Die meisten Menschen werden immer ärmer

Die USA haben die höchste Teuerungsrate seit 1982, 7,9 Prozent ist mal eine Ansage. In Deutschland liegen wir aktuell bei 7,3 Prozent Inflation. Zinsen gibt es erst einmal bei uns keine, wobei die EZB jetzt wohl einmal darüber nachgedacht hat. Machen müsste sie aber etwas, es muss gegengesteuert werden. Das Anleihekaufprogramm der EZB soll im Sommer auslaufen, danach könnte wie in den USA die Zinswende kommen.

Selbst wenn es mal eine kleine Zinsanhebung geben sollte, wird die hinten und vorne nicht die Inflation ausgleichen. Zu hohe Zinsen sind politisch in der EU nicht gewollt, weil dann die Mitgliedsstaaten Probleme bei der Refinanzierung bekommen würden, langfristig gesehen, vor allem die in Südeuropa.

Ab 1. Juli bekommen meine Frau und ich 6,12 Prozent mehr Rente. Wenn ich mir die Preise beim Tanken und im Supermarkt anschaue, dann gleicht dies gar nichts aus. Nun bin ich noch gut dran, aber viele Familien werden ein Problem bekommen.

  Broker-Aktie des Tages: Robinhood Markets Inc.

In den USA spricht mein Lieblingsnotenbanker aus St. Louis, James Bullard, von bis zu 3,5 Prozent Zinsen, zumindest wünscht er sich das. Bisher liegen die Schätzungen bei 2,5 bis 2,75 Prozent. Auch dies wird in den USA die Inflation nicht ausgleichen.

Die EZB hatte bei uns mal das Ziel von 2,0 Prozent Inflation ausgegeben, davon sind wir weit entfernt. Wer sein Geld auf dem Konto oder Sparbuch noch liegen hat, wird jeden Tag ärmer.

Die Lösung lautet Börse. Wer langfristig am Aktienmarkt investiert und auch in Krisen wie jetzt durchhält, der wird auch dabei sein, wenn es aufwärts geht. Viele Anleger sind aus Panik jetzt komplett aus dem Markt ausgestiegen und werden erst wieder einsteigen, wenn die Kurse oben sind. So entgehen ihnen die Renditen. Dieser Fehler wird laufend gemacht.

Natürlich ist es nicht schön zu sehen, wenn der Wert des Depots sinkt. Ich habe dies bereits beim Platzen der Internetblase und in der Finanzkrise erlebt. Auch danach ging es wieder nach oben. Warum auch nicht?

  Französische Lebensmittel-Aktie des Tages: Danone S.A.

Da es keine wirkliche Alternative zum Aktienmarkt gibt, zumindest nicht für den Normalanleger, wird die Nachfrage nach Aktien auch wieder steigen. Mehr Nachfrage bedeutet dann auch wieder steigende Kurse.

Wobei einige Aktien immun aktuell sind, die steigen trotzdem, haben Rekordhoch. Dies sind neben den Rohstoffanbietern auch Logistiker, Versorger (auch Wasser), Einzelhändler, Konsumgüterhersteller, Versicherer, Pharma- und Finanzaktien. Breit gestreut, nie bereut. Ich hatte bereits vor Monaten vorausgesagt, dass Old Economy Aktien dieses Jahr vermutlich die Gewinner sein werden. Scheint so zu kommen.

Man kann die sinkende Nachfrage nach Aktien auch anhand von Zugriffszahlen auf YouTube-Videos oder Finanzblogs sehen. Neulich sagte Markus Koch einmal, dass wenn die Börse gut läuft, er hohe Aufrufzahlen hat und in Zeiten wie jetzt, niedrigere.

Ich habe mal bei mir im Blog geschaut, da ist es ähnlich, schon interessant. Die Masse steigt erst wieder in den Markt ein, wenn die Aktien oben und teuer sind, weil sie jetzt Angst haben. Kaufen, wenn die Kanonen donnern, sagt man. Leider donnern sie jetzt wirklich.

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