Amerikanische Technologie-Aktie des Tages: 3M Company

Die Aktie des Multitechnologiekonzerns 3M Company (WKN: 851745 / ISIN: US88579Y1010) hat es seit Mai 2021 richtig zerlegt, sie hat sich fast halbiert. Dafür gibt es leider auch einige Gründe. Aber wo es viele Probleme gibt, entstehen auch Chance für langfristig orientierte Buy and Hold Anleger.

3M produziert über 50.000 Produkte und besitzt mehr als 25.000 Patente. Das bekannteste Produkt sind die Klebezettel Post-it®. 3M macht mehr, als viele denke, Bürobedarf, Etiketten, Baumaterialien, Schmiermittel, Beschichtungen, Klebebänder, Folien, Schleifmittel, medizinische Lösungen, um nur ein paar Bereiche zu nennen. Durch diese sehr breite Aufstellung und Kunden im B2B- sowie Endkundengeschäft, kann 3M gut Probleme in einzelnen Geschäftsfeldern abfedern.

Gegen die Tochtergesellschaft Aearo Technologies läuft eine Sammelklage, es werden Milliarden von 230.000 Klägern gefordert. Für das US-Militär wurden Ohrstöpsel zum Gehörschutz hergestellt. Es wird behauptet, dass diese zu Gehörverlust geführt haben. Mittlerweile ist die Tochtergesellschaft insolvent.

Gegen 3M laufen Klagen wegen angeblicher Verunreinigung durch Perfluoralkyl- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS). Man bezeichnet diese auch als Ewigkeitschemikalien. Dies kann das Grundwasser und die Böden verseuchen. Sie reichern sich aber auch im Blut an. Es wird berichtet, dass es auch in Hühnereiern in der Freilandhaltung gefunden wurde.

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Dies betrifft nicht nur die USA, auch in anderen Länder gibt es deswegen für 3M Ärger. In Belgien hatte man sich einen Betrag in Höhe von 571 Millionen Euro geeinigt, um Abhilfemaßnahmen durchzuführen. Die flämische Regierung kann laut Vereinbarung aber auch später noch mehr verlangen, wenn dies notwendig ist.

Der Nettogewinn ist im zweiten Quartal 2022 von 1,5 Milliarden USD im Vorjahreszeitraum auf 78 Millionen USD gesunken. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt 5,1 Prozent, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (roll. Hochrechn.) liegt bei über 16. Nun vermuten einige Analysten, dass die Dividende sinken könnte, wenn mehr Kosten wegen Klagen auf das Unternehmen zukommen. Bei so viel Ärger, kann man das noch gar nicht alles genau abschätzen.

Es gibt aber auch eine andere Vermutung. Die Gesundheitssparte soll 2023 abgespalten werden, diese sorgt für rund ein Viertel des Umsatzes. Das neue Unternehmen wird dann vermutlich viele Schulden besitzen. Hier heißt es nun, dass dies 7 bis 8 Milliarden USA für eine einmalige Sonderdividende bringen könnte. Wenn aber für Klagen weiterhin Geld zurückgelegt werden muss, könnte man das Geld auch davon nehmen. Dann gibt es keine Sonderdividende. Keiner was das so genau, was noch kommt.

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Für 2022 musste die Prognose angepasst werden. Aus einem geschätzten Umsatzwachstum zwischen 1 bis 4 Prozent wurden -2,5 bis 0,5 Prozent. Die Fremdwährungsrisiken schlagen voll durch, vor allem der Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll zwischen 10,30 USD bis 10,80 USD liegen (vorher 10,75 USD bis 11,25 USD). Die Rückstellungen spielen eine große Rolle dabei.

Dennoch läuft es bei 3M operativ gesehen sehr gut. Es wird bis 2025 mit einem Gewinnwachstum von jährlich mehr als 13 Prozent gerechnet. Die Klagen für die Altfälle sind das Problem.

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