Wann sollte man Aktien nachkaufen? Warum überhaupt?

Den richtigen Zeitpunkt zum Aktiennachkauf zu finden ist schwer. Nicht nur Börsen-Anfänger haben dabei oft ihre Probleme, selbst die Profis bekommen das meist auch nicht viel besser hin. Timing klappt an der Börse eben nicht.

Wobei man erst einmal eine andere Frage stellen sollte. Ist es überhaupt sinnvoll, weitere Aktien von diesem Unternehmen nachzukaufen? Dies ist durchaus eine berechtigte Frage, welche sich eigentlich aber kaum einer stellt.

Aktienkurse können bekanntlich steigen und fallen. Steigt eine Aktie schon über Jahre, tritt oft dieses Phänomen ein, dass viele dann weitere Aktien nachkaufen. Kommt dir vielleicht auch bekannt vor.

Wenn ich mich mit einigen unterhalte, welche diese Praxis so umsetzen und frage, warum hast du nachgekauft, höre ich immer, weil die Aktie bisher gut gelaufen ist. Ist dies wirklich ein Grund zum Nachkauf?

Wäre nicht erst einmal zu klären, ob die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für dieses Unternehmen noch stimmen und es in den nächsten Jahren auch weiter erfolgreich sein kann?

Ich handhabe es meist etwas anders. Es gibt eine gewisse Summe, welche ich für mich festgelegt habe, für die ich Buy and Hold Aktien kaufe, Trades einmal außen vor. Dann kaufe ich meine Aktien und gut. Wenn ich gerade nicht ausreichend Kapital habe, splitte ich den Kauf auf mehrere Teile, bis ich diese Summe erreicht habe.

  Amerikanische Bau- und Finanzaktie des Tages: Cavco Industries Inc.

Wenn das Unternehmen nicht der absolute Überflieger ist, dann weiche ich davon auch nicht ab. In der Regel gibt es danach von mir auch keine weiteren Nachkäufe. So versuche ich, mein Risiko halbwegs gleichmäßig zu verteilen bei Buy and Hold.

Jeder weiß natürlich, dass es manchmal doch etwas anders kommt. Nun hat man gerade seine Aktien gekauft und der Kurs bricht um 15 Prozent ein. Was nun? Kennst du bestimmt auch. Nachkaufen oder ignorieren? Immer eine blöde Situation.

Kauft man nach, hat man übergewichtet. Kann einen Grund haben, dass die Aktie abgestürzt ist und im schlimmsten Fall noch weiter abstürzen. Kommt auch öfter vor. Dann kann man sich doppelt ärgern.

Kauft man nicht nach und der Aktienkurs steigt, auch ärgerlich. Man hätte einen kleinen extra Gewinn machen können und seinen Einstandskurs verringert. Wenn es eine Qualitätsaktie ist und der Chart jahrelang nach oben zeigt, kann man meist dieses Risiko eingehen.

Richtig schwierig ist es beim Trading. Gegen einem gelegentlichen Trade spricht ja nichts, ich mache das auch. Dies ist oft aber mit mehr Risiko verbunden. Beim Trade geht es darum, schnell Gewinn zu erzielen.

  Gesundheitsdienstleiter Aktie des Tages: M1 Kliniken AG

Daher kauft man meist stärker abgestürzte Aktien. Hat man gekauft, fällt die Aktie am nächsten Tag meist weiter. Jetzt wird es richtig übel. Dies sind in der Regel volatile Aktien. Die können tagelang zweistellig nach unten knallen. Was nun? Nachkaufen oder nicht? Oder vorher per Stop-Loss absichern und Verlust realisieren?

Ich versuche volatile Aktien für Trades zu finden, wo das Unternehmen dennoch grundsätzlich solide ist, sowas wie Tesla beispielsweise. Mein Geld splitte ich. Eingesetzt wird nur ein Zehntel beim ersten Kauf. Bei jedem Nachkauf, wenn der Kurs fällt, erhöhe ich die Kaufsumme etwas und bekomme so noch mehr Aktien je Order, als wenn ich für den gleichen Betrag wieder kaufe. So kann ich tagelang noch nachkaufen, solange die Aktie weiter fällt. Ist riskant. So kann man unfreiwillig eine ziemlich große Position aufbauen. Dadurch sinkt mein Einstandpreis aber weiter.

Wenn es richtig dumm läuft und die Aktie in nächster Zeit nicht steigt, hat man eine neue ungewollte Buy and Hold Aktie. Alles nicht so einfach.

Werbung



Füge einen Kommentar hinzu:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert