Die Crash-Propheten haben bisher mehr Börsencrashs vorhergesagt, als es tatsächlich gab – Respekt!

Wenn es nach den Crash-Propheten geht, wäre das Finanzsystem längst zusammengebrochen und wir wieder in der Steinzeit beim Tauschhandel. Durch diese Polarisierung bekommen sie Aufmerksamkeit, ihre Bücher werden zu Bestsellern, ihre YouTube-Videos viel geklickt und Anleger investieren Millionen in deren Fonds.

Wer anfängt sich mit Finanzen zu beschäftigen, der könnte solchen Aussagen sehr schnell verfallen, weil das notwendige Wissen fehlt. Wenn ein Crash wirklich passiert, was statistisch alle 8 bis 10 Jahre vorkommt, dann stellen sich die Crash-Propheten hin und sagen, hab ich doch gesagt. Was sie nicht erwähnen ist, dass sie dies seit dem letzten Crash schon eintausend Mal vorher gesagt haben und kein Crash kam. Sie lagen laufend daneben.

Hätte man so gehandelt, wie sie es gesagt haben, seine Aktien verkauft, dies haben einige schon 2012 erzählt, dann hätte man die Rally an den Aktienmärkten bis heute verpasst und kein Geld nicht verdient.

Keiner von denen weiß mehr als man selbst. Die haben auch keine Glaskugel. Ein beliebter Trick ist auch, einen langen Zeitraum für den Crash zu wählen. Wenn einer sagt, dass bis 2030 ein großer Crash kommt, dann liegt er damit statistisch richtig.

Und große Überraschung, das Finanzsystem ist immer noch nicht zusammengebrochen, es funktioniert dennoch, obwohl es nach Meinung der Crash-Propheten gar nicht mehr existieren dürfte. Es ist immer vom Extremen die Rede, das Finanzsystem bricht zusammen, der Euro oder das gesamte Weltwirtschaftssystem.

Crash-Propheten reden sich natürlich alles schön. Kommt es nicht zum Zusammenbruch des Finanzsystems, sagen sie, dass die Geldflut der Notenbanken und die Staatshilfen dies verhindert haben, sonst wäre dies passiert. Dieses Argument spricht aber eigentlich gegen die Crash-Propheten, es zeigt, dass das System funktioniert.

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Einige Crash-Propheten haben Fonds aufgelegt. Sie investieren bzw. wollen die Kundengelder in Bargeld, Anleihen, Diamanten, Immobilien, Wald, Ackerland, Gold, Silber, Aktien und einiges mehr investieren. Ich bezweifle sehr stark, dass diese Herangehensweise bei einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft das Vermögen erhält. Wenn doch alles zusammenbricht, warum verlangen die eigentlich dann so viele Gebühren? Das Geld wäre dann ja auch weg. Verstehe ich nicht. Oder bricht doch nicht alles zusammen?

Wenn alles zusammenbricht, welches Unternehmen oder welcher Staat, bezahlt dann noch seine Anleihen zurück und die Zinsen dafür? Dann sind die Aktien der Unternehmen doch auch nichts mehr wert, oder? Welcher Mieter kann noch seine Miete bezahlen? Dann nützten Immobilien als Kapitalanlage gar nichts, sie verfällt, oder?

Was ist das Bargeld unter dem Kopfkissen oder das Geld auf dem Konto dann wohl noch wert? 1923 gab es für eine Schubkarre voll Geld (262 Milliarden Mark) ein Brot. Wie kommt man dann eigentlich an sein Geld bei der Bank heran? Die Bank hat mit Sicherheit ihre Türen dann verbarrikadiert, aus Angst vor dem Bankenrun, der dann kommen würde. Die Bänker würden gar nicht erst zur Arbeit gehen.

Investitionen in Ackerland oder Wald? Ich besitze Ackerland und Wald. Die Preise sind hoch. Innerhalb von 12 Jahren hat sich der Ackerlandpreis bei uns verfünffacht. Toll für mich und? Sollen die Anleger dann alle zu ihrem Ackerland hingehen und sich dort einen Garten anlegen? Ist bestimmt nicht bei denen um die Ecke. Wenn alles zusammenbricht, dürfte sich auch kein Käufer finden, der dafür Geld gibt. Geld, welches nichts mehr wert ist, weil ja das Finanzsystem zusammengebrochen ist.

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Investitionen in Wald? Na viel Spaß bei der Trockenheit. Auch ohne eine wirtschaftliche Krise stehen heute schon viele Waldbesitzer vor dem Ruin, nicht nur in Deutschland. Dazu kommen Sturmschäden, Waldbrände und Ungezieferbefall. Viele Waldbesitzer haben gar kein Geld mehr, um den Wald zu bewirtschaften bzw. wenigstens zu erhalten. Wo lag eigentlich noch einmal der Holzpreis in der Coronakrise oder der Finanzkrise? Ach ja, bei der Hälfte!

Dann bleibt noch Gold, die Lösung aller Probleme. 1933 wurde der private Goldbesitz in den USA, mal abgesehen vom Ehering und etwas Schmuck der Frau, bis 1974 verboten. Dies betraf sämtliche Goldmünzen, Goldbarren und Goldzertifikate. Was im Land des Kapitalismus passierte, kann bei uns erst recht passieren.

Ich darf nur einmal an das Lastenausgleichsgesetz von 1952 in Westdeutschland erinnern. So ein Gesetz wäre wieder möglich. Wer noch was hat, darf dann abgeben, vielleicht sogar alles.

Wenn ich mir die Performance dieser Fonds so anschaue, bin ich froh, mein Depot zu haben, es ist im Allzeithoch. Langfristig betrachtet würde man mit einem MSCI World ETF fast immer besser abschneiden, als bei derartigen Fonds, bei geringeren Gebühren. Wenn die Welt untergeht, ist alles im Eimer!

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