Minimalismus wird immer beliebter

Vielen Menschen fällt ein minimalistisches Leben schwer, sie können sich von nichts trennen. Die Frau möchte am liebsten alles wegschmeißen, der Mann nicht, er holt es wieder aus der Mülltonne heraus. Was nun aber genau Minimalismus ist, dafür hat jeder seine eigene Definition.

Der eine würde sagen, es ist Konsumverzicht, weniger materielles, nur das Notwendigste. Es macht einen durchaus praktischen Sinn. Weniger Kram in der Bude, weniger zu putzen, mehr Freizeit. Geld spart es auch. Gut für die Umwelt, wird weniger weggeschmissen.

Minimalismus ist mittlerweile zu einem Hobby für exzentrische Reiche geworden, um damit bei ihren Freunden und den Zeitschriften, in denen sie oder ihre Wohnung dann abgelichtet werden, angeben zu können. Sie Prahlen mit Genügsamkeit, zahlen aber für eine Designer-Lampe so viel, dass eine vierköpfige Familie ein Jahr davon leben könnte.

Minimalismus hat viele Abstufungen. Es gibt die ganz Harten. Alles, was sie besitzen, passt in einen Rucksack. Dies geht mir zu weit. Ich bin durchaus für weniger ist mehr. Gerade baue ich mein Haus um. Viele Sachen habe ich schon vor die Tür gestellt zum Sperrmüll, weitere Sachen werden folgen. Es hat sich eine Menge Zeug angesammelt, dass ich nicht mehr benötige. Von Minimalismus bin ich aber noch weit entfernt. Als ehemaliger Bürger der DDR gilt bei mir immer noch, was man hat, das hat man. Haben ist besser als brauchen.

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Dennoch sollte man sich von Sachen trennen können. Es muss nicht alles mit Kram voll gestellt sein, man findet dann eh nichts mehr, wenn man etwas sucht. Was man nicht mehr benötigt, kann weg. Man muss loslassen können.

Vor zwei Jahren hatte ich einen Wasserschaden im Wohnzimmer, die Versicherung hat alles bezahlt, auch neue Möbel. Ich hatte zwei große Schrankwände, von früher noch. Waren noch gut, warum neu kaufen? Nun hatten sie aber Wasser abbekommen und ich musste mir zwei neue kaufen. Ich war in allen möglichen Möbelhäusern, in die Dinger von heute passt nichts mehr rein. Die Hälfte von meinen Sachen mussten auf den Boden. Einiges ist eigentlich zu schön zum Wegwerfen, ich muss mal sehen, vielleicht Flohmarkt. Bei mir liegt das Zeug nur herum.

Ich mache mir nichts aus teuren Autos. Meine beiden Autos wurden als ältere Gebrauchtwagen gekauft, sie sollten in den Export, waren daher besonders günstig. Die fahren auch. Das, was ein Auto gekostet hat, zahlen andere im Jahr bei einem Neuwagen an Leasingraten. Leasing ist Geldverbrennung. Man bekommt zwar alle zwei Jahre ein neues Auto, zahlt aber sein ganzes Leben lang Leasingraten. Das schöne Geld wäre mir dafür zu schade. Davon kann man sich andere Dinge kaufen.

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Man muss es nicht mit dem Minimalismus übertreiben. Regelmäßig nicht mehr benötigtes Zeug zu entsorgen kann durchaus befreiend sein. Der Kleiderschrank muss nicht brechend voll mit Klamotten sein. Ich habe nur so viel an Kleidung, wie ich auch wirklich benötige und trage. Für neue Kleidung gebe ich kaum Geld aus. Dieses Jahr habe ich mir eine neue Arbeitshose gekauft und paar Socken, das war’s. Alles aus der Werbung natürlich, zum kleinen Preis.

Es ist nicht notwendig laufend neue Sachen zu kaufen, wenn die alten noch gut sind. Kaufe lieber Qualität, auch wenn es erst einmal etwas teurer ist. Mein Elektroherd ging letztes Jahr kaputt, genauer gesagt, die eine Herdplatte wurde nicht mehr warm. Kein Grund einen neuen zu kaufen oder den Techniker zu holen. Platte ausgebaut, Bauteilnummer auf der Platte gesucht und bei ebay für 10 Euro bestellt. Dann wieder eingebaut, Problem gelöst.

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