Kaufe die Aktien, von denen du dir eine Vervielfachung in wenigen Jahren versprichst, wenn du viel Zeit hast bis zur Rente
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen bei der Aktienauswahl. Jeder Mensch ist anders, seine Bedürfnisse sind anders. Was für den einen OK ist, lehnt ein anderer komplett ab. Ein Punkt ist die Risikobereitschaft, ein weiterer die finanziellen Möglichkeiten und zu guter Letzt die Zeit, die man noch hat, um sein Ziel zu erreichen.
Es ist etwas komplett anderes, ob du in den Fünfzigern bist und an der Börse anfängst oder Anfang zwanzig. Wer erst vor kurzem an der Börse angefangen und vielleicht noch 15 Jahr bis zur Rente hat, gleichzeitig eine große Rentenlücke besitzt, der will alles andere als Risiken eingehen. Jedes Wertpapier beinhaltet ein Risiko. Man kann aber weniger riskante Aktien auswählen.
Daher setzen viele in diesem Fall auf Dividendenaktien und versuchen so viel wie möglich in diesem Zeitraum zu investieren, um die Rentenlücke möglichst kleinzuhalten. Oft gelingt es nicht, diese komplett zu schließen. Da niemand weiß, wie lange er noch lebt, halte ich nicht viel von der Praxis, später Teilverkäufe vorzunehmen. Irgendwann ist das Depot leergeräumt, aber man lebt immer noch. Ganz blöde Situation. Von was will man dann leben?
Leider funktioniert in diesem Fall oft auch die Vier-Prozent-Entnahmeregel nicht, wenn das Depot nicht groß genug ist. Dies wäre zu wenig Geld, um davon dann leben zu können. Daher muss man mehr entnehmen.
Deshalb ist es besser, so früh wie möglich anzufangen. Ist leicht gesagt, ich weiß, vor allem für Menschen aus Ostdeutschland. Ich selbst konnte erst im Alter von 50 Jahren an der Börse anfangen, nach dem Verkauf meiner Unternehmensanteile. Vorher hatte ich das Geld nicht.
Wer aber noch jung ist, der sollte mehr auf Wachstumsaktien setzen. Bis zur Rente gibt es noch viele Krisen, die man so ohne Probleme aussitzen kann. Es gibt sehr schöne Wachstumsaktien mit Dividenden. Üblicherweise sind die Dividendenrenditen klein, macht aber nichts, wenn noch 40 Jahre bis zur Rente sind. Bis dahin sind die richtig groß.
Es ist nun einmal so, dass eine Wachstumsaktie von einem Softwareunternehmen deutlich besser läuft als ein Energiekonzern. Daher kann man sich ruhig bei seiner Aktienauswahl an Unternehmen orientieren, welche in den letzten zehn Jahren mehrere Hundert Prozent zugelegt haben. Dies ist keine Garantie dafür, dass es so weitergeht, aber eine gute Orientierung. Meist lässt das Wachstum mit dem Größerwerden des Unternehmens nach. Daher würde ich, wenn ich jung wäre, diese Aktien kaufen. Natürlich sollten die Bilanzen stimmen.
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Guter Tipp! Genau solche Aktien suche ich aktiv und analysiere Sie. So habe ich bereits eine Fiverr bei 16€ gekauft (heute 100+) und weitere Titel wie Zuora ins Depot genommen. Ich suche die “next amazon/ netflixe”
Hallo Finanzbär,
ja, gute Aktien kann man nie genug haben. Ich sammle Aktien wie Briefmarken.
LG Klaus