Aktien und ETFs immer breit streuen – Man kann es aber auch übertreiben

Hohe Renditen sind immer sehr verlockend, leider gibt es meist auch immer einen Haken, das Risiko. Oft ist es so, je höher die mögliche Rendite, desto höher das Risiko. Daher muss man sein Risiko streuen, Diversifikation heißt das Zauberwort. Nicht alle Eier in einen Korb legen.

Aktien und ETFs sind eine sehr attraktive Geldanlage in diesen Niedrigzinszeiten. Viele Anleger wollen davon leider nichts hören, sie bleiben bei ihrem Sparbuch und Tagesgeldkonto.

Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Daher muss man sein Risiko natürlich verteilen. Wenn ein paar Aktien sich schlecht entwickeln, fallen, dann hat man noch ausreichend andere, um dies zu kompensieren.

Doch wie breit gestreut ist breit genug? Einige würde jetzt sagen weltweit, von jedem Kontinent welche. Dann stellt sich die Frage, wie gewichten, also wie viele aus welchen Ländern. Ganz ehrlich, übertreib es nicht. Ich kann dir sagen, wie ich es mache.

ETFs besitze ich nicht, dazu komme ich nachher noch. Meine größte Gewichtung bei Aktien ist USA mit rund 40 Prozent. Dann kommt Deutschland mit rund 30 Prozent, Rest andere Länder. Wenn du 6 bis 7 Länder hast, reicht das vollkommen. Wenn es nur 5 sind, auch gut. Asiatische Aktien habe ich keine.

Die USA kann man ruhig übergewichten, da sitzen die meisten Tech- und Softwareunternehmen. Die performen historisch betrachtet besser als deutsche Aktien. Sie treiben auch die Indizes hoch.

Das beste, was du machen kannst, ist, jede Position gleich groß zu machen. Beispielsweise könntest du von jedem Unternehmen für 1.000 Euro Aktien kaufen. So ganz genau bekommt man das nie hin. Mal sind es nur 950 Euro, mal 1.200 Euro, ist dann so. Hängt immer von Aktienpreis an. So hast du auch eine gute Risikoverteilung vom Geld her.

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Zum Schluss verteilt man das noch auf verschiedene Branchen. Du brauchst keine 20 Branchen, wenn es wieder 6 oder 7 sind, alles gut. Der Rest kommt mit der Zeit, über die Jahre. Im Grunde muss man sich gar nicht wirklich mit den Branchen beschäftigen, dies kommt meist von alleine.

Man hört von dem ein oder anderen Unternehmen, findet es gut, kauft die Aktie und nach und nach hat man automatisch Aktien aus den unterschiedlichsten Branchen und Ländern. So hat man auch Nebenwerte dabei, dass kommt ganz von alleine. Mach dich nicht verrückt mit der Streuung. Versuche am besten, wie schon erwähnt, jede Position halbwegs gleichgroß zu machen, vom Geld her. Wenn du über die Jahre von 20 bis 30 Unternehmen Aktien hast, ist das schon eine gute Basis. Mehr kommt später von alleine.

Man neigt dazu, von einem Unternehmen so überzeugt zu sein, dass man mehr Aktien kauft, die Position deutlich größer macht als alle anderen. Dies ist ein Fehler. Es ist immer diese Position, die Schwierigkeiten macht. Was man auch vermeiden sollte ist, wenn man seine Aktien gerade gekauft hat, dass der Kurs dann stärker einbricht und man nochmal nachkauft, so wird die Position auch größer. Oft sind es diese Werte, die Probleme bereiten.

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Bei ETFs hat man eine gewisse Diversifikation schon eingebaut. Gerne wird der MSCI World ETF empfohlen, mache ich für Einsteiger, die bisher nichts mit der Börse zu tun hatten, auch. Selbst kaufen würde ich ihn mir nie. Dies liegt daran, dass ich etwas gierig bin. Die durchschnittliche jährliche Rendite vom MSCI World ETF seit 1970 beträgt „nur“ 7,1 Prozent.

Für jemanden, der bisher nur ein Sparbuch hat, sind 7,1 Prozent super. Auf dem Sparbuch gibt es keine Zinsen mehr, die Inflation frisst alles auf. So jemanden kann man schwer von Aktien begeistern, eher von einem ETF, der aus über 1.600 verschiedenen Aktien aus 23 Industrieländern besteht. Selbst das ist schon schwer, so jemanden davon zu begeistern, aber immerhin noch leichter als von Aktien. Darum empfehlen selbst die Verbraucherzentralen den MSCI World ETF.

Wenn ETF, dann würde ich mehrere ETFs kaufen, so um die 10 verschiedene und damit ein ETF Portfolio aufbauen. Mehr braucht man nicht. Diese dann immer schön regelmäßig besparen. Strategien gibt es dafür unzählige. Das Internet ist voll mit möglichen Musterdepots.

Als Basis könnte man einen ETF mit den Dividendenaristokraten wählen. Danach könnte man sich überlegen, ob man nach Branchen oder Länder Indizes geht. Ich tendiere mehr zu Branchen, ist aber Geschmackssache. Die Branchen könnten sein:

  • Wasser
  • Versorger
  • Gesundheitswesen
  • Basiskonsumgüter
  • Infrastruktur
  • Versicherung
  • Cloud-Technologie
  • Cyber-Security
  • Technologie
  • Künstliche Intelligenz
  • Nahrungsmittel
  • Immobilien
  • Software

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