Es herrscht sehr viel Euphorie und Fantasie an der Börse

An den Aktienmärkten herrscht, wie eigentlich schon seit Jahren, sehr viel Euphorie und auch sehr viel Fantasie bei den Investoren. Wir sehen vor allem bei den Technologie-Aktien immer wieder neue Höchststände. Gelegentlich sind mal Tage dabei, wo einige Rücksetzer kommen, aufgrund von Gewinnmitnahmen. Dennoch sind wir mitten in der Jahresendrally. Dies Rücksetzer kann man zum Einstieg nutzen.

Wer Value-Investor ist, wird kaum noch Aktien finden, welche er kaufen kann. Ich haben früher auch immer den Value-Ansatz verfolgt, mittlerweile habe ich mich davon aber weitestgehend verabschiedet.

Wenn mir eine Aktie total überbewertet erscheint, kaufe ich sie nicht. Ist sie einfach nur „etwas“ überbewertet, dann kaufe ich sie durchaus. Meine Strategie ist ja Buy and Hold, also das langfristige Halten der Aktien. Ein Verkauf ist bei mir nicht vorgesehen. Daher spielt es für mich auch keine große Rolle, wenn ich bei einer Aktie etwas mehr zahle.

Die Zeit arbeitet für die Investoren. Nun sind aber viele Anleger an den Börsen gar keine Buy and Hold Anleger, viele sind nur kurz oder mittelfristige Anleger, welche das schnelle Geld suchen und Gewinne gerne mitnehmen. Diese Gruppe kauft oft auch die total überbewerteten Aktien von Unternehmen, welche noch nie Geld verdient haben, seit Jahren Verluste einfahren. Sie zocken. Dies sollte man denen besser nicht gleichtun.

  Niederländische Medizintechnik-Aktie des Tages: Koninklijke Philips N.V.

Sie lassen sich von den Umsatzzuwächsen blenden. Man könnte es auch vereinfacht ausdrücken. Ein Unternehmen, welches kein Geld verdient, ist nichts wert. Von Verlusten kann man sich nichts kaufen. Derartige Unternehmen werden nur durch die ständige Ausgabe neuer Aktien oder Anleihen am Leben gehalten. Klappt das nicht mehr, dann kommt der große Knall.

Auf Dauer kann dies nicht gut gehen. Es kommt bei mir ganz selten vor, dass ich eine Aktie von einem Unternehmen kaufe, welches Verluste erwirtschaftet. Ich kaufe die eigentlich dann nur, wenn mit steigendem Umsatz der Verlust sinkt, der Break-even in Sicht ist. Oft steigt der Umsatz und der Verlust gleich mit. Dies ist kein gutes Zeichen.

Es gibt übrigens auch Unternehmen, die steigern den Umsatz jedes Jahr und der Gewinn bzw. Verlust liegt so um die Null, also mal ein kleiner Gewinn im Jahr, dann wieder ein Jahr mit einem kleinen Verlust. Dies geht so über Jahre.

  Getränke- und Snack-Aktie des Tages: PepsiCo

Diese Unternehmen können interessant sein. Wenn man so etwas in den Bilanzen sieht, zeugt dies meist davon, dass die Manager rechnen können und gar nicht so dumm sind. Diese Ergebnisse sind meist geplant. Dies hängt fast immer damit zusammen, dass das Unternehmen sehr viel investiert und erst in Jahren Gewinne machen will.

Viele Unternehmen wollen erst in Jahren Gewinne erwirtschaften, bis dahin steigern die jedes Jahr den Verlust. Solche Unternehmen gefallen mir nicht. Oft gehen die irgendwann pleite und die Aktie stürzt ab.

Wenn ein Unternehmen aber um die Null beim Gewinn liegt, hohe Verluste vermeidet, dann kommt dies fast immer daher, dass man durchaus Gewinne erwirtschaftet, diese aber komplett wieder reinvestiert. Achte mal darauf. Diese Aktien können explodieren, sobald die Investitionen weitestgehend abgeschlossen sind. Ein gutes Beispiel ist Amazon. Der Tech-Konzern hat viele Jahre kein Geld verdient und alle Einnahmen in das Wachstum reinvestiert. Heute sprudeln die Gewinne.

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