Dividenden statt ein eigenes Haus – warum nicht?
Einige Anleger an der Börse möchten sich kein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen, ihnen ist ein dickes Dividenden-Depot wichtiger als eine eigene Immobilie. Diese Denkweise ist aus finanzieller Sicht durchaus manchmal nachvollziehbar.
Es gibt einige Immobilienbesitzer, welche eine Vielzahl von Mietshäusern besitzen, selbst aber zur Miete wohnen. Sie zahlen also an einem anderen Miete, obwohl sie selbst einen Haufen Mietwohnungen besitzen, wo sie selbst einziehen könnten. Warum machen die das? Klingt doch idiotisch, oder?
An dieser Denkweise ist durchaus etwas dran. Ausgaben für Immobilien, welche an andere vermietet sind, kann man steuerlich geltend machen. Musst du dein eigenes Haus oder Wohnung renovieren, bekommst du die Mehrwertsteuer beispielsweise nicht wieder. Wobei man die ein oder andere Ausgabe beim Umbau auch steuerlich zu einem kleinen Teil geltend machen kann.
Der wesentliche Nachteil ist aber, dass du diese Ausgaben aus bereits versteuerten Geld bezahlen musst. Besitzt du die Immobilie, welche du vermietest, bezahlst du die Instandhaltung, beispielsweise ein neues Dach, aus unversteuertem Geld sozusagen. Je nachdem, was an der Immobilie gemacht werden muss, kannst du es entweder sofort abschreiben oder über diverse Jahre.
Als Mieter muss man sich nicht um die Instandhaltung der Immobilie kümmern, die Nebenkosten sind relativ gering. Man ist flexibler, kann schnell mal umziehen, wenn sich der Arbeitsplatz ändert. Man hat auch keinen hohen Kredit am Hals.
Oft muss man beim Immobilienkauf einen Eigenanteil beibringen, der Rest kommt von der Bank. Dieser Eigenanteil würde an der Börse investiert auch eine gute Rendite bringen. Die Immobilienpreise in Deutschland sind unterschiedlich, dies spielt auch damit rein.
Es gibt Wohngegenden in Deutschland, da sind die Immobilien so teuer, dass du erst nach 50 Jahren Miete, deine Investition für den Immobilienkauf heraus hättest. Da habe ich jetzt noch nicht einmal die Instandhaltung, Zinsen oder Inflation mit eingerechnet, dann wird es sogar ein Verlustgeschäft. In diesem Fall ist mieten günstiger, viel günstiger.
Bei uns in Mecklenburg gibt es übrigens auch solche Extrembeispiele an der Küste. Hier bei uns, auf dem Land, zwischen Müritz und Rostock, ist das anders. Da findet man auch Immobilien, die man noch nach 10 bis 12 Jahren abbezahlen könnte, man muss nur etwas suchen. In diesem Fall ist kaufen besser als mieten, finde ich.
Mieten ist immer so eine Sache. Man muss alles mit dem Vermieter absprechen, ist nicht sein eigener Herr. Dies gefällt nicht jedem. Man muss das mögen. Ich bin froh, ein eigenes Haus mit großem Grundstück und Garten zu haben.
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Hallo,
danke für den Artikel, ja mir geht es auch so ich habe lieber viel passives Einkommen und wohne zur Miete. Viele Eigenheimbesitzer vergessen oft, wie viel Instandhaltungskosten so ein Haus haben kann.
Gruß
Andreas
Hallo Andreas,
ich bin auch ein großer Fan vom passiven Einkommen, es ist machbar.
LG Klaus