Was ist Fed Tapering und warum sorgt dies für volatilere Aktienmärkte?

In letzter Zeit hört und liest man in den Medien immer vermehrt vom Tapering der Fed. Fed steht für Federal Reserve Bank und damit ist die US-Notenbank gemeint. Unter ihrem Chef Jerome Powell führt die Fed derzeit Anleihekäufe in einem Volumen von 120 Milliarden Dollar im Monat durch. Diese Anleihen sind US-Staatsanleihen und Hypothekenpapiere.

Da so viele Anleihen gekauft werden, führt diese Geldschwemme zu sehr billigem Geld, was man sich leihen kann. Dies ist auf der einen Seite natürlich gut, da man so durch Investitionen in Immobilien oder Wertpapiere mehr Geld verdienen kann.

Allerdings besteht auch eine Gefahr durch das billige Geld. Es können Blasen am Immobilien- oder Aktienmarkt entstehen. Unternehmen und Verbrauchen können sich zu stark überschulden. Dies alles kann zu einer erneuten Finanzkrise führen.

Damit dies alles nicht passiert, denken Fed-Banker immer lauter über ein Herunterfahren der Anleihekäufe nach, dies nennt man Tapering. Dadurch steigen die Zinsen dann in den USA. Jedes Mal, wen ein Banker laut darüber nachdenkt oder so etwas im Fed-Protokoll zu lesen ist, bricht der Aktienmarkt ein. Dies werden wir bis zur endgültigen Bekanntgabe und der nachfolgenden Umsetzung noch öfter erleben.

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Unsere EZB-Banker denken darüber natürlich nicht nach. Die geben Vollgas und forcieren ihre Anleihekäufe sogar. Die EZB fährt seit der Finanzkrise eine lockere Geldpolitik. Während wir in den USA vor der Corona-Pandemie Zinsen hatten, gab es bei uns in Europa eine Nullzinspolitik. Diese ist politisch gewollt, weil sonst viele EU-Länder pleitegehen würden, vor allem die im Süden.

Aber auch der deutsche Staat könnte sich kein Geld mehr zu Negativzinsen leihen und hätte ein Problem mit seiner Geldverschwendung. Die Steuern müssten steigen. Deswegen wird es in Europa bis zur nächsten Krise auch bei der Politik des billigen Geldes bleiben. Es ist so politisch gewollt. Mit der nächsten Krise hat man dann auch wieder eine Rechtfertigung für null Zinsen.

In den USA stellt sich nun die Frage, ob es bereits im September einen Zeitplan für das Tapering durch die Fed geben wird oder erst 2022. Bisher konnte Jerome Powell immer auf die Arbeitsmarktdaten und die Wirtschaft verweisen, welche noch nicht auf dem Niveau von vor Corona sind.

Die Wirtschaft als Begründung herzuziehen wird kaum noch gelingen. Der Einzelhandel boomt, die Industrie auch. Es müssen sogar Fabriken ihre Produktion pausieren lassen, weil Bauteile fehlen. Auf dem Bau sieht es ähnlich aus. Man könnte viel mehr produzieren, die Aufträge sind vorhanden.

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Auch wenn die Investmentbank Goldman Sachs gerade ihre Wachstumsprognose für die USA für das dritte Quartal von 9 auf 5,5 Prozent wegen der Ausbreitung der Delta-Variante bei Corona herabgesenkt hat, ist dies kein Beinbruch.

Als Begründung könnte nur noch der Arbeitsmarkt dienen, der brummt noch nicht so, aber er bessert sich auch schon deutlich. Die Amerikaner haben mehr Geld vom Staat bekommen, indem sie arbeitslos zu Hause geblieben sind, als wenn sie zur Arbeit gegangen wären. Diese Zahlungen sind mittlerweile ausgelaufen, jetzt müssen sie sich wieder Jobs suchen. Somit werden auch die Arbeitslosenzahlen zurückgehen.

Bisher hält die Fed noch still. Sie bekräftigt immer wieder, dass die hohe Teuerungsrate nur temporär sei, wie auch die Inflation und sie deswegen nichts unternehmen will. Jerome Powell rechnet damit, dass die hohen Preise in vielen Bereichen wieder zurückgehen werden. Auf dem Bau sieht man das schon teilweise.

Mein Fazit ist, wird werden sicherlich immer wieder in den nächsten Monaten Kurskorrekturen am Aktienmarkt sehen. Darauf muss sich jeder Anleger einstellen. Langfristig wird der Aktienmarkt aber steigen.

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