Deutsche Bergbau-Aktie des Tages: K+S AG
Lebensmittel werden teurer. Die Landwirte erhalten jetzt mehr Geld für Ihre Milch und Getreide. Dies ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Auf der anderen Seite haben sie aber auch mehr Kosten, der Treibstoff kostet mehr, Strom, Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel. Ob sie dennoch hoffentlich davon profitieren, muss sich daher erst noch zeigen.
Für die Düngemittelhersteller war 2021 ein super Jahr. Die 1889 gegründete K+S AG (WKN: KSAG88 / ISIN: DE000KSAG888) konnte einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 2,259 Milliarden Euro erwirtschaften (Vorjahresverlust 1,715 Milliarden Euro). Das Unternehmen hat einen aktuellen Börsenwert von unter vier Milliarden Euro, KGV von 1,72 (roll. Hochrechn.). Der Umsatz stieg um mehr als 32 Prozent auf 3,213 Milliarden Euro.
K+S besitzt Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika, Mittel- und Südamerika, sowie Vertriebsstandorte in Afrika und Asien. Für das Unternehmen arbeiten mehr als 10.700 Mitarbeiter weltweit.
Die Kunden stammen aus vier Bereichen, Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher und Gemeinden. Für landwirtschaftliche Betriebe werden Bodendünger, Fertigations- und Blattdünger produziert, für Gemeinden Streusalz für den Winter. Die Industrie bezieht von K+S Kali-, Magnesium- und Salzprodukte, Endverbraucher Tafelsalz, Salz zur Wasserenthärtung, Geschirrspülsalz, Auftausalz und Meersalz. Selbst koscheres und natriumreduziertes Salz wird angeboten.
Für das Geschäftsjahr 2021 wurden 0,20 Euro Dividende ausgeschüttet, was einer aktuellen Dividendenrendite von 0,96 Prozent entspricht.
Seit dem Coronacrash im März 2020 galt die Aktie als Outperformer, hatte sich zwischenzeitlich versiebenfacht. Seitdem hat sie über 40 Prozent verloren und scheint immer noch keine Bodenbildung gefunden haben.
Die Anleger scheinen dem Braten nicht zu trauen. K+S profitiert derzeit von der Knappheit von Düngemitteln am Markt, weil Lieferungen aus Russland ausbleiben. Auch besteht eine Knappheit an Ammoniak, dessen Preis sich verfünffacht hatte. Rund 80 Prozent der Produktionskosten von Stickstoffdünger beruhen auf den hohen Erdgaspreisen. Ammoniak besteht aus Stickstoff und Wasserstoff. Der Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen. Nur mal so zur Erklärung, ist ja nicht jeder Chemiker.
Einige Analysten und wohl auch Anleger glauben nun, dass 2023 die Preise für Erdgas wieder sinken werden, wenn sich der Markt etwas beruhigt hat. Deshalb vermuten sie, dass auch die Margen einbrechen werden.
Der Gewinn nach Steuern 2021 von 2,259 war super, aber 2019 lag er zum Vergleich bei 88,9 Millionen Euro, 2018 bei 42,1 Millionen Euro, 2017 bei 184,6 Millionen Euro. Daher könnte das KGV von 1,72 (roll. Hochrechn.) schnell nach oben schießen, wenn der Markt sich beruhigt. Vielleicht stellt sich die Aktie dann im Nachhinein doch als zu teuer heraus.
Werbung