Fed-Chef Jerome Powell lässt Aktienkurse purzeln – was hat er Schlimmes gesagt?

Fed-Chef Jerome Powell hat seine erwartete Pressekonferenz abgehalten. Einige Anleger sind wieder einmal beunruhigt und überrascht, was die Aktienkurse ein Stück hat einbrechen lassen. Bereits seit Dienstag herrschte eine gewisse Unruhe an den Märkten. Anleger hatten Ihr Pulver trocken gehalten und lieber abgewartet.

Im Grunde hat er nichts Überraschendes gesagt. Alles, was er sagte, war eigentlich bekannt. Er hat nur die Ist-Situation beschrieben, die wir alle eigentlich seit Wochen und Monaten kennen. Der Arbeitsmarkt ist noch immer nicht auf dem Niveau von vor Corona, wie auch? Es soll aber weiter aufwärtsgehen.

Auch die Inflation hat zugenommen, davon ist seit Monaten die Rede. Die Fed war von den sehr hohen Lieferengpässen offenbar etwas überrascht. Na und? Auch davon ist seit Monaten die Rede, alles bekannt. Es wird laufend über den Chipmangel, fehlende sowie teure Baumaterialien und teurere Gebrauchtwagen berichtet. Er geht davon aus, dass die Preise wieder sinken werden.

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Die Preise sinken bereits bei den Baumaterialien, auch beim Bauholz in den USA, da sind die Preise bereits um 40 Prozent eingebrochen. Die Lumber Futures in Chicago stiegen im April um 70 Prozent innerhalb von vier Wochen. Die Kontrakte für die Lieferung im Juni stiegen auf 1.700 Dollar für 1.000 Board Feet, was ungefähr 2,3 Kubikmeter sind. Einen Monat zuvor waren es nur 1.000 Dollar. Vor Corona lag der Preis über Jahre unter 500 Dollar. Jetzt ging es wieder 40 Prozent herunter. Wer braucht da noch Kryptowährungen?

Die Verfügbarkeit von Baumaterialien bessert sich wie auch die Kurzarbeit am Bau. Jerome Powell ist hier etwas schlecht informiert. Dies kann ich selbst bestätigen, bin auch gerade etwas am Bauen und musste alle Baustoffhändler und Baumärkte in unserer Gegend abfahren, um Preise zu vergleichen.

Sachen, die vor Wochen noch nicht lieferbar waren, sind wieder auf Lager, allerdings noch nicht alles. Selbst KG-Rohre sind wieder verfügbar, nur nicht als Meterware. Jerome Powell spricht zwar für die USA, aber da ist es auch nicht viel anders, wenn man den US-Webseiten glauben darf. Bis Herbst sollte sich die Lage bei den Baumaterialien weitestgehend entspannt haben.

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Man geht bei der Fed davon aus, dass die Inflation sich bei zwei Prozent einpendeln wird, möglicherweise aber zwischenzeitlich auch mal etwas höher ausfällt. Ab 2023 wird man wohl die Zinsen in zwei Schritten erhöhen. Dies ist ein Anzeichen für eine starke US-Wirtschaft. 2023 ist keine neue Zahl, die ist schon seit Wochen bekannt. Bis dahin bleibt es bei einer lockeren Geldpolitik. Die Zinserwartungen der Fed-Mitglieder nennt man übrigens Dot Plots.

Fazit ist, dass einige Anleger wieder einmal überrascht waren über Sachen, die allgemein bekannt waren. Daher gehe ich davon aus, dass die heutigen Kursrücksetzer sich ganz schnell wieder ausgleichen werden. Auch wenn ich an keine Sommerrally am Aktienmarkt glaube, erwarte ich auch keine großen Kurseinbrüche im Sommer.

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