So bekommst du deine Finanzen in den Griff
Viele Haushalte sind verschuldet, andere wiederum sparen zwar, aber falsch und lassen dabei viel Rendite liegen. Dies muss nicht so sein. Überlege dir ein Ziel. Was willst du erreichen und innerhalb welcher Zeit? Planlos irgendetwas zu machen bringt dich nicht ans Ziel.
Verschaffe dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben, aber auch über dein Vermögen. Erstelle eine Liste mit deinem Besitz, Kontostand, Depot, Immobilien usw. Übertreibe es aber nicht, bleib realistisch. Sachen wie Möbel oder Auto kannst du weglassen. Für gebrauchte Möbel gibt es kaum Geld, der Wert vom Auto sinkt mit dem Alter.
Die Einnahmen sind meist schnell aufgeschrieben, bei den Ausgaben dauert es schon länger. Oft kommt es dann vor, dass deine Ausgaben niedriger sind als deine Einnahmen, dennoch reicht das Geld nicht, das Konto ist wieder im Minus.
Das liegt an den vielen kleinen Ausgaben, die du schon wieder vergessen hast, sich aber schnell zusammenläppern. Führe ein Haushaltsbuch. Ja, klingt blöd, ich weiß. Nimm dir wenigstens einen großen Zettel und schreibe einen Monat lang alle deine Ausgaben auf, egal wie klein. Vergiss auch nicht den Coffee to go, Kuchen vom Bäcker, die Bratwurst am Imbiss oder das Eis. Solche Kleinigkeiten werden gerne vergessen, Geld kosten sie trotzdem. Du wirst überrascht sein, was da alles so zusammen kommt.
Wenn du eine Liste mit deinem Vermögen erstellst, mach auch eine mit deinen Verbindlichkeiten, also Krediten. Leasingraten bis zum Ende der Laufzeit kannst du zu den Krediten rechnen. Ziehe von deinem Vermögen die Verbindlichkeiten ab, dann wirst du sehen, wie hoch dein Vermögen ist.
Nun musst du prüfen, wo du noch sparen kannst. Eine hohe Sparquote ist der Weg zum Vermögen. Dein Haushaltsbuch kann dir da weiterhelfen. Streiche alle unnötigen Ausgaben, suche nach weiteren Kosteneinsparungen. Gibt es einen günstigeren Versicherungstarif, Strom-, Gas- oder Telefonanbieter? Meist ja. Hier lässt sich einiges an Geld sparen. Unterschätze das nicht. Die Aussage, sind ja nur paar Euro, gilt nicht. Das läppert sich.
Vermeide Schulden, gib nur das Geld aus, was du auch hast. Noch besser ist es, weniger auszugeben, als du hast. Sonst kannst du kein Vermögen aufbauen. Wenn du Kredite hast, sieh zu, dass du sie loswirst. Prüfe, ob du günstiger Umschulden kannst. Ein Auto zu leasen ist Geldverbrennung. Ein älterer Gebrauchtwagen genügt.
Raus aus dem Dispo, weg mit den Kreditkartenschulden. Dies macht dich arm. Du arbeitest nur für die Banken. Dispozinsen von 18 Prozent und Kreditkartenzinsen bis zu 25 Prozent sind keine Seltenheit. Dies nimmt dir jeden finanziellen Freiraum.
Investiere dein Geld nur in Finanzprodukte, die du verstehst. Am unkompliziertesten sind Aktien und ETFs. Die sind auch von den Gebühren her günstig. Banken empfehlen gerne Zertifikate. Glaub nicht, dass der Bankverkäufer, ähm Bankberater, der sie dir andrehen will, auch verstanden hat. Zertifikate sind so komplex, die versteht meist nur derjenige, der sie konstruiert hat. Dies gilt auch für viele andere Finanzprodukte.
Lass dich bloß nicht vom Banker oder irgendeinen anderen Vertreter unter Druck setzen. Ein Bankberater oder Vertreter will nur verkaufen und seine Provision bekommen. Versicherungen sind notwendig. Du musst aber nicht jeden Kram versichern. Versichere nur existenzbedrohende Gefahren. Ein Muss sind eine private Haftpflichtversicherung sowie Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Verweisung (mit Verweisung bedeutet, du darfst dann noch als Pförtner arbeiten). Du brauchst keine Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn du schon deine Schäfchen im Trockenen hast. Wenn du eine Immobilie oder Auto hast, musst du diese natürlich auch versichern. Bei einem älteren Auto sollte man allerdings überlegen, ob eine Teilkasko nicht auch ausreicht.
Überlege dir, wie viel Vermögen du bis zu deinem Ruhestand aufbauen möchtest und wie viel Zeit du noch bis dahin hast. Danach musst du investieren. Die meisten Menschen erhalten eine gesetzliche Rente. Diese allein als Altersvorsorge reicht nicht aus, um den eigenen Lebensstandard im Alter halten zu können. Baue dir weitere Einnahmequellen auf. Die erwähnten Aktien und ETFs sind dafür ideal. Auch Immobilien können eine weitere Einnahmequelle darstellen.
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Ich habe vor knapp 2 Jahren begonnen ein Haushaltsbuch zu führen. Beste Entscheidung ever! Da ich seit August 2018 penibel jede Ausgabe notiere, kann ich meine monatlichen Ausgaben relativ gut abschätzen. Ausserdem erhält man ein anderen Bezug zu seinem eigenen Geld.
Meine Vermögensübersicht erstelle ich grundsätzlich jährlich neu. Ich finde es spannend, wie sich das Vermögen gerade in jungen Jahren entwickelt. Das Humankapital wird da sehr deutlich sichtbar. Je mehr Geld du dein Eigen nennen kannst, umso besser wird auch der Zinseszinseffekt sichtbar.
Die erste Million ist immer die schwierigste 😉
Liebe Grüsse
Schweizer Minimalist [+][-]
Hallo Schweizer Minimalist,
ein Haushaltsbuch ist eine feine Sache. Man glaubt gar nicht, wohin das Geld alles verschwindet. Wenn man weiß, wo es weggeht, dann kann man daran auch arbeiten, dass es bei einem bleibt. Einige arbeiten schon schon an der dritten Million, die ersten beiden haben sie übersprungen. 😉
LG Klaus