Ist ein passives Einkommen mit Dividenden-Aktien eine Illusion?
Kann man mit Dividenden-Aktien ein passives Einkommen aufbauen oder ist dies nur Illusion? Immer öfter lese oder höre ich bei YouTube-Videos, dass dies nicht möglich ist, man viel Zeit in sein Aktien-Depot investieren muss.
Als Begründung heißt es dann, dass man regelmäßig seine Aktien-Positionen beobachten muss sowie die Quartals- und Jahresberichte gründlich studieren soll. Es ist die Rede davon, man sollte alle paar Jahre sein Depot umschichten, da es sonst an Wert verlieren kann.
Ich stehe solchen Aussagen sehr skeptisch gegenüber. Dies bedeutet meist nur, dass derjenige die Börse nicht verstanden hat. Solche Aussagen verunsichern viele Anleger nur, vor allem diejenigen, die gerade darüber nachdenken, ihre ersten Schritte an der Börse zu machen und bisher nur das Sparbuch kennen.
Es wäre schöner, die Menschen zu ermutigen, ihr Geld für sich arbeiten zu lassen. Von der Rente ist nicht viel zu erwarten. Jeder muss seine Rentenlücke schließen, da bleibt meist nur die Börse. Es ist der einfachste Weg.
Man kann sich ein Depot auf zwei Arten aufbauen. Einmal so, dass man laufend eingreifen muss, spekulativ, sehr konjunkturabhängige Aktien, oder so, dass man nicht wirklich etwas machen muss. Hin und her macht bekanntlich die Taschen leer. Geld verdient nur der Broker bzw. die Bank.
Daher sollte man Qualitätsaktien wählen, welche noch aktuell sind, wenn man in Rente geht. Zu den Branchen gehören Infrastruktur, Versicherer, Wohnimmobilien, Konsumgüterhersteller, Lebensmittel, Getränke, Pharma und viele mehr.
Mache dir auch Gedanken über die Steuern bei den Dividenden. Wenn du Aktien aus Ländern kaufst, wo die Quellensteuer maximal 15 Prozent beträgt und es ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland gibt, dann musst du dich auch nicht mit der Rückerstattung zu viel bezahlter Steuern aus dem Ausland beschäftigen.
Man kann sich ein passives Einkommen mit Dividenden aufbauen, wenn man die richtigen Aktien auswählt. Es ist nicht so kompliziert, wie einige behaupten. Mache deine ersten Schritte und du wirst sehen, dass die Börse ein guter Ort für dein Geld ist. Denke langfristig und investiere auch so, über Jahrzehnte, dann wird alles gut.
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Hallo Klaus,
wer auf Wachstumsaktien setzt, der muss sich vielleicht um Quartalsberichte und Börsennews kümmern. Aber wer solide Dividendentitel kauft, der braucht seine Aktien eigentlich nie wieder verkaufen und somit auch nicht so intensiv beobachten.
Gerade die Ausschüttung von Dividenden, spricht ja für die Qualität eines Unternehmens und seines Geschäftsmodells.
Quartalsberichte interessieren mich nur bei den Unternehmen, die ich auf meiner Watchlist aber noch nicht im Depot habe. Ein schlechtes Quartal kann einem eine gute Kaufgelegenheit bescheren. 🙂
Viele Grüße
Mike
Hallo Mike,
genauso ist es. Ich lese die Quartalsberichte und vieles andere nur vor dem Kauf. Danach lasse ich es laufen. Qualität setzt sich durch. Kaufgelegenheiten gibt es einige. Diese Woche kommt bei mir noch Gazprom in das Körbchen, sehr günstig im Moment. Die haben Großes mit den Chinesen vor. Ansonsten noch etwas das Pulver trocken halten. Ich hoffe noch auf Ende des Jahres.
LG Klaus
Gazprom finde ich eigentlich ja auch sehr verlockend. Ich frage mich nur, wie sich der stetige Kursverfall des Rubel auf die Dividende auswirken wird.
Das liegt an der Politik in Russland. Ohne Krimbesetzung und den ganzen Kram wäre das nicht so. Ich kaufe die russischen Aktien in Rubel, hilft beim Rubelverfall aber auch nicht. Ich betrachte das langfristig, wird vielleicht wieder besser. Gadaffi wurde auch der Hof von den westlichen Politikern gemacht. Politker sind wie Aale, irgendwann ist alles vergessen. Jetzt will die EU sogar Gegensanktionen gegen die USA wegen Nord Stream 2 verhängen. Trump wollte Putin auch schon Absolution erteilen. Ich gucke mir die Aktien nach dem Kauf eh selten an, also egal. Norilsk Nickel habe ich schon letzte Woche gekauft. Bisschen Risiko ist OK.
Hallo Klaus,
dieses Thema ist interessant. Da müsste man einmal tiefer einsteigen. Denn ich glaube, dass viele Leser von Finanzblogs zumindest teilweise irgendwann von ihren Dividendenerträgen leben möchten.
Zu den Kritikern: Mir begegnen durchaus Leute, die konstruktive Kritik aufgrund von profunden Kenntnissen an der Idee üben, von Dividenden allein leben zu können. Auch wenn ich glaube, gute Argumente zu haben, die für die Machbarkeit dieses Lebensstils sprechen.
Die andere Sorte Kritik kann man getrost als plumpe Polemik abtuen. Oftmals sind diese Nörgler und Neider nicht einmal selbst investiert.
Es grüßt der Mogul
Hallo Mogul,
Neider gibt es immer. Meist sind es diejenigen, die gar keine Wertpapiere besitzen und ihr Geld zum Fenster hinaus schmeißen. Man kann von Dividenden leben, auch ohne eine Million im Depot zu haben. Es hängt alles vom Faktor Zeit ab. Hast du noch 30 oder 40 Jahre, kann man mit weniger Geld viel erreichen. Die Dividenden steigen über die Jahre ja. Bis dahin haben sie sich vervielfacht. Hat man nur noch 10 Jahre, dann muss man viel Geld einsetzen und Aktien mit hohen Dividendenrenditen kaufen. Es sind zwei unterschiedliche Strategien.
LG Klaus