Wachstumsaktien: Kaufe Aktien von Unternehmen mit einem skalierbaren Geschäftsmodell
Wachstumsaktien basieren meist auf einem skalierbaren Geschäftsmodell, wodurch die Aktienkurse durch die Decke gehen. Man investiert vereinfacht ausgedrückt einmal in die Entwicklung einer Software oder Technik und verkauft die dann, so oft man kann.
Das Unternehmen muss eine bestimmte Menge an Kunden haben, damit es kostendeckend arbeitet. Sobald diese Gewinnschwelle (Break Even Point) erreicht ist, wird Geld verdient und der Aktienkurs explodiert.
Nun gibt es aber ein großes Problem für die Anleger. Aktien von Unternehmen mit einem skalierbaren Geschäftsmodell gibt es viele. Wir sehen bei vielen Unternehmen, dass deren Umsatz in die Höhe schießt. Nur bedeutet dies noch gar nichts.
Schießt der Umsatz in die Höhe, explodiert meist auch der Aktienkurs. Die Frage ist nun, wie nachhaltig ist das? Ich habe vor über 20 Jahren an der Börse angefangen, den Neuen Markt miterlebt. Da gab es auch skalierbare Geschäftsmodelle.
Den Crash und die Jahre danach überlebt haben aber weitestgehend nur die Unternehmen, welche Geld verdient haben. Vom Umsatz kann man sich nichts kaufen, nur vom Gewinn. Dies ist jetzt ähnlich.
Es ist verdammt schwer einzuschätzen, warum ein Unternehmen kein Geld verdient. Das kann man den Bilanzen so nicht entnehmen. Manchmal steht etwas dazu in den Finanzberichten vom Management, ob man dem glauben darf, ist aber auch noch so eine Frage.
Daher kaufe ich Aktien von Unternehzmen, wo der Umsatz und gewinn seit Jahren steigt. Ich mache nur eine Ausnahme, wenn ich vermute, dass die Gewinnschwelle in Kürze erreicht wird. Dies könnte sein, wenn der Umsatz steigt, der Verlust sinkt. Ob das nun aber so weitergeht, dass weiß natürlich niemand. Kann sich im darauffolgenden Jahr oder Quartal schon wieder ändern.
Natürlich können einem auf diese Art einige Perlen entgehen. Nimm Amazon als Beispiel. Amazon ging am 15. Mai 1997 an die Börse. Erst seit einigen Jahren verdient das Unternehmen bilanztechnisch gesehen Geld. Amazon hat vorher auch schon Geld verdient, aber eben immer alles wieder ins Unternehmen reinvestiert.
Es gibt Unternehmen, die werden gefühlt nie Geld verdienen, obwohl sie ein geniales Geschäftsmodell haben. Nimm den Fahrdienstvermittler Uber als Beispiel. Das Unternehmen müsste eine Goldgrube sein und im Geld schwimmen. Es hat bis heute kein Geld verdient, nur Verluste produziert, ein Unding. Allein 2019 lag der Verlust bei 8,5 Milliarden US-Dollar.
Das Problem bei solchen Unternehmen ist meiner Ansicht nach diese ganze Spinnerei, die einige im Silicon Valley im Kopf haben. Es wird versucht alles weltweit auszurollen und dann alles mögliche noch dazu angeboten, Bootsfahrten, Flugtaxis und solch Kram. Das Ergebnis sehen wir bei Uber, nur Verluste. In Deutschland ist Uber gewaltig auf die Nase gefallen, hätte man vorher wissen müssen, ein Blick ins Gesetz hätte eine Menge Geld gespart. Dazu kommen die Debakel in vielen andern Länder, wo sich die Taxifahrer wehren.
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Hallo Klaus,
dein Rückblick auf den Neuen Markt ist hier sehr treffend. Mir kommen viele Tech-Buden heute wie die Solar- oder Softwareklitschen von damals vor. Ich war seinerzeit nicht an der Börse aktiv. Aber mit dem Hype, der gerade um die Techtitel veranstaltet wird, ist wie mit jedem Goldrausch: Irgendwann ist die Party vorbei, es bleiben die Besten übrig und alle anderen haben einen ordentlichen Kater.
Gruß, Mogul
Hallo Mogul,
wobei heute die Internetaktien besser sind als damals. Zur Zeit des Neuen Marktes gab es gefühlt viel mehr mehr Schrottunternehmen, die kein Geld verdient haben und total teuer waren. Es wurde alles gekauft, was nur .com hieß. Teilweise gibt es dies heute auch noch, nimm Nikola. Nicht ein Auto verkauft, aber zig Milliarden Bewertung. Deswegen kaufe ich nur Aktien von Unternehmen, die Geld verdienen. Solaraktien hatte ich damals von drei Unternehmen. Konnte aber alle vor ihrem Crash zu einem guten Preis verkaufen. Kenne die Branche, habe früher an Solarunternehmen Dachflächen zum Bebau vermittelt. War abzusehen, dass die Zusammenbrechen. Chinamodule waren billiger, Konkurrenz wurde mehr, Förderung wurde immer kleiner. Windkraft ist auch nicht viel anders.
LG Klaus