Norwegische Nahrungsmittelaktie des Tages: Mowi ASA
Alles ist teurer geworden, Lebensmittel ebenfalls. Der größte Lachszüchter der Welt, die norwegische Mowi ASA (WKN: 924848 / ISIN: NO0003054108) aus Bergen, konnte 2021 fast wieder einen Rekordgewinn einfahren. Mowi beschäftigt rund 12.200 Mitarbeiter und ist in 25 Ländern vertreten.
Der Lachspreis war während der Corona-Pandemie 2020 kräftig eingebrochen, der Gewinn nach Steuern ging bei Mowi damals um mehr als 73 Prozent zurück, bei nahezu identischen Umsatz. Dies ist auch logisch. Große Abnehmer von Zuchtlachs sind Hotels und die Gastronomie, die hatten aber meistens geschlossen und wenn sie geöffnet waren, dann hatten sie kaum Kunden. Somit musste der Lachspreis einbrechen, weil ein Überangebot am Markt bestand.
Nun sind die Restaurants und Hotels wieder geöffnet, die Nachfrage hat zugenommen. Der Lachspreis hatte kürzlich ein Rekordhoch. Somit ist auch für das laufende Geschäftsjahr davon auszugehen, dass es weiter bergauf geht.
Im Geschäftsjahr 2021 lag der Umsatz von Mowi bei 42,339 Milliarden NOK (rund 4,128 Milliarden Euro), der Gewinn nach Steuern bei 4,957 Milliarden NOK (rund 483 Millionen Euro). Die Dividendenrendite beträgt aktuell rund 1,66 Prozent.
Das Interessante am Lachs sind seine Omega-3-Fettsäuren. Daher wird Lachs auch gerne als Superfood bezeichnet. Omega-3-Fettsäuren werden beispielsweise auch bei Kosmetika, Tierfutter, Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Dies sind sehr große Wachstumsmärkte, seit vielen Jahren. Daher stammt mittlerweile auch jeder zweite verkaufte Lachs weltweit aus einer Zuchtanlage. Dies wird mit Sicherheit noch zunehmen. Die Norweger arbeiten kräftig am Ausbau der Produktionskapazitäten.
Aquakultur ist umstritten, einige sagen, dies ist schlimmer als Schweinezucht. Ich war Landwirt, hatte einen großen Betrieb, da haben wir auch viele Schweine aufgezogen. So schlimm, wie es immer behauptet wird, ist es aber bei den meisten Bauern nicht.
Auch in den Aquakulturen hat sich vieles verändert. Es werden weniger Medikamente eingesetzt und das Futter wurde auch umgestellt. Dennoch gibt es natürlich einige Umweltprobleme, die man nicht wegdiskutieren kann. Den meisten Kunden ist es egal, sie kaufen den Lachs trotzdem.
Es gibt derzeit am Markt übrigens eine Entwicklung hin zu Lachs aus Aufzuchtanlagen an Land. Somit gibt es keine Lachsläuse und es werden auch keine Antibiotika benötigt, wie im Meer. Man kann dann sogar aus den Fischfäkalien in Biogasanlagen Ökostrom erzeugen.
Auf 10-Jahressicht ist die Mowi-Aktie rund 365 Prozent im Plus, hinzu kommen die Dividenden. Seit dem Coronacrash im März 2020 hatte sich die Aktie wieder mehr als verdoppelt. Derzeit wird die Aktie mit einem Kursabschlag von fast 25 Prozent gehandelt.
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