An welchem Börsenplatz sollte man eine Aktie kaufen?

Die richtige Wahl des Börsenplatzes ist manchmal gar nicht so einfach. Es ist heute durch die vielen neuen Broker eigentlich noch komplizierter geworden, als es früher war. Früher hat man sich bei der Bank eingeloggt und hatte ein paar deutsche Börsen, paar europäische sowie die USA zur Auswahl, mehr nicht. So habe ich noch angefangen vor Ewigkeiten. Die Gebühren waren hoch.

Heute bin ich beim Broker LYNX*, kann an über 100 Börsenplätzen in Europa, Russland, Amerika, Asien und Australien meine Aktien kaufen. Bei den modernen Discountbrokern hat man hingegen oft nur einen Handelsplatz zur Auswahl, das komplette Gegenteil.

Viele Handelsplätze bedeuten oft auch unterschiedliche Gebühren und ggf. Steuern. Wer nur einen Handelsplatz bei seinem Broker zur Auswahl hat, der muss dann dort kaufen. Dies kann zu einem größeren Spread bei einigen Aktien führen, die nicht so häufig gehandelt werden. Bei den großen Blue-Chips ist dies zu vernachlässigen, auch wenn man nur einen Handelsplatz hat.

Ich kaufe am liebsten an den Heimatbörsen, weil dort die Liquidität in aller Regel am höchsten ist. Mit anderen Worten, es werden dort die meisten Aktien gehandelt. Dadurch ist der Spread nicht so groß.

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Oft kommt ein weiteres Problem hin. Wenn ich in das russische Unternehmen Gazprom investieren möchte, kann ich mir ein ADR in den USA kaufen oder die Aktie an der Moskauer Börse. Das ADR wird in US-Dollar gehandelt, die Aktie in Rubel. Dementsprechend wird die Dividende beim ADR in US-Dollar und die der Aktie in Rubel ausgezahlt.

Bei einem ADR können die Gebühren bei den Dividendenausschüttungen ziemlich teuer werden. Es gibt Fälle, da bleiben noch 20 Prozent von der Dividende übrig, Rest sind Kosten und Steuern. Daher kaufe ich immer Aktien, keine ADRs.

Mich kostet der Kauf von russischen Aktien umgerechnet rund 10,78 Euro (900 Rubel). Für das ADR müsste ich nur 5 US-Dollar bezahlen. Auch wenn das viel günstiger ist, kaufe ich direkt in Moskau, weil ich langfristig die Dividenden-Gebühren beim ADR nicht zahlen will.

Es hängt von den Gebühren auch vieles ab. Nun unterscheiden sich die Banken und Broker erheblich von den Gebühren, der eine nimmt mehr, der andere weniger. Selbst innerhalb von Deutschland unterscheiden sich die Kosten je nach Handelsplatz. Bei LYNX* zahle ich 5,80 Euro für meine Aktienkäufe über Tradegate, XETRA oder in Frankfurt. Hingegen in Stuttgart müsste ich 10 Euro zahlen. Daher kaufe ich natürlich dort nicht.

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Jetzt würden einige sagen, wieso bist du so blöd und zahlst so viele Kaufgebühren, wenn es Broker gibt, wo man nichts oder nur einen Euro je Order zahlt. Ehrlich Antwort, es ist nicht blöd, es ist clever.

Ich kann meine Aktien verleihen, bekomme bisschen Geld dafür, kann auf Margin handeln, tausche dann erst den Kaufpreis nach dem Aktienkauf in der entsprechenden Höhe in eine andere Währung um und mir wird die deutsche Abgeltungssteuer sowie Soli nicht abgezogen, nur die Quellensteuer. Somit kann ich mit dem Geld noch etwas länger arbeiten. Natürlich muss ich die Abgeltungssteuer und den Soli auch zahlen, aber erst mit der Einkommenssteuererklärung. Unterm Strich ist es auch ein Blligbroker, wenn ich das alles einrechne.

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