vor, aber wie gesagt, nicht die Regel.

An der Börse muss man Ruhe bewahren, dies ist die wichtigste Regel. Ein Crash ist normal. Alle acht bis zehn Jahre knallt es an der Börse und die Aktienkurse brechen ein. Dies muss man stets einkalkulieren.

In dieser Situation ist es das Schlimmste, was man machen kann, seine Wertpapiere zu verkaufen. Kaufe unbedingt Qualitätsaktien, dann kannst du beruhigt den Crash aussitzen. Damit das Aussitzen funktioniert, musst du aber mit Geld an der Börse arbeiten, welches du definitiv nicht brauchst.

Auch wenn dein Auto und die Waschmaschine gleichzeitig kaputtgeht, darfst du auf keinen Fall in finanzielle Nöte geraten. Lege dir ausreichend Geld auf ein Tagesgeldkonto für Notfälle zur Seite. Wenn die Aktienkurse im Keller sind, ist es das Schädlichste, in dieser Situation Wertpapiere verkaufen zu müssen, weil man Geld braucht. Dies ist teuer und löst, wenn du Pech hast, auch noch eine Steuerzahlung aus.

André Kostolany war übrigens ein witziges Kerlchen. Hier erklärt er Hausse und Baisse auf seine Art. So schön habe ich das noch nie erklärt bekommen.

Es ist psychisch hart, wenn man gerade erst an der Börse angefangen hat und dann kommt der Crash. Natürlich sagt man sich da, solch ein Mist, hätte ich das Geld lieber auf dem Sparbuch gelassen. Niemand weiß, wann ein Crash genau kommt.

Nun hat man sich durchgerungen, sein Sparbuch aufzulösen, Aktien oder ETFs gekauft und jetzt sind 45 Prozent weg. Nein, sie sind nicht weg. Im Depot steht unrealiserter Verlust. Ein realisierter oder tatsächlicher Verlust wird es erst, wenn man seine Wertpapiere dann verkaufen würde.

Daher bloß nicht verkaufen. Wenn noch etwas Geld da ist, lieber nachkaufen, aber Qualitätsaktien, keine Schrotthaufen. Die Grundlage für ein Vermögen wird in Krisen geschaffen. Wenn die anderen Angst haben und ihre Aktien verkaufen, dann muss man kaufen. Du musst langfristig investieren, mindestens 10 bis 15 Jahre. Ansonsten ist es nur Spekulation.

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Du musst ins fallende Messer greifen, es geht nicht anders. Niemand weiß, wann der Tiefstpunkt bei einem Crash erreicht ist. Wenn du gekauft hast, kann die Aktie noch weiter fallen, wird sie vermutlich auch, egal. Wenn du denkst, die Aktie ist günstig, dann kaufe sie, warte nicht länger. Wenn du die Aktie nicht hast, wenn sie fällt, dann hast du sie auch nicht, wenn sie wieder steigt.

Noch eine Kleinigkeit. Fang bloß nicht an eine Aktie zu verkaufen, wenn sie gut läuft. Einige kommen auf die Idee, sobald eine Aktie etwas gestiegen ist. Lass die Aktien laufen. Aus kleinen Gewinnen werden große. Es ist immer mal der ein oder andere Blindgänger im Depot. Den kann man aber wegdrücken, solange die anderen Aktien steigen.

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