Konsumschulden sind der Weg ins Verderben
Viele glauben, sie haben ein schönes Leben. Sie wohnen in einer großen, schick eingerichteten Mietwohnung, fahren ein tolles Auto, modische Bekleidung, zweimal im Jahr Urlaub, regelmäßige Restaurantbesuche und die neusten technischen Spielereien. So lässt es sich durchaus leben.
Leider kenne ich viele Beispiele, wo dieses Kartenhaus zusammengebrochen ist. Viele denken an diesen Fall nicht, er wird vollkommen ausgeblendet. Sie haben es gar nicht auf dem Schirm, dass es auch anders laufen kann.
Mit meinem Blog versuche ich stets die Risiken solchen Verhaltens anzusprechen. Ich kenne unzählige Menschen, die so gelebt haben. Heute leben sie nicht mehr so, es geht ihnen sehr viel schlechter. Jetzt müssen sie jeden Euro mehrfach umdrehen, sind auf das Amt, Kinder und Tafel angewiesen. Sie wurden krank, haben ihren Job verloren oder einfach zu viel ausgegeben, dann brach alles zusammen.
Andere arbeiten heute immer noch, obwohl sie schon seit Jahren Rentner sind. Sie sind auf das Geld angewiesen, was sie sich dazuverdienen, sonst kommen sie nicht über die Runden. Sie haben alle gutes Geld verdient, gut gelebt, sich nicht um die Rente gekümmert und jetzt haben sie den Salat. Selbst Schuld, sage ich da nur.
Es ist ein Unterschied, ob man noch arbeiten muss als Rentner oder ob man es will. Viele arbeiten noch ein bisschen, bis 80 und noch länger, weil es sie fit hält. Dies finde ich durchaus legitim, ich arbeite auch noch, obwohl ich von meinen Alterseinkünften gut leben könnte. Allerdings arbeite ich höchstens noch halbtags.
Mir ist immer sehr wichtig gewesen, meine monatlichen Fixkosten sehr gering zu halten. Deswegen scheue ich monatlich wiederkehrende Ausgaben wie Kredit- und Leasingraten. Ich kaufe generell nichts auf Kredit, meine Autos sind bezahlt, mein Haus natürlich auch. Mein Büro ist bei mir zu Hause.
Durch diese Herangehensweise sind meine Fixkosten im Monat sehr niedrig. Dies hat sich für mich sehr gut bewährt. So kann man auch dann Vermögen aufbauen, niedrige Kosten, hohe Sparquote.
Bei Selbstständigen fällt mir das sehr oft auf, dass die sich riesige Kostenapparate aufbauen, welche total unnötig sind. Einige legen auf ein großes Büro in guter Lage wert, dazu ein tolles Firmenauto und betrachten möglichst viele Angestellte als Erfolg. Ich sehe nur Kosten. In vielen Fällen verdient man ohne Angestellte sogar mehr, als wenn man die mir durchfüttert. Ich kenne einige Unternehmer, die haben alle rausgeschmissen und verdienen heute gutes Geld, mit Angestellten standen sie vor der Pleite.
Man kann auch sparsam leben, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Der Vermögensaufbau dauert dann eben nur länger. Muss es ein Neuwagen sein? Ich denke nicht, ein fünf Jahre alter Gebrauchtwagen reicht vollkommen aus. Müssen es Echtholzmöbel sein? Ich denke auch nicht.
Second Hand ist gar nicht notwendig. Es gibt gute Bekleidung auch zum kleinen Preis, neu und ungetragen. Man muss nur suchen. Dies gilt auch für alle anderen Sachen, die man benötigt. Ein Handy kann man viele Jahre nutzen, es muss nicht alle zwei Jahre ein neues sein. Überhaupt kann man technische Geräte solange benutzen, bis sie kaputt sind. Selbst dann kann man nochmal prüfen, ob eine Reparatur Sinn macht.
Mein Elektroherd ging kaputt. Hatte wohl bisschen zu viel Spannung abbekommen beim Gewitter, meine Frau hatte den da gerade an. Zwei Herdplatten gingen dabei kaputt. Ich habe sie ausgebaut, die aufgedruckte Teilenummer gesucht und für 25 Euro mit zwei neue Heizplatten im Internet bestellt, sind ja nur paar dünne Heizdrähte, wenn man es genau nimmt.
