Niedrigzinsen: Der Zins ist tot, das Sparbuch lebt immer noch!
Niedrigzinsen der Feind der Sparer, so sehen es zumindest viele, die bis heute noch ein Sparbuch besitzen. Sie wollen sich einfach nicht von ihrem geliebten Sparbuch trennen, es hat ihnen doch immer sie viele Zinsen gebracht, zumindest empfinden viele es so.
Das Sparbuch war noch nie sexy. Die Wahrheit ist, wenn der Zins höher war, war es die Inflation auch. Dies lässt sich auch anhand der Zahlen belegen. Picken wir uns einmal ein Jahr mit hohen Zinsen für Sparer heraus. Gehen wir ruhig einmal weiter zurück, ins Jahr 1980. Damals gab es 4,6 Prozent Zinsen für Spareinlagen. Und wo lag die Inflation? Überraschung, bei 5,44 Prozent. Das Sparbuch war damals schon Mist!
Inflation ist die jährliche Geldentwertung, also die jährliche Steigerung der Preise gegenüber dem Vorjahr. Wenn die Inflation über den Zinsen liegt, verliert man Geld, die Kaufkraft sinkt. Daher ist es so wichtig, dass das Geld arbeitet. Das Sparbuch ist der falsche Ort dafür.
Viele wollen es nicht hören, aber das Geld gehört an die Börse, auch Immobilien sind möglich. Die Vorurteile gegenüber den Aktienmärkten sind Blödsinn. Wer so einen Käse von Casino erzählt oder dass man sein ganzes Geld dort verliert, hat absolut keine Ahnung von der Börse. Er plappert nur den Quatsch nach, den er von anderen gehört hat. Die haben es auch wieder irgendwo gehört und Null Ahnung. Einer plappert es dem anderen nach.
Jedem muss klar sein, es wird seit Jahren überall in den Medien und auch von den Verbraucherzentralen verbreitet, dass das Geld an die Börse gehört und nicht auf das Sparbuch. Wer das nicht macht, der braucht sich nachher auch nicht darüber zu beschweren, dass er keines hat oder keine Zinsen erhält. Viele wollen es auch nicht verstehen, bei denen ist es eh zu spät.
Daher ganz unmissverständlich. Es wird die nächsten Jahrzehnte keine Zinsen mehr geben. Wer glaubt, noch einmal einen vernünftigen Zins zu erhalten, den es bisher nie gab, wenn man die Inflation mit einrechnet, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann und Osterhasen. Es ist politisch gar nicht gewollt, dann wären die meisten Staaten nämlich pleite. Das Geld wird an der Börse verdient, langfristig.
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Es ist ja sogar noch viel schlimmer: Man glaubt damit ja auch noch sein Geld zu schützen. Kein Zins aber dafür wenigstens “sicher”. Oder die typischen Kommer’schen Defintionen von “risikoarmen” Portfolioanteil über AAA-Staatsanleihen.
Tja, risikoarm im Bezug auf welches Risiko? Letztlich Volatilität damit man als ängstlicher Investor etwas besser schlafen kann. Aber ist Volatilität wirklich das entscheidende Risiko? Bei mir jedenfalls nicht.
Mit einen auf Jahrzehnte ausgerichteten Anlagehorizont sehe ich eher das Totalausfallrisiko von Geldwerten. In Deutschland hatten wir das schon mehrmals, der Euro wird mit einer Großpackung Pflaster zusammen gehalten, ob der Dollar seine bisherige Glückssträhe beibehalten kann ist auch fraglich und welche Währung letztlich die große Leitwährungsposition einnehmen oder sichern kann ist völlig offen. Mich würde jedenfalls wundern wenn wir in diesem Jahrhundert keine neue Währungsreform bekommen würden und ich wüsste nicht welcher Geldwert aus heutiger Sicht eine “sichere” Alternative wäre.
Die Börsen und Immobilienmärkte sind also nicht nur heute die Orte an denen die Rendite erzielt wird, sondern meiner Meinung die Orte an denen Vermögen auf lange Sicht gesichert wird. Immobilien mag ich persönlich nicht besonders, in diesem Zusammenhang auch wegen möglicher Zwangshypotheken, aber da kann sich jeder selbst überlegen ob Börse oder Immobilien oder beides. Das was Kommer aber als risikobehafteten Portfolioanteil ansieht, sehe ich – bei ordentlicher Diversifizierung – langfristig als den “sicheren” Bereich an.
Hallo Finanzheini,
ich kann mit Anleihen, Gold etc. auch nichts anfangen. Daher bleibe ich bei Aktien. Mit einem Depot ist man mobil. Immobilien machen auch mehr Stress, als es einige in ihren YouTube-Videos darstellen, kosten auch mehr. Oft kommt hinten nicht das heraus, man die sich mit ihren Exceltabellen ausgerechnet haben. Mit meinem Ackerland und Wald geht das noch, keine Arbeit. Vor Jahren gab es im Wald mal einen Schädlingsbefall, hat sich einer drum gekümmert, bekam dafür die umgefallenen Bäume, keine Unkosten gehabt. Diese ganze Schuldenvergemeinschaftung und Spenden an andere Länder nervt nur noch. Wir müssen immer mehr zahlen. Wenn man diese ganzen kranken Vorstellungen einiger Politiker hört, wie sie Menschen ab 1 Million Vermögen ausnehmen wollen, wird mir schlecht. Von wegen nur die Milliardäre, die wollen viel früher abkassieren.
LG Klaus
Der Artikel ist wirklich sehr kompakt und beschreibt gut was Sache ist.
Sparbücher hinter sich lassen und breit diversifiziert an die Börse gehen.
Was gibt es Schöneres als Anteilhaber einer Firma zu sein und Dividenden zu kassieren?
Was gibt es Schöneres andere Leute für sich arbeiten zu lassen?
Hallo Timur,
fragt der Fabrikantensohn seinen Vater: „Wie heißt das nun richtig, laß mich arbeiten oder laß mir arbeiten?“
„Laß die anderen arbeiten!“
LG klaus