Ich halte meine Kosten gering. Vieles am Haus machen wir selber. Die Küche und Veranda muss noch renoviert werden. Ich kaufe nur das Material, Handwerker brauche ich dafür nicht. Die Küchenmöbel mit Geräten suche ich mir dann günstig, neue aber natürlich. Viele würden dafür einen Kredit aufnehmen, ich brauche keinen. Die jetzigen Möbel in der Küche sind noch aus DDR-Produktion, erfüllen immer noch ihren Zweck.
Gerne möchte ich mir noch einen großen Wintergarten zulegen, um die 25 Quadratmeter. Da schaue ich gerade, wo ich den günstig bekomme. Solche Großanschaffungen kaufe ich nicht auf die Schnelle, dafür nehme ich mir viel Zeit, das kann auch zwei Jahre dauern. Warum sollte man mehr zahlen, wenn man auch weniger zahlen kann? Wer weniger zahlt, hat mehr Geld für Aktien.
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Hallo Klaus,
ich stimme Dir in den meisten Dingen zu (bei der DDR-Küche hadere ich noch, ob mir das nicht zu radikal ist, obwohl die Möbel aus den 50er und 60er Jahren der DDR von hoher Wertigkeit waren).
Allerdings ist es bei dem Firmenwagen und dem Büro nicht ganz so einfach: Firmenwagen und Büros erfüllen auch repräsentative Aufgaben. Würde ich in meinem zerbeulten SUBARU vorfahren (der mir wirklich gehört), statt in meinem DAIMLER (der mir Gott sei Dank nicht gehört), würden mir viele Kunden mit mehr Misstrauen begegnen (Was ist mit der Firma? Geht es denen gut? Kann man die noch beauftragen?). Beim Büro ist es ähnlich.
So gut ich deinen Ansatz finde, so dringend muss ich mir leider eingestehen, dass unsere ganze Wirtschaft wie der Rest der Gesellschaft funktioniert: mehr Schein als Sein.
Gruß, Mogul
Hallo Mogul,
na so alt ist die Küche nun auch nicht. Beim Wasserschaden vor paar Jahren habe ich für meine DDR-Möbel von der Versicherung neue bekommen, er war aber leider nicht auch in der Küche. Viele lassen sich blenden und machen da mit bei dem Konsum. Vielen bricht das irgendwann aber auch das Genick. Ich kenne eine Menge Menschen, auch viele, die so gelebt haben, heute geht es denen schlecht. Mein Steuerberater, schon über 80 jetzt, arbeitet immer noch etwas, obwohl sein Sohn eigentlich die größere Firma leitet, hat mir damals erklärt, wie man es machen sollte. Er hat zwei Häuser für sich gebaut, jedes so groß wie zwei. In einem wohnt er, im anderen ist die Firma. Sein Auto kostet nie mehr als 10.000 Euro, obwohl er Millionär ist. Er sagte mir damals, es ist egal, wo du deinen Firmensitz hast und wie das Gebäude aussieht, Geld muss man verdienen, dafür müssen die Kosten klein sein. Ich kenne auch so ein Beispiel, wie du beschreibst. Derjenige fährt ein ganz teuren SUV. Seine Kunden fahren auch alle nur Mercedes und soetwas, andere sieht man dort nicht. Er ist viel teurer als andere in seiner Branche. Die Kunden bezahlen seinen teuren Lebensstil. Stelllt sich nur die Frage, wie lange das gut geht. Mein Steuerberater hat viele reiche Mandanten. Seine Lieblingsmandanten waren damals die mit dem sprechenden Auto, so hat er das genannt. Das waren die mit dem Navigationsgerät, damals sehr teuer, als es eingeführt wurde. Das hat er bis heute nicht verstanden, er braucht keines, eine sinnlose Ausabe nennt er das. Einer seiner Mandanten fährt einen alten Golf, zerbeulte Tür, jeden Tag gefühlt denselben Pullover an. Wenn man den sieht hat man das Gefühl, dem einen Euro geben zu müssen, so schlecht gekleidet sieht der aus. Aber er hat Geld. Mehrere Häuser allein privat, auf Sylt, Spanien und da wo er eigentlich in DE wohnt. Sein Haus in DE ist natürlich älter, rostiger Gartenzaun, der macht auf arm. Soll keiner seiner Nachbarn wissen, wie viel Geld er hat. Bei seinen Ferienhäusern steht auch nicht sein Name dran. Er ist immer nur zu Besuch, wenn einer fragt. Er sagt nicht, dass sie ihm gehören.
LG Klaus